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Review: Typoman

Serif, Sans-Serif, Skript oder aber auch die handschriftliche Kalligrafie – Typografie nimmt verschiedene Formen an. Ob als normaler Text, Kunstwerk oder wie im Fall von Typoman als Videospiel.

Ein buchstäblicher Held
Der spielbare Held setzt sich aus den Buchstaben des Wortes „Hero“ zusammen. „H“ sind die Beine, „E“ ist der Rumpf, die Arme bestehen aus einem „R“ und als Kopf dient ein simpler Kreis, also ein „O“. In diesem demnächst für Nintendos Wii U erscheinenden 2D-Puzzlespiel bewegt sich HERO durch eine bizarre Welt und wird von gefährlichen Kreaturen gejagt, kann sich allerdings nicht unmittelbar verteidigen. Stattdessen muss man clever mit Worten umgehen und so die Umwelt manipulieren.

Den Kern des Spiels bilden Worträtsel, bei denen in der Welt verstreute Wörter durch die Verschiebung einzelner Buchstaben verändert werden. So wird „NO“ mit einem Handgriff auf dem Touchscreen des Wii U GamePad zu „ON“, was in weiterer Folge einen zum Fortschritt benötigten Mechanismus in Gang setzt. Oder aber wird eine Regenwolke mit der Aufschrift „RAIN“ durch ein zusätzliches „D“ zu „DRAIN“ und damit trocken gelegt.

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Jump like Limbo
Abgesehen von den kreativen Worträtseln gibt es solide Hüpfkost, die an einen der Indie-Darlings schlechthin erinnert: „Limbo“. Der Held steuert sich ein wenig träge und muss relativ leichte Hüpfpassagen absolvieren, um zur nächsten Denkaufgabe zu kommen. Dabei spielt oft auch das richtige Timing eine Rolle, um nicht von herabschnellenden Stacheln zermalmt zu werden.

Durch immer abstrusere Landschaften führt die mit Stolpersteinen gespickte Reise. Lauernde Spritzen mit Eigenleben injizieren dem Helden unbekannte Substanzen, wodurch sich die Wahrnehmung verändert und die Welt durch einen wabernden Drogenrausch betrachtet wird. Obdach bieten die Schutzschilde beruhigender Worte wie „HOPE“, die man vor sich herschiebt.

Optisch kann sich Typoman aber nicht an „Limbo“ messen. Während das Vorbild in jeder Sekunde durchkomponierte Bilder abliefert, gibt sich der Puzzle-Plattformer vom Entwicklerstudio Brainseed Factory spartanischer, wartet aber mit einem Soundtrack auf, der für einen großen Teil der beunruhigenden Atmosphäre verantwortlich ist.

Das Haar in der Buchstabensuppe
So erfrischend die Rätselmechaniken auch sind, können sie aber nicht über die mangelhafte Performance hinwegtäuschen. Trotz der simplen Optik kommt es immer wieder zu Rucklern, die entweder stören oder sogar dazu führen, dass ein Sprung im Abgrund endet. Leider ist auch der Schwierigkeitsgrad oft unausgewogen und führt zu Toden, die man beim besten Willen nicht vermeiden hätte können.

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Ein technischer Schönheitsfehler sollte aber niemanden vom Spielen dieser kleinen Perle abhalten. Zu einzigartig ist die Kombination von Umgebungs- und Worträtseln, um sie wegen kleiner technischer Ärgernisse zu verpassen. Die einzige Voraussetzung trotz eingebauter Hinweisfunktion ist eine gewisse Kenntnis der englischen Sprache, denn logischerweise konnten die cleveren Wortspiele nicht ins Deutsche übertragen werden.

Genre: Puzzlespiel/Jump ’n Run
System:
 Wii U
Entwickler: Brainseed Factory
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 14 Euro

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