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SHOCK.Weekly 2015.21 – #D23 #Free2Play #Patreon

Mit einer Durchschnittstemperatur von über 37 Grad bescherten uns die vergangenen 14 Tage nicht nur Hitzerekorde, sondern dank Gamescom und der gerade beendeten Disney D23 Expo den einen oder anderen Zugriffsrekord. Auf dem im Zweijahresrhythmus in Los Angeles stattfindenden Disney-Fan-Event gab es nicht nur zahlreiche neue Informationen zu kommenden Filmen der Disney Animationsstudios, Pixar und Pirates of the Caribbean 5, sondern vor allem auch jede Menge Neuigkeiten von den Marvel Studios und diversen Star-Wars-Projekten von Lucasfilm.

Kurz vor der Gamescom 2015 ließ die führende Analytics-Software App Annie mit einem Bericht aufhorchen. Dafür wurden rund 825.000 Apps ausgewertet, die im deutschsprachigen Raum auf iOS und Android Verwendung finden. Laut App Annie wird das Tool bereits von 9 von 10 der größeren Spieleanbieter eingesetzt. Die gute Nachricht: Ganze 75% aller Softwareumsätze entfallen auf Spiele. Die eher Bedenkliche: Davon gehen bereits fast 95% dieser Spiele-Umsätze auf das Konto von Free2Play-Games. Es wird also immer enger für klassischen Game-Content, zumindest wenn es um die immer wichtiger werdenden mobilen Plattformen geht. Nein, das soll hier nicht das übliche Gejammer von wegen „früher war alles besser“ oder „Free2Play ist unser aller Untergang“ werden. Es soll nur Aufzeigen, dass einzelne Kundengruppen in Zukunft immer wichtiger werden. Wem 4,99 für ein Mobilegame schon zu viel ist, braucht sich nicht zu wundern, dass es in Zukunft kaum noch Games gibt, bei denen man selbst wenn man 20 Euro „einwirft“ höchstens kurzweiligen Spaß bekommt, nur um kurze Zeit später wieder zu Kasse gebeten zu werden.

App-Annie-Games-Freemium

Sehe ich auf mein iPad oder Android-Smartphone, tummeln sich rund 50% Free2Play-Games unter den installierten Spielen. Darunter solche in die ich einiges an Zeit gesteckt habe wie DomiNations. Das Spiel von Brian Reynolds (Civilization II, Rise of Nations) habe ich, weil ich den Mann wirklich verehre, auch mit einigen Euro beworfen. Nur um nach rund fünf Wochen festzustellen, dass mir die Sache zwar Spaß gemacht hat, ich aber einen Punkt erreicht habe, an dem ich pro Woche rund 10-20 Euro in das Spiel investieren müsste, nur um es wie ein „normales“ Strategiespiel weiterspielen zu können. Ich habe das Experiment daher auf Eis gelegt und mir kurzerhand auf Steam noch einmal das gute alte Rise of Nations in der HD-Neuauflage gekauft. Die Mischung aus Civilization und Age of Empire rockt auch heute noch!

Jetpack Joyride auf der PlayStation Vita...
Jetpack Joyride auf der PlayStation Vita…

Ein „Free2Play“-Erlebnis der anderen Art hatte ich vor Kurzem bei meinem England-Besuch in einer Arcade-Halle in Brighton. Dort standen nämlich Automaten-Versionen von Fruit Ninja und Jetpack Joyride. Beides Games, die ich gleich auf mehreren Plattformen sehr gerne spiele. Jetpack Joyride läuft bei mir sowohl auf meinem Smartphone als auch auf der PlayStation Vita. Vor allem die Version auf dem Sony-Handheld hat es mir angetan… es aber irgendwie nicht geschafft mich dazu zu verleiten, zusätzliches Geld zu investieren. Deshalb konnte ich mit guten Gewissen gleich 4 Pfund im Automaten versenken. Und dank der Übung der Handheld Version reichte mein Können auch noch aus, um die nach dem Spiel ausgespuckten „Punkte-Bons“ gegen eine Frozen-Tasse für meine Tochter einzutauschen. Ihr seht: Free2Play funktioniert also auch bei mir, ich würde mir nur mehr Games wünschen, bei denen ich auch längerfristig Spaß haben kann, wenn ich fünf bis zehn Euro im Monat investiere und nicht nach einigen Wochen das Gefühl habe, nur noch abgezockt zu werden. Dass man auch für Free2Play-Games zahlen muss sollte jedem klar sein. Nicht zuletzt wird das Geschäftsmodell oft mit den Arcade-Games der alten Tage verglichen. Sie sind leicht zugänglich und mit der Zeit muss man immer wieder einwerfen wenn man weiter spielen möchte. Nur musste man in die Automaten immer mehr einwerfen weil die Games immer kniffliger wurden… heute werden die Spiele mit der Zeit immer langweiliger und die Wartezeiten unerträglich lang, wenn man nicht ständig einwirft. Beide Modelle lassen aber viele Genres kaum noch zu, vor allem wenn es darum geht, Tiefgang oder Story aufzubauen.

... und hier die Arcade-Version von Jetpack Joyride.
… und hier die Arcade-Version von Jetpack Joyride.

Mit den regelmäßigen SHOCK.Weekly-Kolumnen wollen wir vor allem unseren treuen Leser, Hörer und User einen Einblick hinter die Kulissen des SHOCK2-Projekts gewähren, immer wieder gibt es hier aber auch einen exklusiven Ausblick auf die kommenden Entwicklungen. In den letzten Monaten gab es von immer wieder den Wunsch, uns auch mit dem Patreon-Service unterstützen zu können. Ich freue mich an dieser Stelle bekannt zu geben, dass wir im Laufe der nächsten 14 Tage Patreon nicht nur unterstützen, sondern auch SHOCK2 VIP inklusive der Kampagne für ein neues Magazin-Projekt starten werden.

Wie wir beim Start von SHOCK2 versprochen haben, arbeiten wir seit November 2013 im wahrsten Sinne des Wortes ständig daran, möglichst viele Wünsche und neue Services für euch zu starten. Mit eurer Unterstützung könnte Patreon der nächste kleine oder auch sehr große Schritt werden. Mehr dazu in Kürze!

Ich wünsche euch eine spannende und ausnahmsweise auch kühlere Woche!

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