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Brettspiel-Review: 2491 Planetship

In einer weit, weit entfernten Zukunft hat es die Menschheit auf der Erde vermasselt, sämtliche Ressourcen aufgebraucht, und sich deshalb auf Weltenschiffen ins All aufgemacht, auf denen die DNA der verschiedensten Völker und Rassen die wertvollste aller Ressourcen darstellt. Das Weltenschiff Alpha ist nun verunglückt und ihr und andere DNA-Sammler machen sich auf um fette Beute zu machen. Die portugiesische Spieleschmiede MeBo hat die Thematik in das einzigartige Area-Control-Spiel 2491 Planetship gegossen, das in ca. 60-90min von 2-5 Spielenden ab 12 Jahren gespielt werden kann, wobei der jüngste Tester bei uns 9 Jahre alt war und keinerlei Probleme hatte.

Wer suchet, der findet

In 2491 Planetship liegen je nach Spielendenanzahl 6-9 Raumschiffsektoren aus, auf denen jeweils eine (mit einer Ausnahme zwei) zu rettende Person liegt. Nun legt man je Runde viermal (im Spiel zu zweit sechs) jeweils eine seiner sechs Karten, die alle über verschiedene Fähigkeiten, Rassen, Siegpunkte sowie Stärkepunkte verfügen auf eines von drei Feldern der verschiedenen Raumschiffsektoren. Haben alle Spieler sämtliche Karten ausgespielt, wird gewertet. Beginnend mit dem Sektor mit der niedrigsten Nummer werden die Stärkepunkte der verschiedenen Karten verglichen, wobei der Spielende mit der höchsten Anzahl den zu Rettenden an sich nehmen darf. Vorher dürfen noch Spezialfertigkeiten der ausliegenden Karten angewandt werden. Dabei können andere Astronauten gehackt, per Traktorstrahl in den eigenen Sektor gezogen, andere Karten per Schild geschützt werden und noch einiges mehr. Die Reihenfolge ist hier von großer Bedeutung.

einige Raumschiffsektoren

Nachdem alle Sektoren gewertet wurden, werfen alle Spielenden solange Karten aus deren Hand ab, bis sie nur noch sechs Karten haben und das ganze beginnt von vorn. Nach vier Runden kommt es zur Endwertung, wobei jede abgeworfene Karte einen Siegpunkt bringt, die sechs Handkarten werden mit deren eigentlichen Siedepunkten gewertet. Dann schaut man noch wer eine der vier ausliegenden Missionen erfüllt hat und erhält pro Mission sechs Siegpunkte. Dabei geht es bei Missionen immer darum, wer die meisten Symbole einer bestimmten Rasse oder Fähigkeit auf der Hand hat. Die meisten Gesamtpunkte führen zum Sieg.

Mal was Neues

Das erste was in unseren Testrunden auffiel war, dass der Spielmechanismus von 2491 Planetship recht unverbraucht scheint und die Spielidee sehr frisch wirkt. Da die zu rettenden Personen oft verdeckt liegt und auch die Karten der Spielenden oftmals verdeckt ausgespielt werden, hat das Spiel ein bisschen was von einem Versteck-Spiel. Einige Felder erlauben es dann mittels Raumsonden verdeckte Karten anzusehen, was auch ein wenig Memory reinbringt. Da die Reihenfolge der Wertung von Anfang an bekannt ist, ist es auch besonders wichtig darauf zu achten wann und wie Spezialfertigkeiten eingesetzt werden. Der stärkste Charakter ist nutzlos wenn ich ihn ungeschützt nach einer Karte auslege, die meinen Kämpfer hacken und somit abwerfen kann. Plane ich meinen Traktorstrahl einzusetzen, geht das nur solang ein Feld in meinem Sektor frei bleibt, wobei gerade diese Spezialfähigkeit auch gut und gerne dafür eingesetzt werden kann um einen anderen Spieler aus einem Sektor zu entfernen und so die Rettung der dortigen Person zu unterbinden. Dadurch kann 2491 Planetship manchmal auch ganz schön böse sein.

Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Karten sind somit auch sehr viele Strategien möglich. Ob man sich nun auf die Erfüllung der Missionen konzentriert oder sich von vornherein Karten mit hoher Kampfkraft oder Punktezahl stürzt kann beides zum Erfolg führen. Vor allem im Spiel mit mehr als zwei Spielenden heißt es oft: „Wenn sich zwei streiten freut sich der Dritte“.

nur einige der vielen zu Rettenden

Was uns besonders gut gefallen hat ist, dass die Spielmechnik sehr gut zum Thema passt. Man rettet in einem Wettlauf unter Nutzung strategischer Vorteile gestrandete Personen, steht aber dennoch im Wettstreit mit den anderen Rettungscrews, arbeitet teilweise im Verborgenen, kann aber trotzdem „ausspioniert“ werden. Das Spiel bleibt auch bis zum Ende friedlich, ums Leben kommen Besatzungsmitglieder nur, wenn sie jemanden aus dem verstrahlten Reaktorraum retten, sich also quasi opfern.

Das Regelwerk ist wirklich sehr gut geschrieben und noch dazu in vier Sprachen vorhanden, wobei man trotzdem die ersten ein, zwei Runden ins Spiel finden muss um herauszufinden welche Strategien für einen passen, welche Spezialfähigkeiten wie eingesetzt werden sollten. Das Material ist funktionell, aber prinzipiell von guter Qualität. Teilweise empfanden Spielende in den Testrunden die Grafiken der Raumschiffsektoren als ein wenig störend. Die Karten der Weltenschiffbewohner sind schon recht bunt und voll, darauf liegen dann noch diverse Marker wie Raumschiffe oder Sonden, das wird dann teilweise ein wenig viel. Generell haben wir im Eifer des Spiels ab und zu die Spezialfähigkeiten der einzelne Raumschiffsektoren vergessen. Manchmal sind diese ganz eindeutig und klar, manchmal liegt dann eine Karte auf dem Symbol und so übersieht man das schnell mal.

Pros and Cons

+ Spielmechanismus wirkt frisch
+ angenehm viel Spielerinteraktion
+ viele Strategien möglich

– Spielfeld manchmal etwas unübersichtlich
– Spezialfähigkeiten der Sektoren wurden oft vergessen

Fazit

Wertung

Weltraum Versteck-Spiel mit frischen Ideen.

2491 Planetship bietet eine relativ frische Spielidee, die nach ein bisschen Einarbeitungszeit viele strategische Möglichkeiten bietet, aber nie zu viel abverlangt. Eine Partie kann relativ flott runtergespielt werden, man muss nie sonderlich lang warten wieder am Zug zu sein. Lediglich die einzigartige grafische Gestaltung hat uns das ein oder andere Mal ein wenig überfordert, obwohl sie wirklich sehr schön anzusehen ist.

Genre:
Verlag: Heidelbär/Mebo
Spieleranzahl: 2-5 Spielende
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 60-90 Minuten
Preis: UVP 44,95 Euro

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