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Secret Wars #1 – Endlich wieder ein gutes Marvel-Event? (Spoiler)

Am vergangenen Mittwoch erschien die erste Ausgabe von Marvels neuem Comicevent Secret Wars, umgesetzt von Avengers-Autor Jonathan Hickman und Thor-Zeichner Esad Ribic. Die achtteilige Serie erzählt vom Ende des Marvel-Universums und vermischt diverse Inkarnationen bekannter Helden auf einem neuen Planeten namens Battleworld. Im Folgenden werden die drei wichtigsten Fragen zum ersten Heft abgehandelt: Was überhaupt geschieht, welche Charaktere das Zeitliche segnen und ob der Auftakt qualitativ überzeugen konnte.

Achtung: Spoilergefahr!

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Was geschieht?
Jonathan Hickman erzählt seit dem Start der Marvel Now!-Initiative im Jahr 2012 in den Serien Avengers und New Avengers von sogenannten „Inkursionen“, bei denen je zwei der vielen Paralleluniversen aufeinanderprallen. Der einzige Weg die Zerstörung beider aufeinander zudriftenden Welten zu verhindern ist die Vernichtung einer Erde, um die andere zu retten. Nach mehreren Inkursionen und erbitterten Kämpfen prallen nun das klassische Marvel-Universum (Erde- 616) und das im Jahr 2000 von Brian Michael Bendis geschaffene Ultimative Universum (Erde-1610) aufeinander. Die Helden der beiden Realitäten müssen gegeneinander kämpfen, um die eigene Existenz zu retten. Doch allem Einsatz von Größen wie Hulk, Spider-Man, Doctor Strange, Thor, den Guardians of the Galaxy und X-Men zutrotze zerschellen beide Erden in einer verheerenden Kollision. Lediglich Mr. Fantastic, Black Panther, Star-Lord, Captain Marvel und Thor können sich mit einem Raumschiff retten.

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Wer stirbt?
Alle Charaktere, die sich noch auf den beiden Erden befinden als sie zusammenprallen, finden den Tod. Einige Figuren finden jedoch ihr Ende schon während der letzten verzweifelten Schlacht:

  • Nick Fury und Hawkeye aus dem Ultimativen Universum kommen ums Leben, als Hulk, She-Hulk und Colossus das SHIELD-Hauptquartier im Ultimativen Universum regelrecht aus den Angeln heben und umwerfen.
  • Der Kingpin, Havoc, Scorpion, Absorbing Man und Sandman werden auf einer Weltuntergangsparty vom Punisher getötet.
  • Spider-Woman und Black Widow kommen beim Absturz ihres Flugzeugs ums Leben.
  • Rocket Raccoon wird von einem Laserprojektil getroffen und stirbt.
  • Reed Richards (Mr. Fantastic) muss mit ansehen, wie seine Frau Sue Storm Richards (Invisible Woman), Ben Grimm (The Thing), Johnny Storm (The Human Torch) sowie seinen Kinder Franklin und Valeria mit einem beschädigten Teil des Rettungsschiffes pulverisiert werden.

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Endlich wieder ein gutes Marvel-Event?
Die Eventcomics aus dem Hause Marvel haben sich in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert.Age of Ultron, Original Sin und schließlich das absolute Desaster Avengers and X-Men: Axis im vergangenen Herbst konnten nicht an Klassiker wie Infinity Gauntlet oder Civil War anschließen. Der Auftakt von Secret Wars lässt allerdings hoffen. Die Avengers-Serien steuerten in den vergangenen Jahren auf diesen Moment hin, der einerseits ein gewaltiges Comicspeaktakel und andererseits in gewisser Weise ein Finale der Ära Jonathan Hickman darstellt.

In der langjährigen Geschichte des Marvel-Universums wurde immer ein Weg gefunden, um die Katastrophe abzuwenden. Nicht so in diesem Fall. Obwohl Hickman Zeit für einige leichtere Momente findet, ist das Thema klar: Die Welt geht unter und niemand kann es verhindern. Es ist natürlich fraglich, inwiefern die zahlreichen Tode Konsequenzen nach sich ziehen. Der geübte Comicleser weiß längt, dass bei Marvel nur Onkel Ben, Bucky Barnes und Gwen Stacy tot sind und es auch bleiben.

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Der gigantische Maßstab der Ereignisse wird von Esad Ribic mit beeindruckenden Bildern auf die Comicseiten gebracht. Das Fehlen von Tusche verleiht seinen Zeichnungen eine ganz besondere Qualität und unterstreicht die scheinbare Endgültigkeit der Apokalypse. Secret Wars #1 ist mit seiner jahrelangen Vorgeschichte kein einsteigerfreundlicher Comic. Selbst langjährige Marvel-Leser, die nicht mit Hickmans Avengers und New Avengers vertraut sind, könnten sich teilweise verloren fühlen. Trotzdem ist der Eventauftakt unterhaltsam und vor allem vielversprechend. Und sei es nur, weil man eine gewaltige Zerstörungsorgie mit Massen an Helden in spektakulären Bildern geboten bekommt.

Interesse geweckt und kein Comicladen in der Nähe? Secret Wars #1 ist digital bei Comixology erhältlich. Secret Wars #2 erscheint am 13. Mai.

Eine gute Übersicht zum Event bietet Marvels kostenlose Secret Wars-Zeitung.

Lukas Urban auf Twitter

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InfoSecret-Wars-1-Cover
Seiten: 40
Preis: ca. 5 Dollar
Autor: Jonathan Hickman
Zeichner: Esad Ribic
Verlag: Marvel

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