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Brettspiel-Review: Harry Potter – Ein Jahr in Hogwarts

Klingt das nicht toll, als Schüler ein Jahr in Hogwarts erleben, zaubern und das Brauen von Tränken lernen, vielleicht noch ein paar Abenteuer erleben und phantastische Wesen entdecken. Dazu vielleicht noch eine Partie Quidditch und danach ein paar spannende Kämpfe gegen Totesser oder noch gefährlichere Gegner. Das und mehr verspricht der neue Titel Harry Potter – Ein Jahr in Hogwarts, in dem 1-8 Spielende ab 7 Jahren Abenteuer in der Schule für Hexer und Zauberer erleben können. Dank Asmodee konnten wir uns das Spiel für Euch ansehen und auf Herz und Nieren testen.

Locomotor Mortis

In Harry Potter – Ein Jahr in Hogwarts übernehmen die Spielenden die Rolle von Harry, Ron, Hermine und einigen mehr, erhalten zu Beginn einige Tränke, Zauber sowie zu erfüllende Missionen und beginnen dann am Eingang zu Hogwarts ihr Abenteuer. Dazu würfelt man mit zwei sechsseitigen Würfeln und durchstreift dann mit der erwürfelten Augenzahl die berühmte Zauberschule, kann aber auch nach Hogsmead gehen oder mittels Flohpulver an andere bekannte Orte reisen. Dabei darf man verschiedenste Gegenstände die man überquert mitnehmen, wobei man nur sechs tragen kann. Das Feld auf dem der Zug endet wird aktiviert. Dabei bekommt man entweder weitere Zauber, Tränke, liefert gefundene Bücher in Klassenzimmern ab oder löst Ereignisse aus. Dabei kann es  sich um zufällige Duelle oder … handeln, wobei man für gelöste Aufgaben und abgelieferte Bücher Punkte für sei Haus erhält.

nur zwei von vielen Charakteren

Stößt man bei seinem Zug auf einen Totesser, endet dieser sofort und der Kampf mit dem fiesen Widersacher beginnt. In den Kämpfen würfelt man entweder gegen die Resistenz des Widersachers, wobei man trifft liegt man darunter, oder setzt Tränke und Zauber ein, die entweder sofort Lebensenergie abziehen, die Resistenz schwächen, Lebensenergie heilen und noch vielem mehr. Die Charaktere wie auch die Totesser verfügen auch noch jeweils über Spezialfertigkeiten, entweder das Neuwürfeln eines Wurfs oder der dauerhaften Reduktion der Resistenz des Gegners, wobei es auch hier noch einige andere Fertigkeiten gibt. Der Kampf endet, sobald einer der Kontrahenten keine Lebensenergie mehr hat. Duelle mit anderen Schülern laufen ebenso ab und Siege bescheren wiederum Hauspunkte.

Im weiteren Spielverlauf kann man dann versuchen seine Missionen zu erfüllen. Um hier erfolgreich zu sein muss man bestimmte Gegenstände besitzen, andere Bedingungen erfüllen und kann dann je nach Karte an einem bestimmten Ort ein letztes Gefecht bestreiten, was im Erfolgsfall wiederum zu Punkten für sein Haus führt. Die Missionen setzen sich dabei aus vielen Ereignissen aus den Büchern und Filmen aller Teile zusammen.

ohne Zauber geht gar nichts

Eine weitere Möglichkeit Punkte für sein Haus zu sammeln ist Quidditch. Pro Zug wirft man wieder mal zwei sechsseitige Würfel und hat dann soviele Aktionen zur Verfügung, wie man gerade erwürfelt hat. Aktionen sind  Bewegungen mit Jäger, Treiber oder Hüter, Schüsse mit dem Quaffel, Klatscher dürfen gratis auf seine Gegner geschlagen werden. Droht man von einem Klatscher getroffen zu werden, wirft man einen Ausweichwurf, bei vier oder höher weicht man aus, würfelt man darunter scheidet der getroffene Spieler aus. Ein Schuss mit dem Quaffel auf einen der Ringe trifft man ebenso bei vier oder mehr. Bei jedem geschossen Tor erhält die erfolgreiche Mannschaft eine Quidditch Karte, die man dann in der Jagd nach dem Schnatz einsetzen kann, die nach dem zweiten Tor beginnt. Dabei würfeln die Spielenden abwechselnd und bewegen deren Sucher weiter. Die Qudiditch Karten können hierbei unterstützen, wobei diese zum Beispiel Boosts verleihen oder das nochmalige Würfeln erlauben. Wer zuerst den Schnatz erreicht gewinnt und sichert seinem Haus 50 Punkte.

Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad endet das Spiel sobald eine bestimmte Zahl an Missionen erfüllt und eine Anzahl an Hauspunkten erreicht ist.

Priori Incantatem

Was hab ich mich auf Harry Potter – Ein Jahr in Hogwarts gefreut. Nicht nur, dass ich gerade mit meinen Söhnen die Bücher lese und diese Feuer und Flamme für das Setting sind, auch die Filme haben mir damals schon ganz gut gefallen. Auch die Box verspricht einiges, ist schwer und tatsächlich voll gefüllt mit Material, wobei ich hier zum ersten Mal skeptisch wurde, viel Material und ein Spiel empfohlen ab 7 Jahren, das schließt sich oder schon aus. Wirklich skeptisch wurde ich dann beim ersten Lesen der absurd umfangreichen Spielregeln, vor allem in Anbetracht auf die Zielgruppe.

die Missionen kennt man aus den Büchern

Leider wurde meine Skepsis dann bestätigt, Harry Potter – Ein Jahr in Hogwarts will sehr viel, liefert aber in vielen Bereichen nicht ab. Der eigentliche Spielmechanismus, Roll & Move (Würfeln & Bewegen) ist höchst glückslastig, nicht mehr ganz zeitgemäß und dem eigentlichen Spiel oft nicht dienlich. Warum darf ich beim Bewegen durch Hogwarts zwar alle Gegenstände einsammeln, will ich einen Zauber oder Trank muss ich nachzählen, Glück haben aber darf nicht einfach stehen bleiben sondern muss den Zug zu Ende führen. Das kann ein Spiel unnötig in die Länge ziehen und macht absolut keinen Spaß. Ebenso beim Quidditch: Das Spiel bietet extrem viel Potential, wurde doch erst kürzlich mit Harry Potter: Catch the Snitch ein Quidditch Spiel auf Kickstarter finanziert. Leider ist das Qudditch in Harry Potter – Ein Jahr in Hogwarts extrem, um nicht sagen ausschließlich vom Würfelglück abhängig und machte uns nur nach Anwendung etlicher Hausregeln Spass.

Jüngere oder Wenig-Spieler sind das Würfeln oder Ziehen vielleicht gewohnt und stören sich weniger dran, einfache Bewegungspunkte oder eine bestimmte Anzahl an Aktionen wären aber um nichts komplexer und vor allem zeitgemäß gewesen. Weniger wild fällt das ganze bei den Kämpfen aus, die man dank Zauber, Tränke und Spezialfertigkeiten hinreichend beeinflussen kann.

Duellanten ohne Ende

Anders sieht es beim Material aus, dass durchgehend schön und hochwertig gestaltet ist. Die Karten verfügen alle über stimmungsvolle Abbildungen aus den Filmen und die Missionen, Ereignisse und eigentlich das gesamte Spiel strotzt vor Harry Potter Flair. Achtung, das Spiel umfasst alle Teile, was natürlich für Spoiler führen kann, hat man noch nicht alle Bücher gelesen/gesehen. Etwas sehr gespart hat man jedoch beim Material zum Quidditch, viel kleiner hätten die Marker der Spieler sowie der Bälle schon echt nicht mehr sein können.

Pros and Cons

+ Harry Potter Flair
+ Roll & Move für jüngere und Wenig-Spieler

– viel zu viele unausgereifte Mechanismen
– Regelwerk für ein Spiel ab 7 Jahren viel zu umfangreich
– Quidditch Material + Regeln ungenügend

Fazit

Wertung

Hogwarts wäre schon geil, aber....

Harry Potter - Ein Jahr in Hogwarts böte wirklich alles was ein gutes (Harry Potter) Spiel braucht, Unmengen an tollem Material, reichlich Geschichten um zig Abenteuer zu erleben, wäre da nicht das viel zu aufgeblasene, nicht zeitgemäße und viel zu glückslästige Regelwerk. Die Kinder hatten einigermaßen Spaß, vor allem nach Einführung viel zu vieler Hausregeln oder Mechaniken anderer Spiele, bei den erwachsenen Mitspielern kam nicht sehr viel Freude auf, wandelt man meistens leider nur durch Hogwarts und tut Dinge in dem man vergleicht wer eine höhere Zahl würfelt. So wie das Spiel erschienen ist, werden leider nur Hardcore-Potter Fans Spaß an Harry Potter - Ein Jahr in Hogwarts haben.

Genre: Roll & Move
Verlag: Asmodee
Spieleranzahl: 1-8 Spielende
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: ab 30 Minuten
Preis: ab 35 Euro

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