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Vorschau: Spacebase DF-9

Tief in den unendlichen Weiten des Alls: Nach dem Zusammenbruch der Zivilisation und einer Reise, die Tausende von Jahren dauerte, erreicht ein kleiner Trupp von drei Astronauten ein Fleckchen Weltraum – mitten im Nirgendwo. Das kleine Raumfahrzeug, das sie den langen Weg transportiert hat, ist nun nur noch Schrott – und damit bleibt nur noch eine einzige Option: Eine neue Heimat aufzubauen, bevor der Sauerstoff ausgeht …

 

Nach unseren Vorgaben bauen unsere Astronauten die Basis aus.
Nach unseren Vorgaben bauen unsere Astronauten die Basis aus.

Alarm! Alarm!

Spacebase DF-9 übergibt euch das Kommando – und lässt euch damit über das Schicksal der weit gereisten Astronauten entscheiden. Gerade zu Beginn gilt es, schnell zu handeln: Eure Mannschaft hat nur noch Sauerstoff für knapp acht Minuten und in dieser Zeit muss es euch gelingen, zumindest grundsätzliche Lebenserhaltungssysteme zu errichten. In dieser frühen Version, die wir anspielen konnten, gibt euch das Spiel nur einige kleinere Hinweise, was als nächstes zu tun ist, weshalb wir zwei Anläufe benötigen, bis wir rechtzeitig alles haben, was wir zum Überleben brauchen: Wir bauen einen etwas größeren Raum (indem wir im Bau-Menü „Raum“ auswählen und dann einen passend großen Rahmen im leeren Raum aufziehen) für die Luftaustauscher und fügen ein etwas kleineres, daran anschließendes Rechteck hinzu, der später zu unserer Luftschleuse wird. Diese Zweckwidmung gibt es aber zunächst nur in unserem Kopf – in Spacebase DF-9 werden zunächst nur nackte Räume ohne Funktion gebaut, wozu sie dienen, wird erst nach der Fertigstellung festgelegt und kann auch wieder verändert werden. Unsere Astronauten zeigen sich von unserer Planung allerdings noch unbeeindruckt und schweben weiter ziellos im All – was haben wir vergessen? Zum Glück weist uns das Programm rechtzeitig darauf hin, dass wir unseren Besatzungsmitgliedern Aufgaben zuteilen müssen – sind sie Baumeister, Wartungstechniker, Minenarbeiter oder gar Barwart? Momentan brauchen wir allerdings nur ersteren Job und kaum haben wir ihnen diesen zugewiesen, machen sie sich auch ans Werk. Stück für Stück entstehen Boden und Wände, bis wir zwei abgeschlossene Räume haben. Ein kurzer Check: Der Sauerstoff reicht noch für knapp vier Minuten, aber noch sind unsere Astronauten nicht in Sicherheit. Selbst in den errichteten Räumen gibt es noch keine Atmosphäre und auch noch keinen Zugang zur Basis von Außen. Wir bauen also zunächst zwei Luftschleusentüren ein, die aus dem All in den kleinen und dann aus diesem in den großen Raum führen. Per Mausklick weisen wir den beiden Bereichen nun auch im Spiel ihre Funktion zu, woraufhin wir passende Gegenstände platzieren können – Sauerstoffgeneratoren in dem einen, Stauräume für die Raumanzüge im anderen Raum. Sobald dies erledigt ist, füllt sich die Station mit atembarer Luft und unsere Astronauten können die Basis beziehen. Die erste Krise wäre also überstanden.

Neue Kontakte wollen sich gleich einquartieren - so bekommt ihr neue Mitarbeiter.
Neue Kontakte wollen sich gleich einquartieren – so bekommt ihr neue Mitarbeiter.

Sims in Space

Doch nur, weil wir eine kleine Heimat im All aufgebaut haben, heißt das noch lange nicht, dass wir hier auch unser Glück finden werden – immerhin bedeutet Leben mehr als Überleben und auf dem Boden schlafen. Deshalb gibt es noch weitere Räume, die wir nach und nach hinzufügen können – zum Beispiel einen Schlafsaal oder auch eine Bar, denn unsere Astronauten wollen auch miteinander interagieren, plaudern und ihre Freizeit genießen. Im ursprünglichen Pitch im Rahmen der Amnesia Fortnight nahm dieser Bereich noch einen sehr großen Raum ein, in der momentanen Version ist er allerdings nur von eher beiläufiger Wichtigkeit. Knapp nach der Gründung unserer Basis sind ohnehin andere Dinge bedeutender: Wir brauchen Techniker, die die Geräte in der Basis in Schuss halten und Minenarbeiter, die die Asteroiden abbauen und in der Raffinerie in ihre Bestandteile zerlegen, denn nur mit diesem Rohstoff können wir die Raumstation weiter ausbauen. Wie das nur drei Astronauten schaffen sollen? Gar nicht: Nach und nach treffen wir weitere Raumschiffe mit Aliens und Menschen, die sich uns anschließen, weshalb wir unsere Basis immer weiter ausbauen müssen.

 

Baut ihr fleißig Asteroiden ab, habt ihr Rohstoffe für neue Räume.
Baut ihr fleißig Asteroiden ab, habt ihr Rohstoffe für neue Räume.

Ersteindruck

Double Fine trifft Startopia, Game of Dwarves und Die Sims – dieser Eindruck baut sich in den ersten Minuten mit Spacebase DF-9 auf und bleibt auch nach etwa ein bis zwei Stunden erhalten. Das ist natürlich nichts Schlechtes: Alle drei sind gute Spiele und zumindest die ersten beiden sind Vertreter eines Subgenres, das man seit einiger Zeit nur noch selten zu Gesicht bekommt. Ob Spacebase DF-9 den großen Vorbildern gerecht werden kann, wird sich erst weisen – die aktuelle Version kann für ein, zwei Stunden unterhalten, danach ist die Basis voll ausgebaut und es passiert einfach zu wenig Neues, um weiter zu motivieren. Das ist allerdings bei einer Alpha-Version im Steam Early Access-Programm zu erwarten – dort haben wir schon deutliche schlimmere Versionen mit weniger Features erlebt, die nicht einmal fünf Minuten fesseln konnten. Das Potenzial ist also vorhanden und wird Früchte tragen, wenn Double Fine noch tüchtig am Spiel schraubt, Bugs ausmerzt und vor allem weitere Features hinzufügt. Im momentanen Zustand ist es allerdings nur jenen zu empfehlen, die die Rohfassung eines Double Fine-Spiels hineinschnuppern wollen.

Genre: Simulation
Plattform: PC
Entwickler: Double Fine
Erscheint: Erhältlich (Early Access)

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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