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Der Entwickler des BSNES Emulator bekannt als Near ist verstorben

Der hochangesehene Emulator-Entwickler Near, früher auch als Byuu oder Dave bekannt, der sich selbst als nicht-binär identifizierte, hat sich wohl am Wochenende das Leben wegen Depressionen genommen. Kurz vor seinem Tod, hat er über Twitter noch einen Tweet verfasst, indem er von einer lebenslangen Geschichte des Missbrauchs durch Mobber, die sich im Laufe der Jahre Online fortsetzte, berichtete. Einige Twitter-Follower haben noch versucht über die US-Botschaft in Japan, wo er seit einigen Jahren lebte, mit ihm in Kontakt zu treten. Ein anonymer Freund berichtete später, Near sei verstorben.

Near begann 2004 mit der Entwicklung des ersten SNES-Emulators, namens BSNES, später in Higan integriert, der alle Super Nintendo/ Super Famicom Spiele zu einhundert Prozent korrekt emulieren konnte. Dazu untersuchte er alle Chips so lange, bis er die Funktionen nachprogrammieren konnte. BSNES gehört nun zu den besten SNES-Emulatoren. Später nahm er sich Zeit, um den Entwicklern von SNEX9X und MAME unter den Armen zu greifen, um auch diese Projekte zu verbessern.

Auf Nears persönlicher Webseite schreibt er über sich selbst, dass er von einem „überwältigen Streben nach Perfektion“ angetrieben wird. So auch bei der Erstellung der Emulationssoftware. Um die perfekte Emulation zu erreichen, kaufte er viele Module. Rund 1.200 Super Nintendo Spiele aus Japan und USA wurden von ihm auf das genaueste gescannt, dokumentiert und verifiziert, um ein Archiv aufzubauen, welches das Ziel hatte, eine zyklusgenaue Emulation zu gewährleisten, die alle möglichen Grenzfälle abdeckte und die Spiele für die Ewigkeit zu konservieren. Near veröffentlichte einige englische Fan-Übersetzung, wie Squaresoft‘s „Bahamut Lagoon“, ein japanisches Rollenspiel, welches nie außerhalb Japans veröffentlicht wurde oder „Der Langrisser“, welches ebenfalls nie im Westen erschienen ist. Für unter anderem Dragon Quest I-III und Mother 3 hat er ganz offiziell Lokalisierungsbeiträge geleistet.

Sollte jemand selber von Depressionen betroffen sein, lasst euch Helfen. Depressionen sollten kein Tabuthema sein. Sucht euch jemanden zum Reden, notfalls bei einem Hausarzt. Eine sehr gute Sendung über Depressionen, sowohl als betroffene als auch für indirekt betroffene Personen, ist eine Folge von Chez Krömer zusammen mit Torsten Sträter, die beide selber von Depressionen betroffen sind und darüber ausführlich Reden.

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