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Brettspiel-Review: Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter

Was lange währt…

Fragt man leidenschaftliche Brettspieler nach 4X Brettspielen (steht für „eXplore“, „eXpand“, „eXploit“ und „eXterminate“, übersetzt also „erkunden“, „expandieren“, „ausschöpfen“ und „vernichten“), bekommt man Perlen wie Twilight Imperium, Verbotene Welten oder Eclipse genannt. Da erstgenanntes mindestens sechs Stunden (meist wesentlich länger) dauert, zweitgenanntes seit Jahren nicht mehr verfügbar ist und zum letzten Tipp letztes Jahr die zweite, komplett überarbeitete Edition, Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter von Touko Tahkokallio, im Vertrieb von Pegasus Spiele erschienen ist, haben wir uns den Titel für Euch mal genauer angesehen.

… wird noch besser

In Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter übernehmen 2-6 Spielende die Führung einer Zivilisation um die Vormachtstellung in der Galaxis, wobei hierzu 6 Fraktionen zur Verfügung stehen, die sich alle ein wenig anders spielen und verschiedenste Startbedingungen bieten. Ist ein Volk eher kriegerisch aufgestellt und erlaubt billiges Produzieren von Raumschiffen, ermöglicht ein anderes mehr zu forschen und sich in dieser Richtung weiterzuentwickeln.

In insgesamt acht Runden führen die Spielenden nun Aktionen durch, wie viele gemacht werden können hängt davon ab wie viele Systeme man schon unter seiner Kontrolle hat. Kontrolliert man schon viele Systeme verursacht dies natürlich beträchtliche Administrationskosten, somit können weniger Aktionen ausgeführt werden. Klingt nach viel Verwaltungsarbeit, ist es aber nicht, da diese Mechanik sehr elegant über zu legende Scheiben gelöst wird. Nach diesen acht Runden und unzähligen Aktionen aller Beteiligten gilt es Punkte zu zählen, wobei eroberte Systeme, weit fortgeschrittene Forschung, eingenommene oder gebaute Monolithe und Punkte aus Kämpfen in die Wertung fließen. Die Fraktion mit den meisten Punkten gewinnt.

Bei den durchführbaren Aktionen handelt es sich um das Erforschen von unzähligen Technologien, dem Bauen, Verbessern oder Bewegen seiner Raumschiffe, der Entdeckung neuer Systeme oder dem Wirken von Einfluss auf seine oder leerstehende Systeme. Die Durchführung der verschiedenen Aktionen bezahlt man mit Ressourcen wie Geld, Forschungspunkten oder Material die jede Runde je nach Anzahl der kontrollierten Planeten durch Kolonisten generiert werden. Auch das ist dank des großartigen Materials wunderbar einfach handzuhaben und geht leicht von der Hand.

Und trifft man dann mit seinen hoffentlich durch neue, schlagkräftige Waffen, leistungsfähigen Zielcomputern und besser schützender Hülle aufgerüsteten großen und kleinen Schiffen irgendwann in den Weiten des Weltalls auf feindlich gesinnte Völker oder gar die anderen Spielenden, kommt es zum Kampf. Auch der Kampf geht leicht von der Hand und wird mit einer Vielzahl an verschiedenen Würfeln abgehandelt. Jedoch muss nicht Immer gleich gekämpft werden, es ist auch möglich diplomatische Beziehungen mit anderen Spielenden einzugehen, was nicht nur Schutz sondern auch zusätzliche Einnahmen bringen kann. Bricht man so eine diplomatische Beziehung gilt man von nun als Verräter, was einen Verlust von Siegespunkten mit sich bringt.

Ausstattung Deluxe

Wie schon erwähnt, bei Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter handelt es sich um eine komplett überarbeitete Version, bei der kaum ein Stein auf dem gleich blieb. Die Regeln wurden überarbeitet und vereinfacht, die Balance zwischen den Spezies verbessert und vor allem bei der Ausstattung hat man sich nicht lumpen lassen. Für jede der sechs Fraktionen steht eine eigene Box für deren Material zur Verfügung, wobei damit auch die Ressourcen schnell und einfach verwaltet werden. Auch das sonst verwendete Material wie die Forschungsplättchen, die Verbesserungen der Raumschiffe und vieles mehr ist in eigenen Boxen untergebracht, was den Auf- und den Abbau erheblich beschleunigt. Dabei sind die Miniaturen, Tokens, Spielerboards und dergleichen von ausgezeichneter Qualität. Für die Plättchen die die Galaxie erst entstehen lassen, sowie andere verwendete Kärtchen gibt es ein Insert, dass auch sehr hilfreich ist und dadurch das gesamte Material sehr praktisch verstaut. Muss man sich in vielen Spielen eine Ausstattung oder Inserts der hier gebotenen Qualität teuer nachkaufen, gehört das bei Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter zur Grundausstattung, was sich Pegasus Spiele natürlich auch zahlen lässt, wobei der Preis gemessen am Gebotenen fair scheint.

So gewaltig das Spiel auf den ersten Blick auch scheint, sind die Mechaniken hinter dem erstmals umfangreich wirkenden Regelwerk allesamt sehr einfach und schon nach wenigen Runden gehen diese in Fleisch und Blut über. Im Regelwerk stehen ausserdem zu jeder Regel Beispiele zur Verfügung, die diese sehr gut veranschaulichen.

Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter wird als Expertenspiel beworben, was sich jedoch nur zu einem Teil daraus ergibt, dass das Regelwerk nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist, sondern auch an der Vielfalt der taktischen Möglichkeiten. Ob man nun eher kriegerisch vorgeht und vor allem in bereits kolonisierte Bereiche expandiert, sich eher auf Forschung konzentriert oder eine Mischform aus vielen anderen Vorgehensweisen wählt, dieses Spiel bietet enorme Spieltiefe. Baue ich lieber viele Schiffe oder nur wenige sehr schlagkräftige, mach ich mich breit oder hol mir wenige sehr lukrative Planeten, alles Dinge über die man sich Gedanken machen sollte. Die gewählte Strategie muss hierbei auch an die gespielte Spezies angepasst werden. da sich diese doch sehr stark unterscheiden.

Pros and Cons

+ ausgezeichnetes Material
+ einfache Mechaniken
+ hohe Wiederspielbarkeit
+ strategische Vielfalt

– für Wenigspieler vielleicht zu komplex
– friedliche Spielweise führt eher selten zum Sieg

Fazit

Wertung

So müssen zweite Editionen aussehen

Eclipse - Das zweite galaktische Zeitalter ist ein 4X-Spiel im Weltall der Güteklasse A+++. Die Ausstattung ist ein einziger Traum und bietet alles um epische Abenteuer zu erleben, egal ob zu zweit oder zu sechst. Die gebotenen Möglichkeiten, die zahllosen Verbesserungen der Raumschiffe, die vielen Technologien, manche davon einzigartig, lassen kein Spiel wie das zuvor erscheinen. Klar, Eclipse ist nicht für jeden geeignet, der Preis ist dann doch eher im oberen Segment angesiedelt und der gebotene Grad der Komplexität ist nicht ohne. Aber lässt man sich einmal darauf ein, bekommt man ein geniales Spiel mit sehr gut spielbaren Mechaniken, wobei man stets das Gefühl hat, tatsächlich seine Spezies im Kampf um die Vorherrschaft um die Galaxis zu lenken.

Genre: Weltraumstrategie
Verlag: Pegasus Spiele
Spieleranzahl: 2-6 Spielende
Alter: ab 12 Jahren (aber auch jünger möglich)
Spieldauer: ab 60-180 Minuten
Preis: ab ca. 130 Euro

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