
Amazon MGM Studios hat nun nach den Distributionsrechten für die James Bond-Reihe (durch den Kauf der MGM Studios) auch die kreative Kontrolle übernommen. Das haben wir bereits gestern berichtet. Wie für ein solches Erdbeben in der Entertainmentbranche zu erwarten gibt es nun zahlreiche Updates zu diesem Thema – von Reaktionen von Insidern und dem letzten James Bond-Darsteller bis zu Amazon-Boss Chef Bezos. Und auch einige neue Details über den Deal selbst sind mittlerweile bekannt geworden. Hier die aktuellen Infos:
Beginnen wir mit den Kosten des Deals: Laut Quellen von Deadline hat der Deal Amazon rund eine Milliarde Dollar gekostet – oder mehr, je nachdem, wie man es berechnen will. Die Millarde ist jene Summe, die Barbara Broccoli und ihr Halbbruder Michael G. Wilson erhalten haben, um die kreative Aufsicht über die Reihe abzutreten (ob dieses Geld in Bar oder zumindest teilweise in Aktien geflossen ist, ist aktuell unklar – laut derselben Webseite ist der Deal noch nicht völlig abgeschlossen). Allerdings hatte Amazon schon im Vorfeld deutlich mehr Geld hingelegt, um 007 in die Finger zu bekommen: Auch wenn MGM zum Zeitpunkt des Kaufs „nur“ 3,5 bis 4 Milliarden Dollar wert gewesen sein soll, zahlte der Konzern von Jeff Bezos 8,5 Milliarden.
Bezos selbst postete zu dem Deal auf Instagram eine Frage an die Community: „Wer soll denn der nächste Bond werden?“. Eine Frage, die sich seit dem Aus für Daniel Craig schon öfter gestellt hat. Zwar gab es zahlreiche Spekulationen und auch Gerüchte, dass unter anderem Aaron Taylor-Johnson bereits so gut wie unterschrieben hat, doch daraus wurde im Endeffekt (scheinbar) nichts (ein Insider erzählte aber dass es zwar Treffen mit zahlreichen Darstellern gab, keiner davon aber wirklich als Bond gesetzt war, da man noch nicht wusste, wohin die Serie überhaupt aktuell gehen soll). Genau das könnte laut einem Insider auch ein Grund gewesen sein, warum Barbara Broccoli die Kontrolle abgab: Sie habe ihre engsten Vertrauten und Mitarbeiter knapp vor der Veröffentlichung kontaktiert und ihnen die Nachricht mitgeteilt (eine Quelle von Deadline berichtet, es habe sich angefühlt wie „Ein Tod in der Familie“). Eine weitere Quelle stellte die Frage, ob sie sich zu so einem Schritt entschlossen hätte, wenn es einen klaren Bond-Nachfolger gegeben hätte. Generell dürfte Broccoli der Schritt nicht leicht gefallen sein: Sie sei zwar ruhig, aber resigniert gewesen. Und man habe gemerkt, dass sie ein wenig die Fassung verlor. Es sei aber auch der natürliche Punkt gewesen, den Schritt zu tun – am Ende einer Bond-Ära und vor Anbruch der nächsten. Allerdings stellt man sich auch bereits die Frage, wer die großen Schuhe von Broccoli und Wilson füllen kann, da ihre Aufgaben bei Bond riesig gewesen seien – Amazon müsse hier erst einen würdigen Ersatz finden; das hätte allerdings ohnehin passieren müssen, da der Rückzug von Wilson in den Ruhestand schon längst geplant war und unklar war, ob Broccoli sich dieses Projekt noch einmal alleine antun würde.
Das letzte Wort wollen wir dem letzten Bond, Daniel Craig lassen: In einem Statement drückte er seine Bewunderung und seinen Respekt für Broccoli und Wilson aus, wünschte zweiterem einen schönen Ruhestand, während er bei ersterer auf spannende neue Projekte hofft (und darauf, dass er ein Teil davon sein darf).
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