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Review: Tom Clancy’s Rainbow Six Siege

Schon seit mehreren Hardware-Generationen stellen die taktischen Shooter der Rainbow Six-Serie einen Fixpunkt für viele Freunde des Genres dar. Nach Rainbow Six: Vegas 2 war es aber mehr oder weniger still um das Franchise geworden. Mit dem neuesten Teil, Siege, haben Spieler wieder einen Grund zur Euphorie, denn man scheint besonders auf die Wünsche der Community und der Hardcore-Fans eingegangen zu sein, ohne neue Spieler zu verschrecken.

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In Zeiten des globalen und medial präsenten Terrors mag man auf den ersten Blick vielleicht etwas vorsichtig und zögernd an die Thematik herangehen, hat sich die Welt seit dem letzten Rainbow Six doch nicht viel friedlicher und ruhiger entwickelt, als man sich das wünschen könnte. Tom Clancys Romane, die vor wenigen Jahren allgemein noch als Utopie für Militaristen galten, scheinen sich zumindest teil- und traurigerweise bewahrheitet zu haben. Noch nie waren die Terrorbedrohungen und die Ausgaben für innere Sicherheit und Aufrüstung von Counter Terrorist Units so groß wie jetzt. Dass die Entwicklungen der letzten Jahre auch an den Entwicklern von Rainbow Six Siege nicht spurlos vorübergegangen sind, sieht man bei der Vorgeschichte, die das Spiel schreibt.

Eine noch nie dagewesene Terrororganisation, die sich selbst „White Masks“ nennt, versetzt die zivilisierte Welt mit gezielten Anschlägen und Entführungen in Angst und Schrecken. Die Antwort vieler Länder ist die Zusammenführung mehrerer nationaler Sondereinheiten zur Bekämpfung der Organisation um jeden Preis. Team Rainbow besteht aus Spezialeinheiten aus Russland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und den USA, unter denen es mehrere Operators freizuschalten gibt. Jeder Operator darf nur in einfacher Ausführung pro Team vorkommen und besitzt unterschiedliche Gadgets und Perks.

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The Art of Siege
Die Auswahl des richtigen Teams und der Herangehensweise ist enorm wichtig, um auf die sich ändernden Gegebenheiten jedes Spielmodus und jeder Map reagieren zu können. Die passende Taktik und eine stetige Kommunikation via Headset entscheiden darüber, ob die Runde schon nach wenigen Minuten einseitig entschieden ist oder nicht. Beinahe alle Wände und Türen können ganz oder teilweise eingehämmert, gesprengt oder eingeschossen werden, was große Freiheiten beim Zugang von Gebäuden und Räumen bietet. Eine Vielzahl an Gadgets verhindert das Einschleichen von Routine bei jeder Mission. Treffen zwei gut abgestimmte Teams aufeinander, entstehen interessante und bis zum Ende spannende Matches, die den eigenen Adrenalinspiegel im Blut nach oben schießen lassen. Apropos Adrenalin – wer sich bei Rainbow Six Siege einen Casual-Shooter erwartet, bei dem man die Hände unbedacht für einen kurzen Moment vom Controller oder der Maus legen kann, der täuscht. Jede Sekunde des Spiels ist intensiv, der Stress deutlich spürbar. Die knarzenden Fußböden, das Surren der Ãœberwachungskameras und die Detonationen der Sprengladungen an Türen und Wänden lassen den Gedanken an Flucht und Verstecken mehr als nur einmal in den Sinn kommen.

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Hat man die optional spielbaren Tutorials einmal hinter sich, kann man zwischen Single- oder Multiplayer wählen:

Der Singleplayer-Modus, der bei Rainbow Six Siege Situations genannt wird, bietet zehn unterschiedlichen Szenarien, die von einer einfachen Geiselnahme bis hin zu einer Bombendrohung reichen. Jede Situation ist in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden spielbar, die jeweils unterschiedliche Belohnungen mit sich bringen. Richtig motivierend sind die vorgestellten Szenarien jedoch nicht. Meistens bewegt man  sich nur von Raum zu Raum und ballert auf teils unbarmherzige, teils dumme KI-Gegner ein. Eine Motivation, die Szenarien zu wiederholen oder ein spannender taktischer Aspekt ist hier leider nicht gegeben.

Der Multiplayer-Modus ist das wahre Herzstück von Rainbow Six Siege. Hier kann man zwischen dem Casual und dem Ranked-Mode wählen. Zweiterer ist erst ab einem Level von 20 spielbar und ist aufgrund der erfahrenen Spieler deutlich intensiver als die Jedermann-Matches auf den Casual-Servern. Tritt man einem Casual-Game bei, werden Teams, Maps und Game-Modi zufällig ausgewählt. Neben dem normalen Deathmatch gibt es folgende Aufgabenstellungen, wobei sich Angreifer und Verteidiger nach jeder Runde abwechseln.

Biohazard Container: Die Terroristen haben einen Container mit einem biologischen Kampfstoff, den sie verteidigen müssen. Die Angreifer müssen diesen vor Start der eigentlichen Partie mit ihren ferngesteuerten Drohnen aufspüren, was die Arbeit deutlich erleichtern kann. Wurden alle Mitglieder eines Teams ausgeschalten oder der Container in Besitz genommen, endet die Runde.

Geiselnahme: Die Angreifer müssen eine Geisel finden und diese sicher zu einem Evakuierungspunkt begleiten. Bei Tod der Geisel, aller Teammitglieder oder beim Auslaufen des Timers verlieren die Angreifer.

Bombenentschärfung: Zwei Bomben müssen innerhalb einer gewissen Zeit gefunden und mit einem Diffuser-Kit deaktiviert werden.

Terroristenjagd: Eine Gruppe von Spielern versucht im Team, verschiedene Ziele gegen eine Horde an KI-Gegnern, die überall spawnen können, zu erledigen. Das Spiel endet, wenn alle Missionen erfüllt oder alle Spieler getötet wurden.

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Obwohl der Mehrspielermodus gerade mit Headset und einem guten Team extrem Spaß macht, wird der Gesamteindruck des Spiels durch Lags und Spielabbrüche am Server, Glitches und kleiner optischer Mängel leicht getrübt. Die Steuerung und das genaue Zielen und Feuern der Waffen auf den Konsolen mit Controller ist eine Herausforderung, die leichter klingt, als sie ist. Trotz individuell anpassbarer Steuerung, Änderung der Sensitivität der Analogsticks und eines Autoaims bleibt das Zielen besonders auf größere Entfernungen eine Qual. Das Bewegen durch die Maps fühlt sich teilweise extrem schwammig und verzögert an, was dem eigentlich schnellem Gameplay etwas im Wege steht.

Sehr gut hingegen funktionieren die unzähligen Gadgets und das Manipulieren der Umgebung zum eigenen Vorteil. Sei es eine normale Blendgranate oder ein Device, das elektronische Geräte und damit auch Sprengstofffallen erkennen kann: die taktischen Einsatzgebiete und Herangehensweisen sind je nach Ausgangslage und Zusammenstellung des eigenen Teams universell. Trotz einer eher geringen Anzahl an Maps und Spielmodi bleibt Rainbow Six Siege recht abwechslungsreich, dafür sorgt alleine schon die meist zufällige und immer einzigartige Konstellation an Mitspielern, die auch darüber entscheidet, ob das Spiel spannend bleibt oder langweilt. Wer schnelle und intensive Spielrunden mag und noch dazu gerne im Team arbeitet, wird definitiv seine Freude an Rainbow Six Siege haben. Wie das Spiel mit Season Pass und Erweiterungen auf Dauer motivieren kann, bleibt abzuwarten.

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Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Taktischer Combat für Teamspieler

Rainbox Six Siege ist ein durchwachsenes Spiel, das im Herzstück, dem Multiplayer-Modus, zwischen Genialität und Frustration wandert. Abhängig von der Laune der Server und dem eigenen Team, kann eine Runde taktische Hochspannung und adrenalingeladene Matches liefern oder einfach nur ärgerlich sein. Die Motivation, bessere Ausrüstung freizuschalten, als Team effizienter zusammenzuarbeiten und zu gewinnen, macht vor allem mit dem Headset richtig Laune und verspricht stundenlangen Spielspaß für alle, die gerne denken, bevor sie den Abzug betätigen.

Genre: Taktischer Shooter
System:
 PS4, Xbox One, PC
Entwickler: Ubisoft
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

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