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Dirks wunderbares Retroeck (Nummer 11)

Willkommen zur elften Ausgabe und der Ersten im Jahr 2023 der wunderbaren Retroecke. Auch dieses Mal erwartet euch eine hoffentlich interessante Zusammenstellung von Retro-Nachrichten und Kurztest. Diesmal im Angebot: Interessante Details zum nicht veröffentlichten Star Fox Armada, Turrican II AGA, eine neue Rubrik namens Demoszene, ein Nachfolger und eine Miniaturausgabe zweier, vor allem in Japan bekannten, Heimcomputern, ein französischer Bastler stellt seinen Atari Lynx Mini vor und es gibt eine neue Amiga USB-Tastatur. Im Lesestoff-Bereich gibt es zwei Bücher, eins wurde gerade über Crowdfunding finanziert, das andere ist ein Nachfolger eines lesenswerten Buches. Hinzu kommen dann noch ein für wahrscheinlich viele unbekanntes Michael Jackson „Erlebnis-Spiel“ von Sega und ein von Nintendo auf der E3 2002 vorgestellter LCD-Monitor für den GameCube zu Sprache, ein Kurztest zum Shoot ´Em Up Wings of Bluestar, Zeta Wings 2 für C64 angekündigt und nach langer Wartezeit erscheint endlich ein neues Shmup für die Dreamcast.

Software

Neue Details über unveröffentlichtes Star Fox Armada für Wii U aufgetaucht

Der YouTube-Kanal Did You Know Gaming sprach mit dem ehemaligen Retro Studios-Künstler Eric Kozlowsky über Star Fox Armada, der das Konzept entwickelt hatte. Im Interview sagte Kozlowsky, es machte Sinn, Retro Studios hat damals Metroid Prime und Donkey Kong Country rebootet. Und ich dachte mir: Ja, wir können eine andere Nintendo-Franchise neu starten.

Dabei sollte Star Fox Armada an die alten Titeln mit Weltraum-Gameplay anknüpfen. Nach der Niederlage von Andross in Star Fox 64, sollte Corneria und das Lylat-System neu aufgebaut werden, indem Ressourcen aus nahen gelegenen Systemen gesammelt und Verbündete gefunden werden. Infolgedessen wäre zusammen mit Freunden ein neues Geschwader aufgebaut worden.

Die Geschichte wäre auch im Koop-Modus spielbar gewesen, wobei eine Person zum Beispiel bei traditionellen Luftkämpfen die Action mit einer Wii-Fernbedienung und einem Nunchuk steuert und die andere Person die Rolle des Richtschützen mit dem Wii U Gamepad hätte übernehmen oder sich um Schiffs Reparaturen hätte kümmern können. Wobei die zweite Person auch Online hätte mithelfen können. Ebenso wäre es möglich gewesen, andere Spieler*innen in online Missionen zu stören, wobei das Miiverse mit integriert worden wäre.

Zwei Seiten des Pitches für Star Fox Armada

Sie und ihre Freunde haben ihr eigenes Team, wie zum Beispiel Star Lion, und sie sind ein Löwencharakter. Sie könnten an Multiplayer-Missionen oder ähnliches teilnehmen, sagte Kozlowsky. Ich dachte an das Miiverse, und man hätte in etwa sowas sagen können, wie „Oh Mann, Star Llama kam rein und hat mich besiegt. Ich setze ein Kopfgeld über 500 Credits aus, für denjenigen der ihn ausschaltet“.

Die Online-Features sollten die Hauptverkaufsargumente des Spiels werden, wobei Kozlowsky es als „Evergreen“-Titel mit DLC, ähnlich heutiger „Games as a Service“-Spiele, beschrieb. Leider wurde das Spiel nie dem Nintendo Management gezeigt, da Kensuke Tanabe, Verantwortlicher bei Retro Studios, sich dagegen aussprach und mit Nintendo etwas anderes bevorzugte.

Alte Spiele neu veröffentlicht

Turrican II PC-Version für AGA-Amigas veröffentlicht

Während ich weiter auf meine Turrican Collection von Strictly Limited warte, gibt es nun die vielleicht beste Turrican II-Version für Amiga AGA-Systeme. Sonic Sloth hat nämlich die MS-DOS-Fassung, welche 1995 von drei Nachwuchsentwicklern von SUN-Project portiert wurde, und bessere Grafik und Musik beinhaltete, für Amiga neu umgesetzt. Das Spiel wurde vom britisch-australischem Entwickler Alastair Murray in zwanzig Monaten von Grund auf neu programmiert und nutzt die Fähigkeiten der letzten Amiga-Generation voll aus, inklusive neuer Features.

Merkmale:

  • 50/60 Hz in allen Leveln, mit leichten Slow downs bei 60 Hz
  • Volle Nutzung der 24-Bit/ 256-Farbmodi
  • Unterstützung von Zwei-Tasten-Joysticks und CD32-Joypads
  • Zwei zusätzliche Schwierigkeitsmodi und drei neue Spielmodi
  • Eingebauter Trainermodus
  • Option zum Ersetzen der DOS-Sprites durch die Amiga-Sprites
  • Möglichkeit nach unten zu sehen, um blinde Sprünge zu vermeiden
  • Optionale Erweiterung der Gyro Sprung Steuerung
  • Fehlendes Parallax-Scrolling und Animationen aus der DOS-Version wieder hergestellt
  • Musikverbesserungen
  • Hiscores und Optionen werden unter WHDLoad und A500 Mini abgespeichert
  • Versteckte Drohnen zum Folgen, werden alle 24 gefunden, wird ein spezielles Gameplay freigeschaltet

Mittlerweile ist die Version 1.18 auf itch.io erschienen und läuft auf AGA-Amigas mit zusätzlichen 2 MB Fast RAM (Diskettenversion), für WHDLoad werden 8 MB Fast RAM und für das CD32 4 MB Fast RAM benötigt. Auch eine Version für das A500 Mini ist in der zip-Datei enthalten. Und zu guter Letzt hat das Projekt auch noch den offiziellen Segen von Factor5 erhalten, solange es als inoffizielles und kostenloses Fanprojekt behandelt wird.

Demoszene

Hier möchte ich ab sofort in jeder Ausgabe eine aktuelle oder schon ältere Demo für einen Heimcomputer vorstellen. Den Anfang macht eine recht aktuelle Demo der Batman Group namens Batman Rises, welches erst im Dezember 2022 veröffentlicht wurde.

Die Demo läuft auf einem PAL-Amiga 500 mit 50Hz und besitzt lediglich weitere 512KB Fast-RAM.

Hardware

Neue MSX Computer in Vorbereitung

Anfang der 1980er Jahre entwickelten ASCII und Microsoft den ersten MSX-Heimcomputer für den asiatischen Markt. Obwohl er eigentlich nicht für Spiele entwickelt wurde, starteten dank japanischer Entwicklerstudios, wie Konami (Metal Gear) und Hudson Soft (Bomberman), viele Spieleserien auf dem MSX. Jetzt knapp 40 Jahre später soll eine neue Reihe mit dem Übergriff MSX3 von einem der ursprünglichen Schöpfer, Kazuhiko Nishi, erscheinen.

In einem Blogbeitrag erklärte Kazuhiko Nishi seine Absichten für eine neue Generation von MSX-Produkten. Es sollen drei Gerätetypen entwickelt werden. Das Erste besteht darin, ein kostengünstiges Einplatinensystem herzustellen, das unter Linux als Erweiterung des vorherigen Computers läuft. Das Zweite ist ein Gerät für IoT, namens MSX0. Ungefähr 300 Arten von Grove-Sensoren können angeschlossen und mit MSX IoT BASIC programmiert werden. Zusätzlich kann es eine Verbindung per WiFi oder Ethernet ins Internet herstellen, damit sofort mit der Programmierung losgelegt werden kann. Per Crowdfunding wird das MSX0 in der günstigsten Version für 29.999 Yen (ca. 219$) auf Camp-Fire angeboten. Diese Version von M5 Stack hat einen eingebauten MSX-Emulator, der auf ESP32 läuft, und MSX-BASIC, MSX-DOS und MSX-C schon integriert ist, damit die alten Spieleklassiker funktionieren. Und das Dritte ist ein Super Computer, der am besten direkt mit 1024 CPUs ausgestattet ist, der für alle Leute einfach zu bedienen sein soll.

MSX0 mit austauschbarer Steuerungseinheit

Mittlerweile gibt es die ersten Bilder eines MSX0, ein Handheld mit austauschbarer Tastatur und einem Game Boy ähnlichem Gamepad zum Spielen von MSX-, MSX2- und MSX2+-Titeln. Um diese Spiele nutzen zu können wurde ein Kassettenlesegerät vorgestellt, da das MSX0 über keinen integrierten Steckplatz verfügt.

Ebenso wurde eine Cartridge vorgestellt, die aus jedem bisherigen erhältlichen MSX-Heimcomputer einen MSX3 machen soll. Leider ist nicht bekannt, ob oder wie die neuen Produkte auch außerhalb Japans veröffentlicht werden.

Das Upgrade-Kit für alle MSX-Heimcomputer

Sharp X68000 Mini in Entwicklung

Der japanische Hersteller Zuiki Inc. hat schon vor einiger Zeit einen Sharp X68000 Mini angekündigt und es gibt schon die ersten Auslieferungen in Japan. Der Sharp X68000 war ebenfalls ein Heimcomputer, der 1987 nur in Japan veröffentlicht wurde. Daher gibt es das System – das Betriebssystem wurde von Hudson Soft entwickelt und heißt Human68k – auch nur in japanischer Sprache. Bis 1993 sind jährlich Updates der Hardware, die auf Motorola 68000 CPUs aufbaute, erschienen. Die optische Besonderheit an den Systemen sind die beiden Zwillingstürme, in denen die Hardware verbaut wurde.

Größenvergleich der beiden X68000

Dank der Arcade ähnlichen Hardware sind einige sehr gute Automatenumsetzungen für das X68000 erschienen. Für Capcom war es sogar die Entwicklungsmaschine für das CP-System, welches in Capcom Automaten eingesetzt wurde. Zu den Spielen, die für dieses System erstellt wurden, gehören Parodius Da! – Shinwa kara Owarai e-, Ghouls ´n Ghosts, Strider, Final Fight, Alien Syndrome, Street Fighter II: Champion Edition oder Akumja Dracula (besser bekannt als Castlevania, das Spiel gibt es zum Beispiel auf der PlayStation in Castlevania Chronicles).

Der X68000Z wird zusammen mit einer Maus, einer Tastatur, die sich wie beim Original in ein Trackball verwandeln lässt, einem HDMI-Kabel, einer dedizierten SD-Karte und zwei zusätzlichen SD-Karten, einschließlich einer Kopie von Gradius, dieses Spiel lag auch dem Original Sharp X68000 bei, und von Famibe No Yosshins legendärem Doujin Vertical Scroller Cho Ren Sha 68K, ab dem 31. März in Japan ausgeliefert und kostete beim Crowdfunding 49.500 Yen (ca. 350 €). Bei der Mini-Version handelt es sich nicht um ein geschlossenes System, sondern um einen Emulator, der die Spiele ausführen kann, die sich auf einer SD-Karte befinden. Zuiki Inc. ist kein Unbekannter in Sachen Mini-Konsolen. Sie waren auch schon bei der Hard- und Softwareentwicklung anderer Mini-Konsolen beteiligt, wie beim Nintendo Classic Mini: Nintendo Entertainment System, das Sega Mega Drive Mini und Mini 2, die PC Engine Mini oder beim Game Gear Micro.

Genau wie beim MSX3 gibt es bisher keine Verlautbarungen, ob der X68000Z auch außerhalb Japans erhältlich sein wird. Auch bei Amazon Japan ist die Mini-Konsole bisher nicht zu finden.

Atari Lynx auf Hosentaschengröße geschrumpft

Atari Lynx ist 1989 erschienen und hatte gegenüber dem Game Boy einiges an Hardware-Power mehr. So besaß der Lynx ein Farbdisplay mit Hintergrundbeleuchtung das 16 Farben aus 4096 bei einer Auflösung von 160 x 102 Pixel darstellen konnte und im inneren werkelten sowohl ein 8-Bit als auch ein 16-Bit-Chip (16 MHz). Der Sound konnte in 8 Bit mit 4 Kanälen ausgegeben werden. Das größte Problem war die Laufzeit, die nicht annähernd mit dem des Game Boy mithalten konnte, weswegen der Lynx wahrscheinlich nie über eine kleine Nische hinaus gekommen ist.

Nun hat ein französischer Modder, namens Retro Relik‘s, den Atari Lynx auf Hosentaschengröße verkleinert und dabei die originalen Lynx-Tasten in einem benutzerdefinierten miniaturisierten Gehäuse untergebracht. Das Display wurde durch ein IPS-Panel ersetzt. Selbst eine Box und ein Handbuch hat er für seinen Atari Lynx Mini hinzugefügt, damit es wie eine Neuauflage des Atari Lynx wirkt.

Im Video sagt Retro Relik’s, dass er das Gerät sogar noch kleiner hätte machen können, er aber die Proportionen des Originals beibehalten wollte. Auch das Aufladen des Akkus funktioniert nicht am eigentlich dafür vorgesehen Port, dafür besitzt das Lynx Mini eine Seitenklappe zum Aufladen. Das System selbst scheint den Lynx nur zu emulieren, da im Display die ganzen Spiele zu finden sind, die wahrscheinlich auf einer SD-Karte installiert wurden. Leider geht Retro Relik’s nicht weiter auf die verbaute Hardware ein, zeigt dafür aber eine Reihe an Spielen, die alle gut auf der Miniaturversion laufen.

Neue mechanische Amiga Tastatur bei Simulant Systems erschienen

Seit Anfang des Jahres kann bei Simulant UK eine klassische mechanische Amiga USB-Tastatur für 140 GBP gekauft werden. Diese kann in acht unterschiedlichen Länderausstattungen (QWERTZ/ QWERTY/ usw.) konfiguriert werden. Die Tastatur soll durch hochwertige Komponenten auf Langlebigkeit ausgelegt sein und ist ein offizielles Amiga-Produkt.

Zu den Funktionen der Amiga-Tastatur gehören laut Hersteller:

  • Offiziell lizenziert von der Amiga Corporation.
  • Mechanische USB-PC-Tastatur.
  • Tastenkappenzeichen im Sublimationsdruck im Amiga-Stil.
    (Diese Form des Thermotransferdrucks verhindert den Verschleiß der Tasten.)
  • Echte Brown Cherry MX-Schalter für hörbares und fühlbares Feedback.
    (Brown Switche gelten im Allgemeinen als die besten zum Tippen und Spielen!)
  • 100 % Anti-Ghosting mit integriertem Funktionsmodus für zusätzliche Tastaturkürzel.
  • 105 benutzerdefinierte PBT-Tastenkappen im Amiga-Stil im traditionellen ISO-Layout.
    (Hinweis: PBT-Tastenkappen sind hochwertiger als der üblichere ABS-Typ.)
  • Grüne LED-Statusanzeigen.
    (Eine Anspielung auf klassische Amiga-Tastaturen mit grünen Lichtern!)
  • Pulldown-Füße ermöglichen es der Tastatur, für eine bessere Ergonomie in 3 verschiedenen Höhen einstellbar.
  • Spritzgussgehäuse in Beige/Creme.
  • Beiges USB-Kabel aus PVC-Gummi mit Kabelführung hinten, links oder rechts.
  • Windows-, Mac- und Linux-kompatibel.
    (Zur Verwendung mit klassischen Amigas benötigen Sie einen USB-HID-Schnittstellenadapter.)

Ich habe die Tastatur an meinen IMac angeschlossen und zum längeren Ausprobieren diesen Artikel getippt. Die Tastatur ist mit einem Gewicht von über 1,3 kg die schwerste, die ich jemals besessen habe. Die Tasten lassen sich leicht bedienen und haben einen sehr feinen Druckpunkt. Auch die Mac-Sondertasten lassen sich mit Hilfe der durchsichtigen Amiga-Taste in etwas anderer Reihenfolge ausführen. So sind die Lautstärketasten auf F2 bis F4 oder die Helligkeitstasten auf Scrl. und PsBrk zu finden. Die einzelnen Sondertasten sind auch auf dem beigefügten Blatt ablesbar. Unter Windows dienen die Amiga-Tasten als Windows-Tasten, sehen nur deutlich schöner aus 😉.

Amiga- und Mac-USB-Tastatur im Vergleich

Ich für meine Wenigkeit bin sehr angetan von der Tastatur. Leider kann ich keine großen Vergleiche anstellen, da ich auf der Arbeit nur eine günstige HP-Tastatur verwende und die anderen Tastaturen auch nicht besonders teuer waren. Was ich aber feststelle, ist, dass ich gut mit dem Schreiben zurechtkomme und mir deutlich besser gefällt als die Original Apple Tastatur mit Nummernblock. In den nächsten Wochen sollte auch die neue Tank Maus geliefert werden, die dann mein Amiga Set vervollständig. Eigentlich war die Tastatur nur für das MiSTer FPGA gedacht, aber ich glaube, die Tastatur bleibt auch am Mac.

Fazit:
Für jeden Amiga Fan eine Augenweide und füllt sich auch beim Tippen sehr hochwertig an. Leider ist die Tastatur zurzeit nur in Großbritannien erhältlich, womit noch Importzölle und hohe Lieferkosten hinzukommen. Eine fantastische Tastatur mit Cherry MX-Tasten, die wahrscheinlich in ähnlicher Ausstattung ohne Amiga-Symbole deutlich günstiger zu haben sein könnte.

Lesestoff

STAmiga erfolgreich bei Indiegogo finanziert

Cover ist noch nicht Final

Was wäre das vor 30 bis 35 Jahren für eine Sensation gewesen. Commodore Amiga und Atari ST gleichberechtigt nebeneinander in einem Buch. Das hätte einen Riesenaufschrei auf so manchen Schulhöfen gegeben. Doch nun haben sich der deutsche Publisher Microzeit, der bisher drei Bücher über Atari und zwei aus der Crackerszene veröffentlicht hat, und der französische Verlag Editions64k, der für die beiden Amiga-Demoscene-Bücher bekannt ist, zusammengetan, um ein gemeinsames Werk zu veröffentlichen.

STAmiga soll einen Gesamtvergleich der Erzrivalen Commodore Amiga und Atari ST und deren Fangemeinde in den 1980er und 90 Jahren liefern. Das Buch vereint einen fakten- und meinungsbasierten Ansatz, liefert eine Sammlung neu geschriebener Hintergrundartikel, vergleicht Hypothesen mit Fakten, inklusiven Augenzeugenberichten, und präsentiert Analysen historischer Medien.

Die Indiegogo-Kampagne ist mittlerweile beendet, aber das Buch soll demnächst im Shop von Microzeit wieder im Vorverkauf angeboten werden. Das knapp 400 Seiten umfassende Buch, im 170 x 230 mm Hochformat ist komplett in Englisch, kostete bei Indiegogo 40 €, Originalpreis soll bei 45 € liegen.

Das ABC der Videospiele Level 2

Knapp ein Jahr nach dem lesenswerten ersten Buch erschien nun Level 2, in dem noch mehr wissenswertes über die Videospieleindustrie zu finden ist. Auch diesmal hat Gregor Kartsios auf 224 Seiten viel Nerd-Wissen in alphabetischer Reihenfolge untergebracht. Dabei behandelt er diesmal Themen von Activision, wobei er schon von einer kompletten Übernahme von Microsoft ausgegangen ist, über die Skandale der Firma und deren Erfolge, über die Geschichte von Cinemaware von Defender of the Crown bis hin zu The Darkness, 2007, wobei auch die Übernahme 2016 durch Starbreeze kurz erwähnt wird, über Factor 5, Racing Games, Silent Hill, Unreal Engine, X68000 bis zum Zilog Z80 und wo die CPU überall verbaut war.

Die Themen sind natürlich rein subjektiv von Gregor Kartsios, der bei Rocket Beans den Retro Club ausrichtet, ausgewählt worden und bekommen den benötigten Platz eingeräumt. Wichtige Themen erstrecken sich auch mal über zehn oder mehr Seiten. Bis auf die Auswahl der Themen hat sich zum ersten Buch nichts geändert, war aber auch nicht notwendig. Auch hier wird wieder wichtiges Wissen zu verschiedenen Unternehmen, Spielen und Genres vermittelt und mit reichlich Bildern aufgehübscht wird. Wer das erste Buch schon gut fand, kann auch bedenkenlos zu Level 2 greifen.

Skurriles

Verschollenes Bildmaterial eines Sega-Spiels mit Michael Jackson entdeckt

Diese News ist zwar schon etwas älter, aber immer noch sehr interessant. Sega und Michael Jackson haben nicht nur gemeinsam das Spiel Moonwalker entwickelt und die Musik von Sonic 3 komponiert, sondern es gab auch einen Flugsimulator, ähnlich wie der Star Wars-Flugsimulator im Disneyland, namens Scramble Training.

Der AS-1 Simulator als Schaubild

Scramble Training ist ein Bewegungssimulator auf dem Sega Advanced System 1 (AS-1) aus dem Jahr 1993, in dem die Spieler*innen einsteigen mussten, bevor sie das Weltraumsimulationsspiel in Angriff nehmen konnten, und war wegen der Größe nur in ausgewählten SegaWorld‘s zu finden. Nun ist das verschollene Spielmaterial von Michael Jackson auf ein Fuji Film D2-Band mit dem Titel „AS-1 M. Jackson Ver.“ wiederentdeckt worden.

Das Band mit den verschollenen Aufnahmen

Ben Bizley kaufte dieses Band für 300 £ auf einem Flohmarkt in Großbritannien ohne wirklich zu wissen, was sich darauf befindet, und wandte sich über Facebook an andere Enthusiasten, die das Band zuerst als ein Stück AS-1-Geschichte identifizierten, und dann als Spielmaterial von Scramble Training ausmachten. Jetzt kann das Material auf YouTube angeschaut werden und ein weiteres Stück Videospielhistorie mit Michael Jackson als Captain Jackson angeschaut werden.

Das Video bietet eine kurze Einführung in das Spiel und zeigt neben zweierlei Startsequenzen auch einen Teil des Spiels. Hinzu kommen drei verschiedene Enden, je nachdem, ob das Schiff sicher gelandet wurde oder abgestürzt ist. Einen erweiterten, unkomprimierten Ausschnitt des vollständigen Masterbands kann im Internetarchiv mit zusätzlichem Filmmaterial und Tontest der japanischen Version angesehen werden (Dauer ca. 30 Minuten). Leider sind bisher keine ROMs mit Gameplay-Elementen, Bewegungsdaten und ein Einführungsvideo, das speziell von Michael Jackson gedreht wurde, gefunden worden. Einen ausführlichen Artikel über Michael Jackson, Sega und dem AS-1 gibt es auf gamingalexandria zu lesen.

3D-LCD-Monitor war für GameCube in Entwicklung

Nintendo hatte anscheinend schon zu GameCube-Zeiten Interesse an einen 3D-fähigen Monitor, der an der Oberseite des GameCube hätte angebracht werden können. Dieser wurde nämlich bei einer Präsentation auf der E3 2002 mit Shigeru Miyamoto, Satoru Iwata und Bill Trinen für geladene Gäste vorgestellt.

Die Bildschirmdiagonale hätte knapp fünf Zoll bei einer Auflösung von 320 x 240 Pixel gehabt. Die 3D-Möglichkeit wurde allerdings damals verschwiegen und erst Jahre später bei einer Iwata fragt Ausgabe enthüllt. Damit hätte zum Beispiel Luigi’s Mansion im passiven 3D ohne 3D-Brille gespielt werden können.

Allerdings hatte Nintendo damals noch keine wirklichen Pläne diesen Monitor auch selbst zu vermarkten. Es ging bei der Präsentation eher darum, andere Unternehmen zum Herstellen eigener Zusatzprodukte zu begeistern. Deswegen wurde der GameCube, als einer der ersten Konsolen, auch mit einem digitalen Videoausgang versehen, so Iwata.

Neue Shmups im Anmarsch

Kurzreview: Wings of Bluestar

Wings of Bluestar ist ein horizontal scrollendes Shoot ´Em Up, das während der einzelnen Missionen eine kleine Story erzählt. Wieder einmal greift eine mysteriöse Intelligenz an und versucht die Menschheit auszulöschen. Um dies zu verhindern, liegt es nun an der angehenden Pilotin Aya und dem erfahrenen Pilotenass Zarak, die auflebende Bedrohung zu untersuchen.

Wie die kurze Geschichte bereits erahnen lässt, können zwei unterschiedliche Piloten ausgewählt werden. Die junge Aya kann mit Hilfe von Power Ups ein Schild aufsammeln, das Geschosse von vorne aufhält. Während im leichten Schwierigkeitsgrad das Schild nicht kaputt geht, ist es in den anderen Schwierigkeitsgraden nur von begrenzter Haltbarkeit. Zusätzlich kann das Schild auf Knopfdruck vom Schiff abgekoppelt werden und zerstört durch eine Explosion die meisten Feinde und kann damit als eine mächtige zusätzliche Waffe eingesetzt werden. Bis zu zwei Satelliten können an das Schiff angebracht werden, die mit dem rechten Analog stickt in allen Richtungen feuern, die Standardwaffe feuert dann automatisch mit nach vorne. Da Gegner häufig von allen Seiten kommen, sind die Satelliten eine große Hilfe.

Leider besitzt nur das Intro eine Sprachausgabe

Alternativ kann Wings of Bluestar auch mit Zarak gespielt werden. Das Schiff besitzt kein Schild, dafür wird das Schiff von einer Strahlenwaffe mit zwei Lasern ergänzt, die sich in entgegengesetzte Richtungen drehen. Bei voll ausgerüstetem Schiff haben die Laser eine hohe Wirkung und es können sogar Bodenziele getroffen werden. Gemeinsam haben die beiden Schiffe, dass sie schneller unterwegs sind, wenn nicht geschossen wird, was in einigen Situationen von Vorteil ist.

Die Story wird mit solchen Textboxen und Standbildern weiter erzählt

Wings of Bluestar bietet einen Storymodus, einen Zwei-Spieler-Koop-Modus und einen Arcademodus, in dem auf die Geschichte keinen Wert gelegt wird. Zwischen den einzelnen Leveln wird die Story mit Standbildern und Textpassagen weitererzählt, die teilweise durch zwei Antwortmöglichkeiten zu beeinflussen sind. Je nach Antwort kann Wings of Bluestar ein anderes Ende erhalten. Jeder Charakter besitzt drei Leben, wobei bei Verlust an der gleichen Stelle weitergespielt werden kann. Wird ein Credit verbraucht, wird ebenfalls an gleicher Stelle weitergespielt, sind alle Credits weg, ist das Spiel zu Ende. Das Spiel speichert den aktuellen Level und es kann von dort aus wieder angefangen werden. Die Grafik erinnert an alte 16-Bit-Shmups in High Definition, die zu jeder Zeit auf einer XBox Series X flüssig läuft.

In der Gallerie ist allerhand freizuschalten

Im Spiel können durch Abschießen von Feinden Sterne eingesammelt werden, die als Währung dienen. Ebenso sind im jedem der acht Level sechs kleine Bildteile versteckt, die ebenfalls das Konto füllen und Bilder in der Galerie freischalten. Hat man genügend Geld eingesammelt können im Shop zusätzliche Credits für einen Durchgang, ein Boss-Rush-Modus, der Soundtest oder Galeriebilder, die aus Skizzen, Konzeptzeichnungen und Fankunst bestehen, freigeschaltet werden.

Fazit:

Wings of Bluestar ist ein kurzer und auf höheren Schwierigkeitsgraden herausforderndes Shoot ´Em Up, das teilweise ins Bullet Hell Genre abdriftet, wobei die Lücken im Kugelhagel immer zu finden sind. Allerdings gibt es auch hier wieder im Eifer des Gefechtes ungewollte Kollisionen mit Wänden, die nicht immer sofort als solche zu erkennen sind, da auch viel ähnliches im Hintergrund abläuft. Anzeichen für Wände sind wie immer die Geschosse, die an den Wänden verpuffen. Auch die Farbwahl der Bullets sind nicht immer gut sichtbar, vor allem im Zwei-Spieler-Koop Modus. Trotzdem macht das Shmup eine gute Figur und ist auch für Anfänger, die nicht sofort gefrustet das Pad beiseitelegen, empfehlenswert.

Wertung: gut

Genre: Shoot ´Em Up
Entwickler: Shinu Real Arts
System: PS4, PS5, Switch Xbox One, Xbox Series, PC
Erscheint: bereits erschienen:
Preis: 14,99€

Parallax Shoot ´Em Up Zeta Wing II für C64 in Entwicklung

Sarah Jane Avory ist Vollzeit Programmiererin und arbeitet in der Freizeit an C64-Spiele. Sie hofft dabei den Heimcomputer an seine Grenzen bringen zu können. So entstanden schon mehrere Shmups und ein japanisch inspiriertes Rollenspiel für den C64. Bereits 2020 veröffentlichte Sarah Jane Avory den Vorgänger Zeta Wing für Commodore 64 über itch.io. Das Shmup gewann auch einige Preise, wie den Budget Game of the Year Award bei Indie Retro News.

Auch der sehr gute Soundtrack vom ersten Teil kann auf YouTube angehört werden.

Nun berichtet Sarah Jane Avory fast täglich über den Fortschritt des zweiten Teils auf Twitter. Zuletzt gab es ein erstes Video zum sechsten Level.

https://twitter.com/SarahJaneAvory/status/1633200038103875587

Das Level sieht bereits richtig gut aus und die Musik knüpft ebenfalls an den ersten Teil an. Unterstützt werden sowohl PAL- als auch NTSC-Grafikmodi. Man darf sich hier kein Bullet Hell Shooter erwarten, aber was hier wieder einmal aus dem alten Brotkasten herausgeholt wird, ist fantastisch. Leider gibt es noch keinen Veröffentlichungstermin, da die Endmusik erweitert, neue Titelmusik hinzugefügt, noch etwas Coding fehlt, und das ganze auch noch getestet, ausbalanciert, wieder getestet, Fehler behoben und noch mehr Tests gemacht werden müssen. Am besten bleibt man auf dem Twitter-Kanal informiert.

Die Gegner kommen aus dem Loch im Boden

Andro Dunos 2 erscheint endlich für Dreamcast

Wie Publisher PixelHeart angekündigt hat, erscheint Andro Dunos 2 am 24. März für Sega Dreamcast. Wie bei den vorherigen Veröffentlichungen erscheint das Spiel in einer Standard (34,90 €) und in einer limitierten Edition (44,90 €), die eine Soundtrack-CD enthält. Andro Dunos ist als PAL- , US- und Japan-Version erhältlich.

Andro Dunos 2 schließt am Original von 1992 an. Wer mehr über das Spiel wissen möchte, schaut am Besten in das Review aus dem letzten Jahr.

Review: Andro Dunos II

„Heute ist nicht aller Tage; ich komm wieder, keine Frage!“, bleibt mir am Ende der elften Ausgabe nur noch zu schreiben. Bis bald!

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