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Brettspiel-Review: Warhammer Underworlds – Beastgrave

Tabletop light

Games Workshop bedient Fans von Tabletop-Spielen mit Warhammer Fantasy und 40K seit Jahren und ist damit auch recht erfolgreich. Obwohl es zwar immer wieder kleiner Umstellungen gab hat sich am Grundprinzip nicht allzu viel verändert, viele Miniaturen treffen auf mehr oder weniger großen Spielflächen aufeinander, kämpfen um Missionspunkte oder wollen sich einfach nur auslöschen. Richtig einsteigerfreundlich waren die Warhammer Spiele noch nie, selbst die Grundboxen, die schon einiges an Material bieten, mussten recht aufwendig zusammengebaut, das umfangreiche Regelwerk studiert werden, der Platz- sowie Terrainbedarf ist recht groß, da war nichts mit schnellem Losspielen. Und genau hier setzt Warhammer Underworlds an, einfache Regeln, kleines Spielfeld, weniger Miniaturen. Aber ist das noch Warhammer?

Spielablauf

Im Gegensatz zum großen Bruder verfügen die zwei bis vier Kontrahenten über meistens drei bis sechs Miniaturen, die eine sogenannte Kriegerschar bilden, die auch recht schnell zusammengebaut ist. Des weiteren hat jede Kriegerschar einige Kraftkarten, welche sich aus Upgrades oder zusätzliche Aktionen für seine Kämpfer zusammensetzen, sowie ein paar Zielkarten, die bei Erreichen Ruhmespunkte einfahren. Dabei kann es sich um das Halten bestimmter Missionspunkte, dem Besiegen des gegnerischen Anführers, dem Einsetzen einer bestimmten Fähigkeit und vielem mehr handeln.

Nach dem relativ schnellen Aufbau, dem Positionieren der Miniaturen auf einem hexagonalem Spielfeld, dem Auswürfeln des Startspielers führen die Spieler*innen reihum vier Aktivierungen durch, in denen sie entweder Miniaturen bewegen, Angriffe oder Attackenaktion durchführen, in Verteidigungstellung gehen oder neue Kraft- bzw. Zielkarten ziehen. Treffen dann zwei feindliche Miniaturen zusammen, kommt es zum Kampf, welcher sehr einfach mit Würfeln abgehandelt wird. Je nach Waffe müssen möglichst viele Erfolge gewürfelt werden, hat man mehr Erfolge als der Gegner fügt  man den Schaden der Waffe zu. Übersteigt der Schaden die Trefferpunkte des Gegners ist dieser besiegt und muss vom Feld, was dem Angreifer einen Ruhmespunkt einbringt. Hat der Angreifer gleich viele Erfolge wie der Verteidiger drängt man den Gegner immerhin noch zurück, was taktisch sehr praktisch sein kann. Nach jeder Aktivierung können die Spieler Kraftkarten einsetzen um sich ebenfalls taktische Vorteile zu verschaffen. Nach jeweils vier Aktivierungen kommt man zur Endphase, in der Zielkarten gewertet werden können. Hat man die Bedingung(en) einer oder mehrere Zielkarten erfüllt erhält man auch dafür Ruhmespunkte. Nach insgesamt drei solcher Runden wird geschaut wer mehr Ruhmespunkte und somit die Partie gewonnen hat. Natürlich finden sich im Regelwerk noch die ein oder andere Spezialregel, aber viel komplizierter ist der Ablauf vorerst mal nicht.

Viel drin, viel dran

Beastgrave ist nach Nightvault und Shadespire die dritte Erweiterung bei Warhammer Underworlds, wobei teilweise jeweils neue Mechaniken eingebaut und neue Kriegerscharen vorstellt wurden. Neu in Beastgrave ist zum Beispiel das Wirken von Zaubern, die ähnlich wie Angriffe von Zauberern durchgeführt werden können. des Weiteren sind tödliche Felder am Spielfeld hinzugekommen, die Trefferpunkte kosten, sollte ein Charakter reingestossen werden. Davon abgesehen sind die Erweiterungen untereinander voll kompatibel, wie balanciert das ganze ist kann hier noch nicht gesagt werden, das wird aber noch von uns getestet.

Skaeths Wilde Jagd

Das Material ist wie bei Games Workshop üblich sehr gut. In der Grundbox finden sich insgesamt 11 Miniaturen der beiden Fraktionen Skaeths Wilde Jagd und Grashraks Vandalen, die alle recht einfach und auch ohne Klebstoff zusammenzubauen und sehr detailliert sind. Natürlich sind diese Miniaturen aber unbemalt, wobei das Bemalen natürlich auch Teil des Hobbys ist. Die Karten sind übersichtlich und leicht verständlich, der Karton in ausreichender Dicke. Hier findet man bei anderen Verlagen jedoch etwas bessere Qualität vor. Die Token sind sehr stabil und grafisch ansprechend gefertigt. Die Würfel erfüllen ihren Zweck, die Symbole darauf sind gut auseinanderzuhalten. Die beiden doppelseitig bedruckten Spielfelder sehen gut aus, die Stimmung von Warhammer kommt somit auch ohne viel Terrain aus. Das Regelheft ist ganz ok strukturiert, ein wenig Feinschliff hätte jedoch nicht geschadet.

Grashraks Vandalen

Das Spiel selbst ist schnell erklärt, speziellere Regeln hat man auch schnell verinnerlicht. Da jeder Spieler insgesamt nur 12 Aktivierungen hat und auch die Kraftkarten schnell gespielt sind, beträgt die Spielzeit auch nur ca. 30 Minuten, was ganz schön flott ist. Umso wichtiger ist jede einzelne dieser Aktivierungen, da jede Aktion spielentscheidend sein kann. Um nun erfolgreich zu sein ist es immanent seine Charaktere und deren Fähigkeiten gut zu kennen und spezielle Taktiken passend zur Situation zu kennen. Ebenso wichtig ist die Auswahl der richtigen Kraft- und Zielkarten passend zur Spielweise, da Warhammer Underworlds auch einen kleinen Deck-Building-Part enthält.

Wie bei Games Workshop üblich gibt es natürlich auch einiges für den geneigten Sammler und Spieler zusätzlich zu erwerben. Neben den bereits erwähnten, in der Grundbox enthaltenen, Kriegerscharen, können noch einige weitere erworben werden. Von Rittern über, Zombies bis hin zu Geisterwesen gibt es alles was das Herz begehrt. Natürlich gibt es auch ein bisschen Terrain, spezielle Würfel für jede Kriegerschar, Kartenhüllen, Neopren-Spielmatten, Aufbewahrungsboxen und vielem mehr. Zur Verteidigung muss jedoch angemerkt werden, dass man nichts davon benötigt, in der Grundbox ist wirklich alles enthalten was man zum Spielen braucht. Nachdem Warhammer Underworlds jedoch auch kompetitiv gespielt wird, kann jede Spieler*in die eine Kriegerschar für den jeweiligen Spielstil finden, da sich diese auch wirklich komplett anders spielen.

Ganz billig ist der Spaß jedoch nicht, bei ähnlichen Spielen anderer Hersteller bekommt man für etwas höhere Kosten doppelt soviele oder noch mehr Miniaturen geliefert. Zusätzliche Kriegerscharen liegen mit drei bis sechs Minis und einigen zusätzlichen Karten mit ca. 20-25 Euro auch eher im oberen Preissegment.

 

Fazit

Wertung

Schnelles, einfaches Skirmish vom Feinsten

Warhammer Tabletop gibt es also auch für die kleine(re) Geldbörse, den kleineren Tisch und vor allem für Spieler*innen die etwas weniger Zeit haben. Warhammer Underworlds ist schnell erlernt, bietet trotzdem taktische Tiefe für viele spannende Partien und das alles fühlt sich trotzdem absolut nach Warhammer an.

Genre: Tabletop
Verlag: Games Workshop
Spieleranzahl: 2-4 SpielerInnen
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: UVP 60,00

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