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Brettspiel Review: Leben in Reterra

Eric M. Lang kann auch kleine Spiele

Spieleautor Eric M. Lang ist ja eigentlich bekannt für große, schwere und oft recht blutrünstige Spiele wie Blood Rage, Rising Sun oder Death May Die, wobei sich sein neuestes Werk weitgehend friedlich spielt, aber trotzdem von den genialen Spieleideen der Brettspiellegende beseelt ist. In Leben in Reterra bauen die Spielenden Gemeinschaften für eine Gesellschaft auf, die Jahrhunderte nach unserer Zeit spielt und in der sich niemand mehr an uns und unsere Gepflogenheiten erinnert. Das Spiel richtet sich dabei an 2-4 Spielende ab 10 Jahren.

Der Aufbau für zwei Spieler geht schnell über die Bühne

Bei Leben in Reterra handelt es sich um ein sehr simples Legespiel, das wirklich ganz einfach erlernt werden kann, jedoch sehr viele Kombos bietet, die über viele Partien zum Grübeln und Meistern des Spiels einladen.

Reihum legen die Spielenden ein Landplättchen aus dem offenen Vorrat oder den eigenen drei geheimen Plättchen an das bereits vorhandene Startplättchen. Das Plättchen darf hierbei völlig frei platziert werden, solang eine Seite gänzlich an ein bereits vorhandenes Plättchen anschließt, Ãœberlappungen sind nicht erlaubt. Worauf aber geachtet werden sollte ist, dass man beim Legen der Plättchen größere Segmente des gleichen Terrains (Wald, Wasser, Wüste,…) schafft oder noch besser, Zahnräder nebeneinander positioniert.

Im nächsten Schritt eines Zuges dürfen nämlich Gebäude gebaut werden, die jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen und nur auf Zahnrädern platziert werden dürfen. Ist das nicht möglich, darf stattdessen ein Dorfbewohner platziert werden. Gebäude bringen nicht nur in der Endabrechnung Punkte, sondern haben verschiedene Funktionen. Ein Gebäude wertet etwa Bewohner auf, ein anderes erlaubt es Müll bei gegnerischen Parteien zu platzieren (=Minuspunkte), wieder andere bringen Zusatzpunkte wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt, zum Beispiel die meisten abgedruckten Artefakte (Handys, Batterien,…) auf seinem Plan oder das größte Terrainsegment hat.

Plättchen legen, Gebäude bauen oder Bewohner setzen, super easy Mechanik

Das führt uns gleich zu einem der großen Pluspunkte des Spiels. Leben in Reterra bietet zwar super einfache Regeln, aber durch drei Sets an Plättchen, die auch noch beidseitig bedruckt sind, insgesamt 30 verschiedene Gebäude mit jeweils unterschiedlichen Funktionen. Diese können sogar wild gemischt werden, was unendlich viele Kombinationen und Strategien ergibt und erfordert.

Liegt vor allen Spielenden ein Raster von vier mal vier Plättchen aus, ist das Spiel beendet und es werden die Punkte verschiedener Kategorien zusammengezählt, größtes Terrain, Anzahl der Bewohner, Punkte durch Gebäude und viele mehr. Das ist auch genau der Punkt, den ich bei dieser Art von Spielen am wenigsten mag, den Punktesalat am Ende. Es ist zwar nicht so wild wie bei manch anderem Spiel, bei denen man sich ständig verzählen kann, bietet aber trotzdem Potential um kleine Fehler zu machen, was bei den meist sehr knappen Partien nerven kann, spielt man etwas kompetitiver.

So sieht eine fertige Gewinner-Gemeinschaft aus

Das Material ist grafisch sehr schön gestaltet, die Gebäude haben alle einen sehr netten Look, wobei nicht unbedingt erkennbar ist, um welche Art es sich handelt, was aber auch nicht so wichtig ist. Hasbro wirbt auch noch mit hochwertigen Bewohnern aus Holz, die auch wirklich wertig und Pappmarkern gegenüber haptisch überlegen sind. Die liegen dem Spiel aber auch für Müll und Artefakte bei, was nicht weiter wild ist. Immer gerne erwähne ich gute Sortiermöglichkeiten in Spielen, wobei Leben in Reterra für den Preis alles bietet was sich zwängliche Spieler wie ich einer bin wünschen: Boxen in denen alles wunderbar aufbewahrt und für die nächste Partie vorbereitet werden kann.

Die Anleitung ist genauso simpel verfasst wie das Spiel selbst, innerhalb weniger Minuten kann die erste Partie gespielt werden. Die Altersempfehlung von 10 Jahren kann ruhig ignoriert werden, meinen 8-jährigen habe ich in unserer ersten Partie nur knapp mit zwei Punkten Vorsprung geschlagen, er verstand das Spiel und dessen Kniffe nach nicht mal zwei Minuten. Ich erwähne hier nicht, wann ich dann zum ersten Mal geschlagen wurde. Spoiler: lange dauerte es nicht!

Pros and Cons

+ sehr zugängliches Legespiel
+ große Vielfalt dank 6 Kartensets und vielen Kombos
+ wirklich tolles Material + super Inlay
+ frische, neuartige Grafiken

– bin kein Fan von Punktesalat am Ende eines Spiels

Fazit

Wertung

Leben in Reterra ist ein sehr einfach zu lernendes Legespiel, dass aber aufgrund unzähliger Kombinationsmöglichkeiten der zu legenden Gebäude viele Stunden Spielspaß bietet. Je nach verwendetem Set können die Spiele ganz verschieden sein, etwa konfrontativer oder ruhiger und mehr nebeneinander spielend. Im Regelheft finden sich Hinweise, welche Sets da gut passen. Das Material ist zweckmäßig, grafisch aber schön gestaltet. Dank sehr funktioneller Boxen kann das gesamte Material schnell und einfach sortiert und verwahrt werden, was ich immer sehr schätze. Eric M. Lang beweist mit Leben in Reterra, dass er ein wirklich toller Spieleautor ist, der mit seinen Ideen Spiele für jung und alt entwickeln kann.

Genre: Legespiel
Verlag: Hasbro
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: ab 30 Minuten
Preis: ab 34 Euro

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