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Review: The LEGO Batman Movie

The LEGO Movie übertraf bei seinem Kinostart im Jahr 2014 sämtliche Erwartungen. Was ein seelenloses Vehikel für den Verkauf von passendem Spielzeug hätte sein können, entpuppte sich als spaßiger und herzerwärmender Film für die ganze Familie. The LEGO Batman Movie gelingt es, diese Magie erneut einzufangen.

Schon die rasante Eröffnungssequenz vermittelt einen Eindruck, wie Regisseur Chris McKay diese Version des Dunklen Ritters anlegt: bunt, witzig und mit jeder Menge Herz. Denn nachdem alle erdenklichen (und nicht erdenklichen) Schurken wieder einmal nach Arkham Asylum verfrachtet wurden, beginnt die Einsamkeit. Bruce kehrt nach Wayne Manor zurück und weiß nicht so recht, was er mit sich anfangen soll. Es ist gleichermaßen amüsant und berührend, wenn Hummer in der Mikrowelle wärmt und alleine romantische Komödien ansieht.

Doch obwohl er sich einredet mit der Situation zufrieden zu sein, kommt das Leben in die Quere und sorgt für Tumult. Der neuen Polizeichefin Barbara Gordon ist Batmans Selbstjustiz ein Dorn im Auge, sie will ihn mit der Exekutive zusammenarbeiten lassen. Außerdem adoptiert er unabsichtlich den unausstehlich fröhlichen Waisenjungen Dick Grayson und der Joker heckt seinen nächsten gemeinen Plan aus.

Die Handlung ist simpel, aber liefert die Grundlage für eine Parade absurder Gags. Zwar zünden nicht alle, aber bei der schieren Menge (manchmal sogar zu viel) dauert es nie lange, bis der nächste Volltreffer angeflogen kommt. Der LEGO-Humor erlaubt auch augenzwinkernde Anspielungen auf diverse Inkarnationen des Dunklen Ritters – egal ob aus dem Fernsehen, Kino oder den Comics. Doch trotz all dieser Inspirationsquellen etabliert The LEGO Batman Movie einen ganz eigenen Batman-Kosmos. So verhalten sich Batman und der Joker wie ein dysfunktionales Paar. Der Joker betrachtet Batman als seinen Erzfeind und ist zutiefst verletzt, als Batman „auch gegen andere Schurken kämpft“.

Das Herz des Films bilden die Charaktere. Allen voran Will Arnett als egozentrischer Batman, der am liebsten mit seinen neun(!) Bauchmuskeln prahlt. Der Charakter wird aber nie unsympathisch und strahlt eine gewisse Verletzlichkeit aus. Robin bietet einen starken Kontrast mit seinem knallbunten Kostüm und einer unschuldigen Sicht auf die Welt. In unterstützenden Rollen agieren Barbara Gordon und – ungewohnt aktiv – der Butler Alfred.

Wie bereits The LEGO Movie strebt The LEGO Batman Movie nach einem realistischen Look. Die Figuren weisen Kratzer auf, haben Gussnähte und bewegen sich, als wären sie im Stop-Motion-Verfahren animiert. Ungeachtet der Minifiguren auf der Leinwand bietet der Film einige beeindruckende Schauwerte und dynamische Actionsequenzen, die aber für jüngere Zuseher zu hektisch sein könnten.

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

The LEGO Batman Movie ist keine Parodie, sondern ein eigenständiges Batman-Abenteuer mit jeder Menge Witz und Charme. Trotz zahlreicher überraschender Gastauftritte bleibt der Fokus immer auf einem ungewohnt verletzlichen Batman, der erst lernen muss, Menschen an sich heran zu lassen. Einmal mehr erweist sich die LEGO-Marke als Garant für erstklassige Familienunterhaltung im Kino. The LEGO Movie war keine Anomalie.

The LEGO Batman Movie (2017)
Regie: Chris McKay
Drehbuch: Seth Grahame-Smith, Chris McKenna, Erik Sommers, Jared Stern, John Whittington
Mit: Will Arnett, Michael Cera, Rosario Dawson, Ralph Fiennes
Länge: 104 Minuten
Kinostart: 9.2.2017

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