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Review: Ultra Street Fighter II: The Final Challengers

Erschien zum Start des Nintendo 3DS noch eine eigene Version von Street Fighter IV, greift Capcom für die Startphase der Nintendo Switch deutlich tiefer in die Mottenkiste und veröffentlicht einen neuen Aufguss von Street Fighter II. Eigentlich recht passend, immerhin möchte Nintendo mit der Switch den Geist erfolgreicherer Tage aufleben lassen, in denen und Capcoms Beat ‚em Up-Klassiker maßgeblich dazu beitrug, dass sich das Super Nintendo in den USA gegen das Sega Genesis (Mega Drive) klar durchsetzen konnte. Doch ganz so verstaubt ist Ultra Street Fighter II: The Final Challengers eigentlich gar nicht. Der Kern des Spiels basiert auf dem 2008 für PS3 und Xbox 360 veröffentlichten Super Street Fighter II Turbo HD Remix. Schon hier wurde das gesamte Spiel aufwendig überarbeitet und Charaktere, Hintergründe und Soundtrack ins HD-Zeitalter verfrachtet.

Frischzellenkur
Statt aufgeblasener Pixel servierte Capcom tatsächlich alle Charaktere in feinen neuen Comic-Kostümen und auch die Arenen wurden mit dem Pinsel deutlich überarbeitet. Der Charme des Originals wurde gekonnt erhalten und auch im Audiobereich dröhnte die gewohnte Street Fighter-Musik aus den Boxen – diesmal aber eben kristallklar und in modernen Remixes. Die Animationen selbst entsprechen dafür immer noch dem Original und damit ist gewährleistet, dass das Timing und die Move-Palette des Originals auch heute noch für ein gut ausbalanciertes Spielerlebnis sorgen, und kleinere Änderungen im Gameplay fallen wohl nur beinharten Fans der Serie wirklich auf. Neulinge freuten sich hingegen über einen schaffbaren Schwierigkeitsgrad im Arcade-Modus oder üben im Trainings-Modus für den Online-Modus, der sogar Turniere für bis zu acht Spieler erlaubte.

2017 erscheint Ultra Street Fighter II: The Final Challengers für die Nintendo Switch und kostet anders als damals Super Street Fighter II Turbo HD Remix nicht 15 Euro, sondern mit 40 Euro mehr als das doppelte. Sollte es ich vielleicht doch um ein gänzlich anderes Spiel handeln? Nun, Capcom hat sich in Zusammenarbeit mit Nintendo einiges einfallen lassen, um den neuen Namen rechtzufertigen.

Wii-Flashback
Neu ist zum Beispiel Der Weg des Hado. Hier könnt ihr Ryu in der Ego-Perspektive spielen und mithilfe von Bewegungen über die beiden Joy-Con Spezialattacken wie Hadoken, Shoryuken, Tatsumaki Senpukyaku oder Shinku Hadoken vollführen. Klingt cool und da ich kürzlich Nintendos Arms spielen durfte, weiß ich auch wie gut das funktionieren könnte. Könnte. Dieser Modus erinnert schnell wieder daran, warum viele Spieler die Bewegungsexperimente von Wii und Kinect gehasst haben.

Im Grunde bleibt das 25 Jahre alte, noch immer perfekt spielbare Street Fighter II in seiner sensationellen Überarbeitung von 2008. Selbst ein schnelles Spiel gegen einen Freund auf dem Schulhof ist dank der beiden Joy-Con jederzeit möglich. Und das macht jede Menge Spaß, auch wenn sich der Pro Controller mit dem Digipad besser eignet. Alternativ könnt ihr euch bestimmte Specialmoves als Button auf den Touchbildschirm legen, was deutlich besser funktioniert als gedacht.

19 Kämpfer stehen diesmal zur Auswahl, die in 16 Stages gegeneinander antreten wollen, so viele wie noch nie zuvor in einem Street Fighter II-Spiel. Leider fehlen einige der Originalmodi wie Time Challange oder Group Battle. Für Puristen hat Capcom auch die Möglichkeit integriert, die alte Pixeloptik zu aktivieren. Vorbildlich ist die extrem umfangreiche Galerie, in der Unmengen an Illustrationen aus dem leider schon länger vergriffenen Buch Street Fighter Artworks: Supremacy abrufbar sind.

Review Overview

Werung - 7

7

Die gute Nachricht: Ultra Street Fighter II: The Final Challengers bietet noch immer das ausbalancierte Gameplay, das den Ruhm der Serie bis heute fundamentiert. Das heißt auch, dass man mit diesem Spiel jede Menge Spaß haben kann, vor allem wenn sich mehrere Spieler um die Switch oder das Fernsehgerät versammeln. Auf das Experiment mit der Bewegungssteuerung hätte man lieber verzichten sollen und den Prügler für 25 Euro in den eShop stellen sollen. Den auch wenn es Tekken 7 oder Injustice 2 genauso wenig auf der Switch gibt wie ein BlazBlue: Zu diesem Preis sollten wirklich nur eingefleischte Fans zugreifen, zumal es im eShop auch schon den eine oder anderen sehr guten NeoGeo-Klassiker für ein Fünftel des Preises gibt.

Genre: Beat ‚em Up
Entwickler: Capcom
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 40 Euro
System: Nintendo Switch

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