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Da Capo Review: Dead Space 3 (PS Plus/Budget)

Im Februar 2013 brachte EA den letzten Teil der Horror-Serie Dead Space auf den MArkt. Ab sofort gibt es das Spiel für alle PlayStation Plus Mitglieder Gratis! Für uns Grund genug euch das Review für das Gruselspiel als DA CAPO zu servieren!

Odyssee im Weltall

Obelisken bringen nicht nur Affen in Filmen von Stanley Kubrick dazu, Knochen in die Luft zu werfen, auch in Games sorgen sie für ungestüme Primaten. In Dead Space etwa lassen schwarze außerirdische Artefakte Menschen zu wilden untoten Monstern mutieren, die alles und jeden vernichten wollen. Dazu gesellen sich noch irre Sektierer – und schon haben wir die Grundzutaten für einen Action-Shooter mit Gänsehautgarantie. Habt ihr die Vorgänger nicht gespielt, solltet ihr das vor DS3 nachholen, ungeduldigen Naturen könnte aber auch die Video-Zusammenfassung zu Beginn reichen. Spielerisch hat sich auf den ersten Blick nicht allzu viel verändert: Noch immer wandert ihr mit Isaac Clarke durch havarierte Raumschiffe bzw. –stationen, schießt den heranstürmenden Necromorphs – den Mutanten, die wir eingangs erwähnt haben – die Gliedmaßen ab und erledigt zwischendurch andere Dinge, die im Weltall eben so anfallen. Dazu zählen das Reparieren von Reaktoren oder Shuttles, das Hacken von Türmechanismen in einem Minispiel oder Puzzles, bei denen ihr die Fracht eines Transporters via Kran zusammenstecken müsst, um euch den Weg freizumachen. Immer mit dabei: die Angst.

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Obwohl nun deutlich mehr Wert auf Action gelegt wird – statt einem Necromorph nun gleich ein Dutzend oder mehr auf euch zurasen –, nagt sie immer noch an einem, wenn man es mal wieder knarren und ächzen hört. Werde ich mich gleich wieder gegen fiese Monster behaupten müssen? Kommt wieder so ein unverwundbares Biest, das sich regeneriert und mit Isaacs Stasis-Funktion eingefroren werden muss, damit man flüchten kann? Einzig Bange um Munitions- oder Medipack-Nachschub brauchen die Erforscher unter euch nicht zu haben. Da man in Dead Space 3 nämlich nun nicht nur Waffen, sondern nun auch Kugeln und Heilmittel aus gefundenem Loot herstellen kann, bleibt euch vermutlich bis weit ins Spiel die Knappheit an Ausrüstung erspart. Das passt auch zum beschleunigten Gameplay: Schussgefechte mit Horden an Necrompophs, aber auch mit Menschen sind gang und gäbe. Schön, wenn eure beiden Gegner-Gruppen dann auch oftmals übereinander herfallen, da spart man es sich, die schützende Deckung zu verlassen. Dass Dead Space 3 deshalb zum reinen Third-Person-Shooter verkommt, brauchen langjährige Begleiter der Reihe nicht zu fürchten. Noch immer existieren genug Bereiche, in denen man es nur mit wenigen Gegnern – oder teils überhaupt keinen – zu tun bekommt.

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Die obligatorischen Ausflüge in die Schwerelosigkeit gibt es ebenfalls wieder. Und die sind erneut ansprechend geraten – zum Beispiel wenn ihr lautlos durch ein Trümmerfeld im Orbit schwebt und dort Flugschreiber aus Satelliten schneidet, aber auch, wenn ihr im Magen eines Bosses dessen lebendige Darmpolypen chirurgisch behandelt. Generell gibt es (mit Ausnahme vom Finale) bosstechnisch übrigens weniger Bombast als in Teil 1 und 2, allerdings sorgt das Game unterwegs zum großen Endmonster dafür, dass ihr euch stets gut unterhalten und nicht unterfordert fühlt. Selbst an die gewisse Prise Freiheit hat man gedacht: Was mit dem Erstellen von Waffen & Co. beginnt, setzt sich bei der Missionsgestaltung fort. Wer Lust hat, kann optionale Quests bestreiten – etwa ein Versorgungslager oder eine separate Mini-Raumstation aufsuchen, um herauszufinden, was dort vorgefallen ist. Dadurch steigt die Spielzeit locker über 20 Stunden – und wer sich den vielen Gefahren in den Sidequests stellt, der hat ein leichteres Spiel; winkt doch am Ende immer eine große Metall(-Schatz)-Kiste mit brauchbaren Upgrades und Rohstoffen.

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Galaktisch hübsch

Durch die relativ kleinen Areale, die durch geschickt kaschierte Ladeübergänge (Lifts, Luftschleusen, …) verbunden sind, bleiben viele Ressourcen der Konsolen übrig, um schicke Lichtstimmungen und detaillierte Texturen zu gewährleisten. Da kommt es dem Game durchaus zugute, dass sich die Entwickler entschlossen haben, die Action ab der Hälfte vom All auf einen eisigen Planeten zu verlagern. Schneestürme, eine sinkende Sonne, die alles in rötliche Abendstimmung taucht, aber auch bedrohlich blau schimmernde Höhlen und unterirdische Alien-Kavernen – Dead Space 3 ist seinen Vorgängern in puncto Abwechslung bei den Settings haushoch überlegen. Einzig die Story gerät – auch wenn sie eigentlich spannend ist – ins Hintertreffen. Das liegt zum einen an den neuen Freiheiten, die deren Dichtheit auflockern (Ach, ich crafte noch ein bisschen, auch wenn ich eigentlich in zwei Minuten das Universum retten müsste …), zum anderen am Koop-Modus. Der von Spieler Nummer zwei steuerbare Neo-Held Carver macht sich im Multiplayer zwar ganz fein, erlebt man Dead Space 3 allerdings alleine, fragt man sich, was der Kerl überhaupt macht. So taucht er oft aus heiterem Himmel auf, hilft euch aber nicht, wenn böse, ballernde Mitglieder der Unheil bringenden religiösen Gruppierung auftauchen. Ein KI-gesteuerter Mitstreiter wäre auch im Solo-Modus ab und an vielleicht gar nicht schlecht gewesen – alleine schon, um seinen Charakter besser kennenzulernen.

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Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Creepy!

Dead Space 3 macht vieles neu: Man kämpft öfter gegen Menschen, man ist untertags unterwegs, kann sich Waffen bauen und diese dann aufmotzen – und vor allem: filmische Action und ein beschleunigtes Gameplay dominieren in weiten Teilen das Geschehen. Ist das schlecht? Nein! Klar vermisst man den stimmungsvollen Grusel aus der ersten Episode, aber der Bruch ist gar keiner, sondern ein logischer Übergang. Immerhin haben sich sowohl unser Protagonist als auch die gesamten Rahmenbedingungen geändert. In manchen Passagen ist unser Held ob seines Anzugs zwar zu träge, um beispielsweise den Hieben eines Bosses oder ultraflinken Necromorphs ausweichen zu können, aber daraus resultiert eine neue Art der Panik – nämlich jene, die man beim Kampf ums Überleben verspürt. Und die kann jener, die man hat, wenn man mit zu wenig Munition durch dunkle Gänge schleicht, locker das Wasser reichen! (hpg)

System: PS3/Xbox 360
Entwickler: Visceral Games
Spieler: 1-2
Preis: ca. 20 Euro (Kostenlos bei PS+ im Juli 2014)
Alter: 18+
Sprache: deut./engl.
Text: deut./engl.

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