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Spiele, die ich vermisse: Der 8. Jahresrückblick (2019)

Ein Rückblick kann manchmal ganz schön deprimierend sein. So fühle ich mich, wenn ich mir die Bilanz von „Spiele, die ich vermisse“ dieses Jahr ansehe. Ich bin mit großen Vorsätzen gestartet – jeden Monat zumindest ein Eintrag. Geendet hat es mit dem schwächsten Jahr von allen – nur fünf Spiele vermisst (gut, offiziell, inoffiziell hätten es viel mehr sein können), zum Teil ordentliche Abstände dazwischen.

Natürlich kann ich das alles für mich selbst mit all den anderen Dingen erklären, die in diesem Jahr passiert sind – ein großes Musicalprojekt („Maximilian – Ein Wahrer Ritter“, das übrigens, wie ihr vielleicht im Podcast gehört habt, 2020 wieder zu sehen sein wird!), das mich viel Zeit gekostet hat, das Leben als Familienvater und die dadurch ohnehin geschrumpfte Zeit für andere Dinge. Dabei merke ich, dass ich ein Retro-Mensch bleibe. Mein Pile of Shame an aktuellen Spielen wird eher höher als niedriger, obwohl ich nur noch vorsichtig Spiele kaufe; wenn ich an die Top 10-Spiele des Jahrzehnts denke, fallen mir mehr Spiele aus dem Jahrzehnt davor ein; und ja, ich habe dieses Jahr auch viel gespielt, aber fast alles davon hat schon einige Zeit auf dem Buckel und kann zumindest als Vorbereitung auf die nächsten Einträge gelten (auch wenn manches schon längst vermisst wurde). Denn ja: Die Reihe mag nur langsam weitergehen, aber sie ist noch nicht vorbei. Keine Angst – da steckt noch einiges in der Pipeline und nach diesem Jahr kann es eigentlich nur besser werden …

Hier sind die Retro-Titel des Jahres 2019:

#161: Kingdom Hearts: Birth by Sleep (Vita, später PS3 & PS4, 2010)

Die Kingdom Hearts-Reihe entwickelte sich aus relativ einfachen Anfängen zu einem komplexen Story-Konvolut, in dem Hauptlinientitel und Spiele der Nebenlinie eine gewaltige Story erzählten. Birth by Sleep gehört zu zweiteren Spielen – was nicht heißt, dass es unwichtig ist. Letztes Jahr hat KH III bewiesen, wie relevant die Story des Prequels für den gesamten Handlungsbogen ist. Damit nicht genug handelt es sich meiner Meinung nach um das beste Nebenlinienspiel und um den besten Handheld-Titel der Serie – Grund genug, ihn zu vermissen.

#162: Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici (PC, später DS, 1993)

Oft genug ist ein Sequel nur ein müder Aufguss. Nicht so bei Die Siedler II, das das geniale Spielprinzip des ersten Teils verbesserte und dann noch spannende Kampagnen hinzufügte. Das Resultat war der für viele beste Teil der Serie, der bis heute eine Referenz darstellt, sogar ein Remake bekam und dafür verantwortlich ist, dass bei „Die Siedler“ immer noch ein Krieg zwischen Traditionalisten und Fans von moderneren Ansätzen herrscht. Veni, Vidi, Desidavi!

#163: Final Fantasy VIII (1999, PS, PC)

Kennt ihr diese Spiele, die ihr unbedingt mögen wolltet, aber dann im Endeffekt euch nur enttäuscht haben? In Ausgabe #163 spreche ich über einen dieser Titel und den langen Weg danach: Als Nachfolger des legendären FF VII war Final Fantasy VIII ein Pflichtkauf für mich – und doch sollte es drei Anläufe und fast zehn Jahre dauern, bis ich endlich den Abspann sah. Warum das so war, was mich an dem Spiel so sehr störte und warum ich dann schließlich doch diese Lücke in meinem Final Fantasy-Lebenslauf schließen konnte  – all das und viel mehr findet ihr in diesem Eintrag!

#164 Flight Simulator (ab 1979, zahlreiche Plattformen)

MS Flight Simulator 3.0

Auf der E3 enthüllte Microsoft überraschend einen neuen Teil der legendären Flight Simulator-Reihe. Für mich Grund genug, nicht nur eine bestimmte Version, sondern gleich die ganze Serie zu vermissen. Von den Anfängen aus einer Zeit, als der Microsoft Flight Simulator noch ohne das „Flight Simulator“ auskam und auf Plattformen lief, deren Rechenleistung heute keinem Taschenrechner mehr reichen würde, bis hin zum modernen Multimedia-Spiel und dem etwas unrühmlichen (wenn auch glücklicherweise nur vorübergehenden) Ende. Aber auch von meiner privaten Obsession mit dem Fliegen – und warum an deren Anfang, am Ende, aber nicht in der Mitte der Flight Simulator steht.

#165 Eye of the Beholder (1991, PC, Amiga, SNES, MegaCD, GBA)

Wann habt ihr die Welt der Pen&Paper-Rollenspiele entdeckt? In meinem Fall ist die Antwort relativ klar: Noch weit bevor ich zum ersten Mal mit meinen Freunden per DSA nach Aventurien reiste (und damit tatsächlich Stift und Papier auspackte), lernte ich die Grundlagen hinter AD&D kennen. Der Grund dafür war ein Spiel namens Eye of the Beholder von einem damals noch relativ unbekannten Studio namens Westwood. Die Geschichte eines Dungeon Crawlers und warum dieses Spiel zwar nicht die perfekten Kritiken erhielt, aber dennoch das Genre formte – und den Durchbruch des Studios dahinter einleitete.

Fünf Spiele vermisst – und noch so viele vor mir. Hoffen wir, dass das nächste Jahr besser wird als dieses – ich werde mich bemühen und habe mir erneut Ziele gesetzt. Hoffen wir, dass ich sie einhalten kann. Bis dahin: Schönes neues Jahr und: „Stay Retro!“

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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  1. @Jokus

    Waren wieder tolle Games dabei! Freu mich schon auf deine nächste Kolumne!

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