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Brettspiel Review: Pacifica

Kennen wir das nicht alle, eine längst versunkene Stadt taucht wieder auf und Ihr müsst diese wieder aufbauen und sie zu altem Ruhm und Glanz führen. Mit Pacifica von KOSMOS könnt ihr schon ein wenig üben und eure Version der legendären Stadt erschaffen, so zumindest die Prämisse des Titels.

Pacifica ist ein Kartenlegespiel für zwei Spieler*innen ab 10 Jahren, wobei auch ein 7-jähriger bei vielen Testpartien gut mit den Regeln zurecht kam und dank der einfachen Regeln auch durchaus mitspielen konnte. Das lag jedoch nicht nur an der geringen Komplexität, sondern auch daran, dass sich das Spiel in weiten Teilen fast von selbst spielt und man sowieso nicht viel falsch machen kann.

In Pacifica starten beide Spielenden mit einer leeren Auslage und Nachziehstapeln mit je 16 Karten vor sich, die die Kategorien Schätze, Bevölkerung, Ressourcen, Architektur, Wissen, Maschinen und Stadtfest umfassen. In Pacifica wird immer abwechselnd gespielt, wobei während eines Zuges drei Aktionen ausgeführt werden können. Diese ist entweder das Abheben einer Karte eines beliebigen Stapels, das Ausspielen einer Karte oder das Aktivieren zweier ausliegender Karten. Das ist nicht immer notwendig, da manche Karten bereits aktiviert ins Spiel kommen.

Durch das Aktivieren oder Ausspielen von Karten werden Symbole der oben angeführten Kategorien gesammelt, die entweder als Voraussetzung für das Aktivieren anderer Karten oder zum Sammeln der begehrten Idole benötigt werden. Drei gesammelte Stück einer Kategorie bringen ein Idol der jeweiligen Kategorie ein. Erreicht nun die Gegenseite fünf Stück des selben Symbols, wechselt dieses den Besitzer. Das Idol darf erst behalten werden und ist gesichert, wenn eine der spielenden Personen sieben Stück eines Symbols gesammelt hat. Um zu gewinnen benötigt man fünf normale Idole, mit fünf oder drei Symbolen, oder drei gesicherte Idole, wofür sieben Symbole einer Kategorie vorhanden sein müssen.

So einfach das Regelwerk und die Mechaniken sind, so wenig Entscheidungsfreiheit hat man. Das sehr strenge Handkartenlimit von drei Karten sowie dem Druck schnell Karten auszuspielen um in einer Kategorie nicht ins Hintertreffen zu geraten, schränkt die Varianten des eigenen Spiels stark ein. Meist heißt es reagieren als selbst die Initiative zu ergreifen. Und selbst wenn man sich auf andere Gebiete wie Wissen oder Maschinen konzentriert, benötigt man Symbole aus anderen Bereichen um diese aktivieren und nutzen zu können. Hat man dann noch etwas weniger Glück und zieht nur Karten, für die man die Bedingungen nicht erfüllt, rückt der Sieg in weite Ferne. Umgekehrt wird das Spiel mit etwas Glück zum absoluten Selbstläufer und man kann sich nur durch eine falsche Reihenfolge der Aktionen das Leben schwer machen.

Vom Thema der Unterwasserstadt merkt man im Spiel leider auch nicht viel. Die von Karten gebotenen Symbole und deren Voraussetzungen ergeben im Hinblick auf das Thema zwar Sinn, sind aber für das Spiel vollkommen unerheblich, ich hatte nie das Gefühl eine Stadt aufzubauen, schon gar nicht im Sinne der Einwohner*innen. Viel mehr läuft man den Bestrebungen der Konkurrenz nach in bestimmten Bereichen die Oberhand zu gewinnen oder bestenfalls in anderen Kategorien Glück zu haben und Synergien mit den bereits ausliegenden Karten zu nutzen.

Pros and Cons

+ schnell aufgebaut, schnell gelernt
+ leichte Kost für zwischendurch

Рwenige bis gar keine Entscheidungsm̦glichkeiten
– Thema irrelevant für das Spiel
– sehr hoher Glücksfaktor

Fazit

Wertung

Pacifica ist ein kleines, schnell erlerntes Kartenspiel, das leider viel zu wenig Entscheidungsfreiheit bietet und noch dazu einen sehr hohen Glücksfaktor aufweist. Das Spiel spielt sich dabei meist von selbst und ich hatte selten das Gefühl, mehr als nur Beifahrer zu sein. Karten und Anleitung sind zwar schön gestaltet und gut strukturiert, das Thema ist dabei aber vollkommen egal und kommt im Spiel so gut wie nicht rüber. Ich weiß leider nicht wem ich Pacifica empfehlen würde, da es da draußen eine Vielzahl an 2-Spieler-Spielen gibt, die ähnlich einfach sind, aber wesentlich mehr Spielspaß bieten.

Genre: Kartenlegespiel
Verlag: Kosmos
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Preis: ab 15 Euro

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