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SHOCK.Weekly 2016.05 – Wir sind VR und sagen euch warum!

Die E3 und die San Diego Comic-Con sind überstanden und auch wenn schon bald in Köln die Gamescom 2016 startet, bleibt seit rund zwei Monaten endlich wieder Zeit, im Hintergrund an einigen SHOCK2-Projekten zu arbeiten, die wir in den nächsten Monaten starten möchten. Eines der größeren Projekte wird sich um das Thema VR drehen. Ein Termin letzte Woche hat mich noch einmal bestärkt, dass VR und SHOCK2 sehr gut zusammenpassen.

Solche Games wurden Anfang der 1990er Jahre in VR-Cafes gespielt.

Ich habe 1992 im Kino den Film „Der Rasenmähermann“ gesehen, bei dem die VR-Technologie eine wichtige Rolle gespielt hat. Von meinem ersten verdienten Geld habe ich einiges in die ersten VR-Cafes getragen, wo Spiele wie Dactyl Nightmare warteten und auf der Summer CES 1993 blickte ich gebannt auf die Ankündigung einer echten VR-Brille für das Sega Mega Drive (Sega VR), auch wenn diese (wohl zum Glück) nie erschienen ist. Und ja, in der Vitrine hier in meinem Büro steht auch ein wenig benutzter Virtual Boy. Jetzt ist das Thema VR wieder da, die Rechenpower um ein Vielfaches angewachsen genauso wie die Auflösung der LCD-Screens. Auch wenn mit der Oculus VR bzw. der HTC Vive bereits zwei Systeme der neuen Generation auf dem Markt sind, blickt der Massenmarkt und mit ihm auch die Spieleindustrie natürlich vor allem auf PlayStation VR, das in diesem Oktober für die PS4 erscheint.

Besonders der Space-Shooter EVE: Valkyrie konnte uns bereits überzeugen.

„Macht das überhaubt länger als zehn Minuten Spaß?“, „Ist das wieder nur ein schneller Hype wie 3D oder Kinect?“, „Wird man für PlayStation VR nicht unbedingt eine PlayStation 4 Neo benötigen?“. Solche und ähnliche Fragen schlagen bei uns beinahe täglich auf. Trotz des baldigen Release sind bei uns und auch bei euch noch jede Menge Fragen offen. Letzte Woche konnte ich die aktuelle Version von PlayStation VR ausgiebig anspielen und dieses SHOCK.Weekly sollte einige offene Fragen beantworten. Hoch über den Dächern der Wiener Innenstadt hat Sony für die Präsentation von PlayStation VR für einige Tage einen Brandspace eingerichtet, in dem geladene Presse und vor allem auch Spieler den aktuellen Entwicklungsstand ausführlich und in Ruhe ausprobieren konnten.

Ausführlich die aktuelle Version von PlayStation VR angespielt…

Ein von Michael Furtenbach (@furtenbach) gepostetes Foto am

Rund eine Stunde konnte ich aktuelle Demo-Versionen von The Kitchen alias Resident Evil 7: Biohazard, Battlezone, EVE: Valkyrie, PlayStation VR Worlds, Until Dawn: Rush of Blood und mehr ausprobieren. Gespielt wurde bei allen Games sitzend, sodass ich euch an dieser Stelle schon einmal versichern kann, dass PlayStation VR in den meisten Fällen mit deutlich weniger Platz auskommt als etwa Kinect & Co. Gesteuert werden die meisten Demos mit dem PS4-Controller, der Until Dawn-Ableger Rush of Blood und die bekannte The London Heist-Demo nutzen jedoch die Move Controller.

Viel wurde bereits geschrieben über die Auflösung der ersten VR-Brillen, bei der PlayStation VR ist es eine Auflösung von 1920 x 1080 (960 x 1080 Pixel je Auge), die mit 120 Hertz angesteuert wird. Obwohl es sich bei sämtlichen Games noch um in der Entwicklung befindliche Spiele handelt, macht PlayStation VR als Paket bereits einen marktreifen Eindruck. Die Grafik der Games ist flüssig, die Steuerung funktioniert und ist durchdacht und auch das Tracking der Kopfbewegungen wird sehr gut erkannt. Wenn man genau darauf achtet, sieht man bei der Grafik den sogenannten „Fliegengitter-Effekt“, allerdings fällt dieser im laufenden Spiel nicht ins Gewicht. Auch scheint es, dass die PlayStation 4 genug Power für die VR-Spiele hat. Diese können zwar mit der Grafik von aktuellen PS4-Spielen nicht mithalten, die Entwickler scheinen hier jedoch gerade auszuloten was möglich ist.

Das VR-Remake des Battlezone Atari-Automaten von 1980 gefällt mir zum Beispiel neben dem Space-Shooter EVE: Valkyrie am besten. Ihr sitzt hier in einem Panzer und müsst euch gegen diverse Feinde am Boden und in der Luft verteidigen. Dabei setzt das Spiel auf eine an die Tron-Filme angelehnte Optik, die dank weniger Texturen mit weniger Speicher auskommt. Andere Games wie The London Heist setzen auf eine realistischere Optik, kommen hier jedoch nur auf gehobenes PS3-Niveau. Die gute Nachricht ist, dass euch das im eigentlichen Spiel komplett egal ist. Fotorealismus ist derzeit selbst auf den teuersten Systemen noch nicht möglich und für den eigentlichen Spielspaß spielt es keine Rolle. Mit dem Space-Fighter in EVE: Valkyrie aus dem Hangar geschossen zu werden und dann gegen ein Geschwader an Gegnern anzutreten, ist einfach ein unglaubliches Gefühl.

Einen Vorgeschmack, wie gut sich PlayStation VR für gepflegte Horror-Games eignet, habe ich bei The Kitchen bekommen. Hier handelt es sich nämlich nicht um eine VR-Technikdemo bei der man etwa ein Spiegelei in einer virtuellen Küche braten kann, sondern schlicht um Resident Evil 7: Biohazard. Spätestens wenn ihr gefesselt an einem Sessel von einem Zombie bedroht werdet und damit rechnet, jede Sekunde von einer Spezialeinheit gerettet zu werden, stattdessen jedoch ein Messer in den Oberschenkel gerammt bekommt, wisst ihr, dass hier etwas schief läuft…

PS_VR_02

Hands-On Meinung:
Für mich persönlich ist PlayStation VR schon jetzt ein echtes Must Have. Das Spielgefühl guter VR-Games ist einfach mit nichts vergleichbar und hier wird ein funktionierendes System, für welches wohl auch in den nächsten Monaten (und hoffentlich weit darüber hinaus) reichlich Games erscheinen werden, für den Massenmarkt erschwinglich. Die verschiedenen angespielten Games & Demos zeigen schon jetzt was möglich ist und ich bin mir sicher, die zweite Welle an Spielen kann das noch einmal deutlich überflügeln. Sicher wird es bei einem Erfolg auch einmal in der Zukunft eine zweite Generation von PlayStation VR geben und ja man ist, wenn man jetzt zuschlägt, ein „Early Adopter“. Meiner Meinung ist die Zeit aber jetzt reif für VR … und ich freue mich schon auf Star Wars Battlefront: X-Wing VR Mission, Batman Arkham VR, Star Trek: Bridge Crew und viele andere bereits angekündigte und noch in diesem Jahr erscheinende Games. Genug gewartet „SHOCK2 ist VR!“

Tipp: Community-Meinung
Nicht nur wir, sondern auch einige SHOCK2-Leser konnten im PlayStation Brandspace das VR-System testen. Eine persönliche Meinung gibt es zum Beispiel auch von Andreas „Gatar“ Jungbauer im Community Board

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PlayStation VR im SHOCK2 Podcast
Noch mehr Eindrücke und Infos zu PlayStation VR gibt es bereits in Kürze in der nächsten Sendung des SHOCK2 Podcast!

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