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Brettspiel Review: Der Herr der Ringe – Die Schlacht um Osgiliath

Games Workshop ist weithin bekannt für Warhammer 40.000, wobei auch Age of Sigmar viel gespielt wird. Auch die kleineren Sub-System wie Kill TeamWar Cry oder Underworlds freuen sich immer größerer Beliebtheit. Jedoch hat GW seit Jahren noch ein weiteres System am Start, dass nicht nur in den GW-Shops ein Schattendasein fristet, sondern auch in der medialen Aufmerksamkeit nur eine untergeordnete Rolle spielt, obgleich der extrem starken Franchise die dahinter steht und durch Amazons Die Ringe der Macht eine Renaissance erlebt. Middle-Earth gibt es bereits seit 2001, wobei zu sämtlichen Filmen, Der Hobbit inklusive, Armeen und Miniaturen veröffentlicht wurden, wobei auch Miniaturen zu Figuren veröffentlicht wurden, die sich nur in den Büchern finden. Und auch wenn es oft nicht möglich ist noch alte Sets zu bekommen, Games Workshop veröffentlicht immer noch laufend Boxen. Ob nun wie zum Beispiel neue Heerschar-Boxen zu verschiedenen Armeen (Rohan, Mordor, Isengard,…) oder wie zuletzt die brandneue Starterbox Kampf um Osgiliath, welche wir uns für euch ganz genau angesehen haben.

Die neue Startbox erscheint mit zwei kleinen aber feinen Armee, vier Ruinen Osgiliaths, einem 224-seitigen, wunderschön gestaltetem Regelbuch, Würfeln, Marker und Entfernungsmesser sowie einem Booklet mit 4 Szenarien sowie der genauen Beschreibungen der Einheiten. Die Armee des Guten besteht aus 12 Waldläufern von Gondor, die von Faramir, Madril und Damrod angeführt werden sowie 12 Kriegern von Minas Tirith. Dem entgegen steht die Streitmacht des Bösen, angeführt von Gothmog, entweder zu Fuß oder auf einem Warg reitend, einem Mordor Troll sowie 24 Morannon-Orks. Der Form halber sei dazu gesagt, dass die Miniaturen alle zusammengebaut werden müssen und dementsprechend unbemalt sind. Die „normalen“ Fußtruppen sind jedoch schnell gebastelt, auch die anderen Miniaturen sind in Kürze kampfbereit. Etwas kniffliger ging es bei den Ruinen zu, die gehörten für mich zu den aufwendigsten und unangenehmsten Bauwerken, die ich jemals bauen musste.

Gebaut, grundiert, jetzt wird noch gemalt.

Nicht erst einmal musste ich anmerken, dass ich mit Regelbüchern von GW nicht ganz zufrieden bin, diese oft sperrig geschrieben sind und Regeln dann und wann nicht sehr logisch wirken, zuletzt etwa bei den Sichtlinien im neuen Kill-Team. Das Regelwerk von Middle-Earth ist da etwas komfortabler, gut geschrieben und durch die Bank sehr eingängig. Im Buch selbst findet sich fast zu jeder Regel ein bebildertes Beispiel, dass so gut wie nie Fragen offen lässt. Zugegeben, das Regelwerk ist umfangreich, jedoch sind die Grundregeln des Kampfes, der Bewegung und dergleichen sehr einfach und ersparen den Spielenden zu viel Interpretationsspielraum. Eine Schwäche ist vielleicht, wenn zu große Armeen aufeinander treffen, da das System von Beginn an eher auf kleinere Gefechte ausgelegt war. Für größere Schlachten gibt es ein älteres System. Das Problem ist hierbei, dass so ziemlich jeder Nahkampf für sich ausgewürfelt werden muss, was bei zu vielen Modellen schon etwas dauern kann.

Ready to go!

Besonders gefallen hat uns das Booklet mit den vier Szenarien, die sich erzählerisch bei der Eroberung Osgiliaths durch die Orks bedient. In jeder Partie werden neue Trupps und Regeln eingeführt und man so Schritt für Schritt an das Spiel herangeführt. Dreht sich in Partie 1alles ums Bewegen, Schießen und Nahkämpfen, wird in Runde 2 der erste Held eingeführt, im 3. Spiel kommen dann Monster und Verstärkungen hinzu. Im letzten Szenario macht man sich noch mit der Kavallerie vertraut. Für jedes Szenario werden dann noch Empfehlungen angeführt, wie man das Spiel erweitern könnte, wobei wir auch schon so viel Spaß an den Scharmützeln hatten.

Pros and Cons

+ tolle Miniaturen und Gelände
+ Regelbuch wunderschön gestaltet und sehr umfangreich
+ genug Material für stundenlangen Malspaß
+ Einführungszenario perfekt für Anfänger

– kein schnelles Losspielen möglich (basteln, malen)
– man erhält nicht alles aus dem Mittelerde-Sortiment
– Kampfmechanik bei größeren Schlachte etwas altbacken

Fazit

Wertung

Die Kampf um Osgiliath Box enthält wirklich alles, was man für viele, viele Stunden Spiel-, Bastel- und Malspaß braucht. Das Regelwerk gehört für mich zu einem der besten von Games Workshop, wobei mir natürlich das Thema mit Der Herr der Ringe besonders nahe liegt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei Startboxen GW-typisch sehr gut, hier macht auch die Osgiliath-Box keine Ausnahme. Anders sieht es da beim Nachschub aus. Nicht nur, dass man viele Einheiten gar nicht oder nur schwer bekommt, sind diese auch gar nicht so billig.

Genre: Miniaturenspiel
Verlag: Games Workshop
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30-120 Minuten
Preis: ab 136 Euro

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Bilder: © Copyright Games Workshop Limited 2022

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