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Review: The Elder Scrolls 5: Skyrim auf Nintendo Switch

The Elder Scrolls 5: Skyrim ist das DOOM einer neuen Generation. Zwar läuft das epische Rollenspiel (noch?) nicht auf Taschenrechnern, aber immerhin auf bisher acht Plattformen (PlayStation VR, PS4 Pro und Xbox One X mitgezählt). Dieser Tage hat sich noch eine Hardware dazugesellt: Nintendo Switch. Damit kann der Titel nicht nur auf jeder Konsole seit PS3 und Xbox 360 sowie dem PC gespielt werden, sondern auch unterwegs.

The Elder Scrolls 5: Skyrim Nintendo Switch Test Review

Ein angestaubtes Prachtstück

Es hat einen Grund, dass Skyrim auch sechs Jahre nach der Erstveröffentlichung im November 2011 für Gesprächsstoff sorgt. Der fünfte Teil der Elder Scrolls-Reihe ist eines der besten Rollenspiele aller Zeiten und seine Eigenheiten haben längst Kultstatus. Es wäre enttäuschend gewesen, wenn Bethesda bei der Neuveröffentlichung das Kampfsystem verbessert, Animationen flüssiger gestaltet, lustige Bugs entfernt oder steife Animationen bereinigt hätte. Das Spiel mag in manchen Gebieten etwas angestaubt sein, doch gerade diese kleinen Macken machen einen großen Teil der Identität von Skyrim aus.

Das soll in keiner Weise die scheinbar grenzenlose Freiheit der Spielwelt und das hervorragende Questdesign schmälern. Buchstäblich an jeder Ecke wartet in Himmelsrand eine Höhle, ein Dorf oder eine Geheimgesellschaft darauf, von mutigen Abenteurern entdeckt zu werden. Die Questreihen sind zu einem überwältigenden Teil toll geschrieben, auch wenn sie in Sachen Storytelling mittlerweile unter anderem von The Witcher 3: Wild Hunt getoppt wurden.

The Elder Scrolls 5: Skyrim Nintendo Switch Test Review

Komplettpaket ohne Mods

Skyrim auf Nintendo Switch bietet das Hauptspiel sowie die drei Erweiterungen Dragonborn, Dawnguard und Hearthfire. Die DLCs fügen den Hunderten Stunden des Grundspiels einige weitere hinzu, wenn man etwa Häuser einrichtet, zum Vampirfürsten wird oder Drachenreiten lernt. Einziger Wermutstropfen: Die Nintendo Switch-Fassung unterstützt keine Mods. Diese sind ein gigantischer Faktor für die Langlebigkeit der PC-Version und wurden in moderierter Form auch in der Skyrim Special Edition für PS4 und Xbox One angeboten.

Im Gegenzug bietet die Version für Nintendos Hybrid-Konsole einige exklusive Funktionen. Zaubersprüche und verheerende Hiebe mit der Axt können dank Joy-Con-Steuerung mit Bewegungsgesten ausgelöst werden. Das fällt eher in die Kategorie „nett“ als essenziell. Gelungen ist hingegen das Schlossknack-Minispiel. Hier müssen die Joy-Con separat voneinander gedreht werden, bis HD Rumble signalisiert, dass der Dietrich sich an der richtigen Position befindet. Die Bewegungssensoren erlauben auch genaueres Zielen mit Pfeil und Bogen, ähnlich wie in Splatoon 2 oder The Legend of Zelda: Breath of the Wild.

Zelda ist ein gutes Stichwort, denn auch amiibo werden unterstützt. Figuren aus dem Zelda-Universum beschwören Schatzkisten, die eine 20-prozentige Chance bieten, ein Teil von Links Tunik aus Breath of the Wild inklusive Master Schwert zu enthalten. Das Nintendo-Outfit ist übrigens auch ohne Sammelfiguren im Spiel auffindbar. Andere amiibo beschwören ebenfalls Kisten, diese enthalten aber meistens Gegenstände, die der Rede nicht wert sind. Hier wurde eine Chance vergeben. Nichts wäre lustiger gewesen, als in blauer Latzhose mit roter Kappe gegen riesige Drachen zu kämpfen.

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Zwischenschritt

Die Technik von Skyrim auf Nintendo Switch liegt irgendwo zwischen der Originalfassung von 2011 und der aufgehübschten Special Edition für PS4 und Xbox One. In den meisten Bereichen, unter anderem bei der Wasserdarstellung und Beleuchtungseffekten, befindet sich die Switch-Version näher an der Special Edition aus dem vergangenen Jahr. Im Dock-Modus läuft das Spiel mit einer Auflösung von 900p, im Handheld-Modus mit 720p. In beiden Fällen wird meistens eine flüssige Framerate von 30 Bildern pro Sekunden gehalten, kleinere Einbrüche sind nicht die Regel. Sogar die Ladezeiten halten sich für Skyrim-Verhältnisse in Grenzen. Vom Hauptmenü gelangt man in einer Minute nach Himmelsrand, im Spiel selbst muss man den Ladebildschirm kaum länger als 20 Sekunden am Stück bewundern.

Abstriche müssen in Form fehlender Ambient Occlusion sowie Tiefenunschärfe, niedrig aufgelösten Schatten, verringerter Objektdichte (Steine und Pflanzen auf dem Boden) und einer niedrigeren Weitsicht mit sehr offensichtlichen Pop-Ins in Kauf genommen werden. Zum Glück wirkt das nach wie vor hervorragende Artdesign entgegen, das die Höhlen, Städte, Ebenen und Bergspitzen von Himmelsrand auch mit einigen Kompromissen zu atemberaubenden Ausblicken macht. Dazu kommt, dass all diese Zugeständnisse im Handheld-Modus kaum zu erkennen sind. Das gilt leider auch für die kleinen Bildschirmtexte, wenn man sich zu sehr vom Display entfernt.

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Auch nach sechs Jahren ein Brett

Skyrim auf Nintendo Switch funktioniert hervorragend. Das liegt vorwiegend daran, dass es sich einfach um Skyrim handelt. Bis auf die Kompromisse bei der Grafik müssen keine Einschnitte in Kauf genommen werden, von den fehlenden Mods einmal abgesehen. Skyrim ist nach wie vor ein fantastisches Spiel, das mit zusätzlichen Inhalten wie der HD-Rumble-Integration, Zielen per Bewegungssteuerung und dem Link-Kostüm auch ein bisschen aufgewertet wird. Noch dazu fällt nun die Hürde weg, eine stationäre Konsole einschalten zu müssen, um in Himmelsrand zu versinken. Siehst du den Berg in der Ferne? Auf dem Gipfel kannst du jetzt Skyrim spielen!

Genre: Rollenspiel
System:
 Nintendo Switch
Entwickler: Bethesda
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

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