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Game-Review: Harvest Moon – A new Beginning

Viele Gamer „farmen“ Experience, Gold oder Items in Videospielen, andere – deutlich weniger – machen es im eigentlichen Sinn – als Bauern auf einem Gehöft; seit 17 Jahren, um genau zu sein. So lange gibt es sie nämlich schon, die Harvest Moon-Reihe, in der man in die virtuellen Gummistiefeln schlüpft, Felder anlegt, Tiere pflegt und zwischendurch sogar Hochzeit feiert und Nachkommen sät. Zum 15. Jubiläum der Franchise erschienen, schafft es A New Beginning mit leichter Verspätung jetzt auch zu uns, was unter Fans der Reihe für ein Erntedankfest sorgen dürfte. Immerhin ist das Spiel das erste für einen Nintendo-Handheld, das komplett in 3D-Grafik erstellt wurde. Optisches Glanzstück erwartet euch zwar keines, da manche Texturen arg einfach gehalten wurden und es an Details missen lässt, eine nachjustierbare Kamera und putzige Animationen sorgen aber für einen angenehmen Gesamteindruck.

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So aufgebohrt wie die grafische Präsentation kommt auch das Gameplay aufs Feld. Bereits zu Beginn erfreut es, dass man nicht nur das Geschlecht, sondern auch zahlreiche andere Merkmale der Spielfigur festlegen kann. Etwas, das sich durch das gesamte Spiel zieht. Sobald ein Schneider sowie ein Architekt in das beschauliche Städtchen gezogen sind, könnt ihr noch weiter am Aussehen eures Bauern respektive eurer Bäuerin schrauben und dann sogar Häuser und Objekte in eurer Heimatstadt umsetzen. Erinnert an Animal Crossing: New Leaf und bereitet ein positives Spielgefühl. Bis es soweit ist, dauert es allerdings seine Zeit. Gerade der Anfang gestaltet sich schleppender als die mühsame Arbeit, die Ackergaule anno dazumal mit Pflügen & Co. zu tun hatten. Das Tutorial zieht sich wie Käse auf Kasspätzle, weil einem jeder Punkt des Spiels ins kleinste Detail erklärt wird. Und auch danach kommt nur langsam Fahrt auf, weil es eures Zutuns bedarf, dass wieder mehr Leute in die sonst ausgestorbene Stadt ziehen.

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Sobald das Landleben seinem Namen aber einmal gerecht wird, werdet ihr gut unterhalten. Es gibt Wettbewerbe, eure Pflichten weiten sich aus – können aber durch Helferlein (Lebensabschnittsgefährten, Haustiere) delegiert werden –, und zahlreiche neue Geräte zum effizienteren Bauernsein sowie Geheimnisse der Spielwelt erschließen sich. Das ist praktisch, immerhin vergeht eine Minute der Harvest Moon-Welt, mit jeder Sekunde, die auf unseren Uhren gezählt wird, was bedeutet, dass anfängliche Langeweile zu gegebener Zeit durch geplante Tagesabläufe getauscht wird.

Grafik: Nicht die detailreichste und hübscheste Optik, die man bislang in einem Harvest Moon-Game gesehen hat, aber stimmig und die via Digipad einstellbare Kamera gefällt auch.
Sound: Keine Sprachausgabe, was die Dialoge fad gestaltet, und belanglose Melodien.
Handling: Einfach und effizient. Hier passt alles.
Motivation:
Zu Beginn muss man richtig ranklotzen, damit sich etwas tut, aber sobald ihr die Früchte des Ausharrens ernten könnt, habt ihr viele Möglichkeiten, euch zu unterhalten.
Multiplayer:
Im nebensächlichen Mehrspielermodus könnt ihr lokal oder online Items tauschen oder euch um Tiere kümmern.

Pro und Con
+ sehr umfangreich
+ alles modifizierbar
– lahmer Einstieg
РOptik k̦nnte besser sein

 

Bildschirmfoto 2013-10-31 um 11.12.23System: 3DS
Entwickler: Marvelous Interactive
Spieler: 1-4
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 30 Euro
Alter: 7+
Sprache:
Text: engl
Genre: Simulation

Hanns Peter Glock

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Der Titel hat seine Fehler, aber auch krumme Möhren machen das Kaninchen froh!

Harvest Moon: A New Beginning ist keine Revolution, wie der Name vermuten ließe, bringt aber genug Neuerungen mit sich, um für langjährige Fans der Reihe attraktiv zu sein. Farm-Frischlinge hingegen erwartet ein rundes Spielerlebnis und ihnen wird das umfangreiche Tutorial sicherlich dabei helfen, mit dem doch eigenwilligen Gameplay der Bauernhofsimulation zurechtzukommen. Kurzum: Der Titel hat seine Fehler, aber wie lautet eine alte Bauernweisheit: Auch krumme Möhren machen das Kaninchen froh!

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