Review: Ultimate NES Remix
Alte Perlen lassen sich heute so einfach wie noch nie nachholen. Je nach Vorlieben mal mehr, mal weniger legal. Den komfortabelsten Weg bietet seit 2006 die Virtual Console. Hier verkauft Nintendo saubere Emulationen für einen entsprechenden Preis. Ein Aspekt der Spielekultur wird durch solche polierten Emulationen allerdings außer Acht gelassen – das ROM-Hacking. Hier steigen Spieler in den Code ein und verändern Grafik, Musik und Regeln des Spiels. Als Konsolenspieler bekommt man von solch aufregenden Dingen wenig mit, denn solche Vorhaben sind auf Konsolen nicht einfach zu realisieren und von Publishern auch nicht erwünscht. Mit Ultimate NES Remix liefert Nintendo genau das. So muss zum Beispiel statt Mario plötzlich Link dem Bösewicht Bowser entgegentreten. In den sogenannten Remixes erhalten Spieleklassiker einen kleinen Twist und fühlen sich so ganz neu an. Diese neuen Spielerfahrungen sind Belohnungen für das Absolvieren kleinerer Aufgaben. Jedes der insgesamt 16 Spiele ist in viele Missionen aufgeteilt. Beginnend mit lächerlich einfachen Zielen wie “Erreiche die Fahne” aus Super Mario Bros. werden die Erfolgsbedingungen Schritt für Schritt schwerer. Das macht die Sammlung auch zu einem Tutorial für neue Spieler, doch für Nintendo-Veteranen und Kenner von Super Mario Bros., The Legend of Zelda und Co. könnte es zu langsam an Fahrt aufnehmen.
Änderung der 3DS-Version
Mit Ultimate NES Remix liegt ein „Best Of“ der beiden Serienableger für die Wii U vor. Viele der NES-Spiele der Versionen für die Heimkonsole haben es auf den Handheld geschafft, aber nicht alle. Beide Wii U-Teile zusammen bieten 28 Spiele. Für das 3DS-Pack hat Nintendo die 16 beliebtesten Spiele ausgewählt und in die Cartridge bzw. den eShop-Download gepackt. Satte 12 Spiele fehlen also. Das sind zugegeben nicht die größten Highlights der NES-Geschichte. Die einen möchten auch skurrile Titel wie “Pinball” haben, für die anderen sind sie nur Spielzeit-Strecker und Hürden, um nicht sofort an alle Zeldas und Marios zu gelangen. Welcher Seite der Diskussion man hier auch angehören mag, im Vergleich zum Wii U-Paket bekommen 3DS-Besitzer weniger Spiel und bezahlen dabei sogar mehr Geld. Ebenso fehlen die Stempel, das Miiverse und 3D, was aber irgendwie Sinn ergibt. Neben dem ebenfalls bekannten Championship-Modus (drei Herausforderungen so schnell wie möglich absolvieren) gibt es auch ein paar Neuerungen. In Speed Mario Bros. spielt man Mario Bros., aber in doppelter Geschwindigkeit. Zudem lassen sich zum ersten Mal Highscores weltweit über das Internet mit anderen Spielern vergleichen.
Review Overview
Wertung - 7
7
Nostalgietrip mit Twist
Das Remix-Prinzip macht auch auf dem 3DS Spaß und wer keine Wii U besitzt oder unterwegs spielen möchte, kann bedenkenlos zugreifen. Der Rest ist aber mit den beiden Wii U-Teilen besser beraten. Auf der Heimkonsole gibt es mehr Spiel für weniger Geld und dank Off-TV kommt auch etwas Handheld-Feeling auf, auch wenn dieses natürlich beschränkt ist. (kf)
Entwickler: Nintendo
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 40 Euro
System: 3DS
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