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Review: Tokyo Mirage Sessions #FE Encore

Und noch ein Wii U-Port. Mit Tokyo Mirage Sessions #FE Encore (TMS) erscheint eine Portierung des JRPGs für die Switch, das die zwei Serien Shin Megami Tensei und Fire Emblem vereint. Viel ist gleich geblieben, die Neuerungen halten sich in Grenzen. Ob das Rollenspiel auch in 2020 noch Spaß macht, erfahrt ihr hier.

Persona in knallbunt

Die Welt von Tokyo Mirage Sessions wird von den Mirages, gefährliche Wesen aus einer anderen Dimension, angegriffen. Konventionelle Waffen können ihnen nichts anhaben. Stattdessen müssen begabte Künstler ihre “Performa”, quasi Kunst-Energie, dafür verwenden, mit Mirages zu fusionieren und so ihre Macht gegen die Invasoren einsetzen zu können.

Die ersten paar Sätze klingen zwar noch wie die japanische Serie Shin Megami Tensei, die besonders für ihre düstere Themen bekannt ist. Die Atmosphäre ändert sich aber schlagartig, sobald man die ersten Screenshots und Trailer zu Gesicht bekommt. Tokyo Mirage Sessions verwendet Themen wie J-Pop und Idols (japanische Stars im TV, Film, Musik, Internet etc.) als zentrale Elemente. Das Ergebnis ist ein knallbuntes Rollenspiel, das eigentlich nur ein Ziel hat: Spaß machen.

Itsuki Aoi ist der Hauptcharacker und wird eher ungewollt in das Leben eines Idols gezogen. Auch er besitzt viel Performa und fusioniert daher mit seiner Mirage Chrom, um zu einem mächtigen Schwertkämpfer zu werden. Ihm zur Seite stehen weitere Performer wie Tsubasa (Sängerin), Touma (Schauspieler) Tiki (der Hatsune Miku-Verschnitt des Spiels) und andere.

Nach außen hin perfektionieren sie ihre Fähigkeiten in Sachen Tanz und Gesang oder verbringen Zeit im lebhaften Tokio. Sie arbeiten aber auch für eine geheime Organisation, die sich in die sogenannte Idalosphere begibt. Hier befinden sich die Dungeons des Spiels, in denen gekämpft wird.

Spaß mit Sessions

Bis hierhin erinnert das ja alles eher an Persona. Die Fire Emblem-Hälfte des Spiels kommt eigentlich nur im rundenbasierten Kampf zum Vorschein. Die Charaktere sind nämlich bekannten Einheiten aus der Serie nachempfunden, wie der Schwertkämpfer Chrom oder die Pegasus-Klasse, zu der Tsubasa gehört. Auch das bekannte Waffendreieck aus der Strategie-Reihe ist hier vertreten und gibt beim richtigen Auswählen der Angreifer und Attacken Bonusschaden.

Richtig in Fahrt kommt der Kampf aber erst mit dem Sessions-System. Jeder Gegner-Typ hat Schwächen gegenüber Elementen wie Feuer, Eis, oder Blitz und/oder Waffentypen wie Schwertern oder Lanzen. Nutzt ihr diese Schwachstellen gekonnt aus, startet ihr eine spektakuläre Kombo, bei der eure Mitstreiter angreifen, ohne selbst am Zug zu sein. Dieses Kampfsystem ist mit Abstand die größte Stärke des Spiels, denn es sieht nicht nur gut aus, sondern macht auch viel Spaß.

Sessions bringen zusätzliche Belohnungen und lassen euch schneller aufleveln. Das wiederum schaltet weitere “Session-Skills” frei, mit denen sich neue Kombos starten lassen. Im Verlaufe des Spiels können selbst Charaktere in Kombos eingreifen, die gar nicht zur primären Party gehören. TMS bietet da wohl spaßigste JRPG-Kampfsystem der letzten Jahre.

Leider kann man das über die Dungeons nicht behaupten. Diese sind simpel gehalten und eher Mittel zum Zweck, auch wenn sie alle ein Rätsel-Gimmick bieten. Gegner lassen sich angreifen, um sich einen Vorteil im Kampf zu erschaffen, und es gibt keine Zufallskämpfe. Alles könnte aber etwas dynamischer sein.

Neuerungen in Encore

Das Japan-Rollenspiel hat die Portierung auf die Switch gut gemeistert. Besonders positiv sind die Ladezeiten vor Kämpfen, die nun viel kürzer als noch auf der Wii U sind. Kämpfe selbst können nun auch schneller von der Bühne gehen, wenn eine neue Option zum Überspringen der Sessions-Animationen aktiviert wird. Auch der auf der Wii U noch kostenpflichtige DLC ist von Anfang an dabei, was neben vielen neuen Kostümen für die Charaktere auch Spezial-Dungeons zum Aufleveln mit sich bringt.

Wer TMS aber schon auf der Wii U durchgespielt hat (unser Review zur Wii U-Fassung findet ihr hier: https://mag.shock2.info/review-tokyo-mirage-sessions-fe/) und nun nach vielen neuen Inhalten sucht, wird enttäuscht werden. Es gibt kleinere neue Nebenquests, die die Beziehungen zwischen einigen Charakteren näher beleuchten. Dies führt euch zwar zu einem neuen Dungeon, dieser ist aber viel zu klein und kurz, um wirklich großartig viel Gameplay zu bieten.

Fazit

Wertung - 8

8

Tokyo Mirage Sessions ist immer noch gut, macht immer noch Spaß und ist nun auf einer viel besseren Konsole erhältlich. Die kürzeren Ladezeiten alleine machen die Spielerfahrung viel flüssiger und damit besser. Wer das Spiel jedoch schon kennt und durchgespielt hat, bekommt hier wenig Gründe, um die 50h lange Reise noch mal in Angriff zu nehmen. Fans von japanischer Pop-Kultur und RPG-Freunde (mit guten Englischkenntnissen, von der deutschen Sprache fehlt hier jede Spur) können sich aber auf eines der spaßigsten RPGs der letzten Jahre freuen.

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Atlus
System: Nintendo Switch
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 70 Euro

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