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Vorschau: Super Smash Bros.

Gewalt ist niemals eine Lösung, wenn man allerdings putzigen Figuren aus dem Nintendo-Universum dabei zuschaut, wie sie sich mit Fäusten, Schwänzen und anderen Körperteilen beharken, wir einem jedoch bewusst, dass sie zumindest in Ausnahmefällen ganz witzig anzusehen ist. Und ganz ehrlich: Wenn Mario von Peach etwas auf die Mütze bekommt, tut das im schlimmsten Fall bloß unseren Lachmuskeln weh. Dementsprechend freuen sich nicht bloß Masochisten auf das neue Super Smash Bros., das erstmals auch für einen Handheld erscheint.

Wer macht mit?
Was braucht ein Super Smash Bros.-Titel am allernötigsten? Die kampfbereiten Helden von Nintendo! Dass diese wieder in großer Zahl verfügbar sind, beweisen diverse Trailer und Gameplay-Videos, die wir bereits bestaunen durften. Hier erspähten wir einige altgediente Haudegen (man beachte den Wortwitz!) wie Mario, Kirby und Link, aber auch ein paar neue Gesichter sind mit dabei. Wie in älteren Episoden der Reihe sind es gerade diese Newcomer, die das Game für uns Spieler zur Überraschung werden lassen. Fan-Wünsche des Kämpferfelds sind schon seit Monaten online zu finden, darunter auch beliebte Videogame-Helden anderer Publisher wie Lara Croft oder Banjo. Dass die beiden Fan-Favoriten von Square-Enix bzw. Microsoft in Super Smash Bros. auftreten werden, ist zwar stark zu bezweifeln, allerdings zeigt das Debüt von Capcoms Mega Man, dass auch diesmal auf Nintendo-fremde Helden zurückgegriffen wird. Eine Tradition, die mit Sonic und Metal Gear Solid-Snake im Wii-Teil begonnen hat und schön weitergeführt wird. Aber auch frische Raufbolde von Nintendo selbst dürft ihr erwarten. Wer von uns wollte nicht schon immer mit dem „Bewohner“ aus Animal Crossing oder mit der Wii Fit-Trainerin in den Ring steigen?

Die Animationen der Charaktere sind nun noch besser auf die Situation abgestimmt.

Welche Modi gibt es?
Da der Wii-Teil in ziemlich allen Belangen enorm vorgelegt hat, sind die Erwartungen für den Wii-U- bzw. den 3DS-Teil klarerweise richtig hoch. Diesmal scheint man sich allerdings neu zu orientieren. Die Spielgeschwindigkeit soll wieder erhöht worden sein, um weniger „casual“ zu wirken, außerdem stolpern die Figuren jetzt nicht mehr, wenn sie zu viel dashen (eine Neuerung, die erst mit Super Smash Bros. Brawl eingeführt wurde). Genau jenes Spiel offerierte auch den sogenannten „Subraum Emmissär“, eine wahre Offenbarung für Freunde ausladender Story-Missionen in Beat’em-Ups. Darin durfte man sich stundenlang in einer Mischung aus Challenges, Kämpfen und Jump’n’Run-Passagen mit vielen der Helden des Games vergnügen und dabei einer – zugegeben wirren – Handlung folgen, die in wunderbaren Zwischensequenzen inszeniert war. Dass Masahiro Sakurai, der verantwortliche Director, dies nun allerdings kürzlich für die neue Episode ausschloss, macht Spieler verständlicherweise nicht gerade froh. Seine Begründung: Da die Zwischenvideos auf diverse Videoplattformen hochgeladen worden waren, wäre das Erlebnis geschmälert worden – dies wolle er nun vermeiden. In unseren Ohren klingt das nach einer faulen Ausrede und wir hoffen, dass Nintendo Super Smash Bros. doch noch ein tieferes Singleplayer-Erlebnis beschert. Challenges, in denen man z.B. innerhalb einer gewissen Zeit Ziele erledigen muss, sind zwar auch amüsant, doch ordentlich gemachte Story-Modi sind in Beat’em-Ups nicht zu verachten – selbst wenn diese naturgemäß stark auf den Mehrspieler-Part fokussiert sind. Dass dieser sowohl auf dem 3DS als auch auf der Wii U online möglich sein wird, kann stark angenommen werden. Auch darf man gespannt sein, ob zum gewohnten Vierspieler-Modus auf einem Bildschirm dank Wii-U-GamePad-Screen weitere Interaktionsweisen hinzukommen. Wäre doch lustig, wenn eine fünfte Person via Stylus die Meisterhand übernehmen könnte (wer es nicht weiß: Die Meisterhand ist ein ikonischer Boss der Reihe in Form eines weißen Grabschers).

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Die 3DS-Fassung orientiert sich in puncto Stages an GameBoy-, DS- und 3DS-Games.

Systemunterschiede?
Grundsätzlich stellt sich die Frage, inwiefern sich die 3DS- und die Wii-U-Fassung des Spiels unterscheiden werden. Es wurde ja bereits erwähnt, dass wir keine Chance haben werden, uns mit der 3DS-Version gegen Wii-U-Spieler zu behaupten. Schade, CrossPlay macht auch bei Sonys Fun-Prügler-Konkurrenz, PlayStation All-Stars Battle Royale, auf der PS3 sowie der PS Vita viel Spaß und hätte dem Spielerlebnis bei Super Smash Bros. sicher gut getan. Begründet wurde diese Entscheidung von den Entwicklern dadurch, dass die 3DS-Fassung andere Stages beinhalten wird als das Spiel für die Wii U. Die Anzahl und Auswahl der Charaktere dürften – auch wenn diese infolge des gewählten Cel-Shading-Looks auf dem 3DS frappant anders aussehen – auf beiden Systemen gleich sein. Es wurde nämlich bestätigt, dass man Bowser, Luigi & Co. diesmal upgraden bzw. modifizieren und dann zwischen den Versionen tauschen können wird.

Ersteindruck
Die neuen Mitstreiter Mega Man, Wii Fit-Trainerin und Animal Crossing-Bewohner gefallen und auch die HD-Optik steht der Reihe wunderbar zu Gesicht. Dass Sakurai-san und sein Team allerdings einige Gameplay-technischen Änderungen vornehmen, die aktuell noch den Eindruck erwecken, dass das Gesamterlebnis geschmälert wird, stimmt skeptisch. Keine cineastischen Zwischensequenzen, sondern bloß Charakter-Intro-Szenen für den „Story-Modus“ lassen darauf schließen, dass dieser ein Rückschritt zu Genre-üblichen Kampagnen sein wird, und weiter fürchten, dass der große Fanservice-Charakter des Vorgängers nicht erreicht werden könnte. Aber genug des (gar nicht lustigen) Bohrens in den Wunden aller Anhänger der Reihe. Hoffen wir bis zum ersten Hands-on einfach das Beste und zocken dank Abwärtskompatibilität ein paar Runden Super Smash Bros. Brawl auf der Wii U. (hpg)

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