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Brettspiel-Review: Minecraft, Builders & Biomes

Im Gegensatz zu Videospielen haben Lizenztitel im Brettspielbereich noch einen guten Ruf, Minecraft, Builders & Biomes zeigt als weiteres Beispiel dieser Kategorie warum das so ist. Ravensburger hat sich der beliebten Franchise angenommen und Autor Ulrich Blum hat darum ein mehr als ansehnliches und einsteigerfreundliches Spiel gebaut.

In Minecraft, Builders & Biomes übernehmen 2 – 4 Spieler*innen ab 10 Jahren (8 ist aber auch kein Problem) die Rolle verschiedener Baumeister, die eine noch unbekannte Welt erkunden, Bauwerke bauen, Ressourcen abbauen und die bekannten Gegner wie Creeper, Enderman & Co. bekämpfen. Dazu stehen den Spieler*innen immer zwei Aktionen zur Verfügung, wobei man vor allem Punkte sammeln muss, die Spieler*innen mit den meisten Punkten gewinnt. Eine mögliche Aktion ist es sich 0-2 Felder über den Raster zu bewegen und die jeweils benachbarten, umgedrehten Blättchen aufzudecken. Man kann aber auch Ressourcen abbauen, indem man zwei freiliegende Blöcke (Sand, Holz, Stein, Obsidian oder den grünen Joker) vom Ressourcenwürfel abbaut. Hat man nun genug Ressourcen gesammelt, kann man eines der aufgedeckten Gebäude oder Biome auf seinen Spielplan bauen, was manchmal unmittelbar Erfahrungspunkte bringt, aber auf jeden Fall in einer der drei Wertungsphasen von Bedeutung ist. Als letzte mögliche Aktionen kann man aber auch eine Waffe oder Werkzeuge am Rand des Spielplans sammeln oder aufgedeckte Gegner bekämpfen.

Der Kampf funktioniert recht einfach: Jeder Spieler verfügt zu Beginn des Spiels über zwei Kärtchen mit Schwertern verschiedener Stärke (durch Herze symbolisiert) und drei Kärtchen mit giftigen Kartoffeln. Kämpft man nun gegen einen Gegner, deckt man einfach drei dieser Kärtchen auf, liegen nun mehr oder gleich viele Herzsymbole auf wie der Gegner aufweist, hat man den Kampf gewonnen und erhält Erfahrungspunkte. Einige Monster liefern dann sogar in der Endabrechnung noch mehr Punkte, je nachdem was man gebaut hat, einige Monster führen aber auch dazu, dass man eine weitere Aktion durchführen darf. Um die Chance im Kampf zu erhöhen, kann der Pool an Waffenkarten erhöht werden, wobei hier verschiedene Waffen andere Vorteile bieten. Bessere Schwerter weisen mehr Herzsymbole auf, die Goldhacke verleiht sofort zwei Erfahrungspunkte, die Steinspitzhacke führt sofort zu einer Ressource und der Bogen lässt die Spieler*innen ein weiteres Waffenplättchen ziehen.

Wie kommt man nun aber neben dem Bauen oder Kämpfen noch zu Punkten? Wurden irgendwann im Verlauf des Spiels jeweils die erste, zweite oder dritte Schicht des Ressourcenwürfels abgebaut kommt es sofort zu den verschiedenen Wertungsphasen. In Phase eins zählt man zum Beispiel direkt benachbarte Biome zusammen und multipliziert diese mit einem vorgegebenen Wert, jedes Waldfeld bringt zum Beispiel drei Punkte, die Tundra sogar sechs, wobei man sich aber jeweils für eine Art entscheiden muss. In Phase zwei werden die Materialen der Gebäude gewertet, in Phase drei die Art des Bauwerks, also Deko, Haus, Gehege oder Brücke. All das sollte natürlich während des Spielens vorausschauend geplant und dementsprechend gebaut werden. Nach Wertungsphase drei endet das Spiel, die meisten Punkte führen zum Sieg.

Und nun die 1-Million-Euro-Frage: Fühlt sich Minecraft, Builders & Biomes wie Minecraft an? Ja, das tut es, man erkundet, baut Ressourcen ab, baut verschiedenste Bauwerke und bekämpft Monster, ganz wie im Videospiel. Natürlich ist das Brettspiel nicht gar so umfangreich wie die digitale Variante, aber das würde den Umfang eines 30-60 minütigen Familienspiels auch sprengen. Der Spielablauf geht schnell in Fleisch und Blut über, die Regeln sind einfach und eindeutig. Die Spielerinteraktion beschränkt sich zwar nur darauf den Gegner*innen eventuell ein Bauwerk, Ressourcen oder einen Gegner wegzuschnappen, das tut dem Spaß jedoch keinen Abbruch, wobei mehr durchaus nicht geschadet hätte.

So zugänglich und spaßig das Spiel auch ist, vom Spielmaterial waren die Tester*innen beim ersten Anspielen etwas enttäuscht. Die Plättchen und Spielpläne sind in anderen Spielen ähnlichen Preises etwas dicker und wirken wertiger. Die Wertungs- und Unterstützungsplättchen sind mit schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund ohne jegliche grafische Elemente sehr einfach gestaltet. Als Spielfiguren hätten wir uns auch über Miniaturen oder zumindest Pappel gefreut, bei den Pappaufstellern kommt schon ziemliches Retro-Feeling auf. Dahingegen sind die Grafiken auf den Bauwerk- und Landschaftsplättchen recht ansprechend und repräsentieren das Thema voll und ganz. Die Ressourcenwürfel sind gut verarbeitet, generell fühlt sich das Abbauen der Ressourcen sehr befriedigend an.

Fazit

Wertung

Nicht nur für Minecraft Fans!

Brettspielende Minecraft-Fans (und umgekehrt) die ausgewogene und vielfältige Mechaniken mögen und es nicht zu komplex brauchen, können fast bedenkenlos zugreifen. Aber selbst ohne dem Minecraft Hintergrund kann man mit diesem Spiel viel Freude haben, da wirklich für jeden etwas dabei ist. Viele Strategien können zum Sieg führen können, ob nun eher erkunden und bauen oder den Fokus aufs Kämpfen legen, bei Minecraft, Builders & Biomes ist wirklich für jeden was dabei. Lediglich einige Abstriche gibt es beim Material, da war die Lizenz dann doch vielleicht ein bisschen zu teuer.

Genre: Action Selection
Verlag: Ravensburger
Erschienen: 10/2019
Preis: UVP 39,99

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