Die Veranstalter der VIECC Vienna Comic Con haben den zweiten Gast für 2016 angekündigt.
Originalmeldung der Reed Exhibitions Messe Wien:
Dem Beispiel so mancher großer Meister des Comic folgend, hat H…..D… aus seinen Initialen seinen Künstlernamen geformt. (Anm.: Achdé leitet sich von der französischen Aussprache seiner Initialen ab). Geboren 1961, stammt Achdé von einer aus Marokko ausgewanderten Familie, aufgewachsen in einem Arbeiterviertel von Nîmes. Seine schulische Laufbahn ähnelt der einer großen Zahl seiner Kollegen, für die das Zeichnen das Hauptziel ihres Lebens ist. In anderen Fächern nicht sehr gewandt, brilliert er schon sehr jung in dieser Disziplin. Seine Schulzeichnungen geben ab 1975 Anlass zu Veröffentlichungen in „Fanzines“ (Anm.: Magazin von Fans für Fans). Nach dem Studium und mehreren Praxismonaten in der Radiologie von Montpellier und Nîmes, von der weiten Welt angezogen, bricht er 1983 nach Vorbild von Jack Kerouac zu einer Bildungsreise nach Nordamerika auf. Leider hat sich nach einem Aufenthalt in Kanada und den Vereinigten Staaten die französische Armee seiner erinnert…. Nach einem Jahr Sanitätsdienst in der Armee, nahm er seinen Zivilberuf wieder auf, folgte dann aber seiner Leidenschaft für das Comic Zeichnen, kündigte letztendlich 1985, um sich ausschließlich dem Zeichnen zu widmen. Er gründet ein Atelier und später eine Werbeagentur, veröffentlicht im „Midi libre“ und fährt regelmäßig nach Paris um seine Arbeiten zu präsentieren, für die er jedoch genauso regelmäßig Absagen hinnehmen muss. Er veröffentlicht nichtsdestotrotz gelegentlich in französisch-belgischen Comiczeitschriften. 1986 veröffentlicht er auf eigene Kosten „Destin croisés“ und zwei weitere Alben bei regionalen Verlegern. 1988 verliert er durch eine katastrophale Überschwemmung in Nîmes den Großteil seiner Habseligkeiten. Nach diesem Tiefpunkt gewinnt schließlich seine Hartnäckigkeit. Nach fünf Jahren zahlreicher Versuche, wird er schließlich 1990 von Dargaud entdeckt und unterzeichnet 1991 für „CRS=Détresse“, welches als Album ab 1993 erscheint. Dies ist der Anfang einer schönen Serie, die sich über 15 Jahre und 13 Alben erstrecken wird, von denen er ab dem zweiten Album zu Texten von Gilles Corre zeichnet und danach, bis zum Ende, für Raoul Cauvin. Zahlreiche andere Titel kommen dazu: „one shot“, „Fort Braillard“ für Spirou, „Woker“ oder „Big Twin“, die Mini-Serien „Doc Véto“ (3 Bände) nach Texten von Godard oder „La Esmeralda“ die er für Jean-Marc Stalner in Szene setzt. Bei „Bamboo“ publiziert er auch „Les damnés de la route“ (10 Bände) oder „Les hockeyeurs“ (4 Bände), eine Adaptation seiner kanadischen Erfolgsserie, die er gemeinsam mit seinem Sohn Mel realisiert, der auch sein Kolorist ist. Mit „WANTED“ (Ed. Valentine) veröffentlicht er schließlich seine Gouache Karikaturen.
Im Jahr 1999 wird er von Morris durch seine Beteiligung an einem „Jubiläums-Album“ entdeckt und beginnt „Rantanplan“ zu realisieren. 2001 stirbt jedoch Morris während der Umsetzung des ersten Bandes. Aber der Erschaffer von Lucky Luke (dessen 70-jähriges Jubiläum heuer gefeiert wird) wollte, dass sein Comic-Held ihn überlebt. Man bietet Achdé die Wiederaufnahme des berühmtesten Cowboys der „9éme art“ an. Er zeichnet als Debüt Werk „Le cuisinier français“ (Der französische Koch) zu einem Szenario von Guy Vidal und nur wenige Personen sind in der Lage den Künstlerwechsel zu erkennen. So beginnt das große Abenteuer mit den unterschiedlichsten Szenaristen wie Laurent Gerra, Daniel Pennac, Tonino Benaquista und nicht zuletzt Jacques Pessis. Letztendlich ist es Jul, der dieses Jahr das Szenario für das siebente Album der neuen Abenteuer Lucky Lukes realisieren wird, welches im März 2017 erscheinen soll. Wohlgemerkt kreiert und animiert Achdé neben der klassischen Serie die neuen Abenteuer von „Kid Lucky“, ein witzige Vorgeschichte zur ursprünglichen Serie, die eine sehr humorvolle Vergangenheit des „poor lonesome cowboys“ darstellt.
Die VIECC Vienna Comic Con 2016 findet am 19. und 20. November 2016 in der Messe Wien statt. Der Ticketverkauf startet am 1. April.
Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite der VIECC Vienna Comic Con.
