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Review: The Division 2

Die Erwartungen in Richtung dem Loot-Shooter The Division 2 sind nach der Anthem-Enttäuschung groß. Um euch zum Release des Spiels eine Entscheidungshilfe zu geben, hier unsere ausführlichen Eindrücke zur großen MMO-Shooter-Hoffnung!

Warum mach ich das?

Handlung wird in Loot-Games, also Spielen bei denen es mehr um gute Ausrüstung als um Story geht, oft klein geschrieben. In The Division 2 hat man sich deutlich mehr Mühe gegeben, die Inszenierung der Geschichte rund um die Rettung von Washington D.C. spannend zu gestalten. Diverse Fraktionen kämpfen rücksichtslos auf den Straßen der Stadt um die Vorherrschaft und einzig die Mitglieder von The Division können wieder Ordnung schaffen.

Bis Level 30 kämpft man sich durch diverse Missionsziele, die in jedem Fall besser aufbereitet sind als im Vorgänger. Die Welt wirkt generell lebendiger als im ersten Game und gibt euch auch in Bereichen, die nichts mit der Story zu tun haben, eindrucksvolle Erlebnisse und Begegnungen.

Die Kampagnen-Länge ähnelt der des Vorgängers, mit dem ersten Durchgang ist man schon rund 30 Stunden beschäftigt. Wer alleine antritt, braucht länger, da die Kämpfe ohne Hilfe deutlich knackiger ausfallen. Auch euer Entdeckungsdrang ist nicht unerheblich, schließlich gibt es an fast jeder Ecke Events, Tonbänder, versteckten Loot oder Nebenmissionen zu finden. Auch die neuen Kontrollpunkte bzw. Siedlungen, die mit neuen Missionen aufwarten, bringen Abwechslung in den Söldner-Alltag.

Herausfordernde Kämpfe

Wir ersparen euch an dieser Stelle Details über die verschiedenen Fraktionen wie etwa die True Sons oder die Black Tusk (diese kommen erst im Endgame!). Jede Fraktion hat ihre Eigenheiten, die ihr zu fürchten lernen werdet. Generell ist die Varianz an Gegnern gefühlt umfangreicher als im Vorgänger, auch wenn es nicht an zB Destiny herankommt. Speziell eindrucksvolle Bossgegner fehlen, die man sich für solch ein Spiel gewünscht hätte und die bei vergleichbaren Games meist zu den absoluten Highlights zählen. Vielleicht kann Ubisoft hier noch nachbessern.

Hilfreich im Kampf sind neben eurer Zielgenauigkeit und der Wahl eurer Waffen auch eure Fertigkeiten, die ihr im Spiel entwickeln könnt. Von der Angriffsdrohne, über eine Suchermine bis hin zu einem Chemikalien versprühenden Gewehr sind eurer Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

So gestaltet sich das Spielgeschehen im andauernden Verlauf immer komplexer. Nicht nur eure Feinde werden widerstandsfähiger, sondern auch die Möglichkeiten mannigfaltiger. Ab Stufe 30, also nach dem ersten Durchgang der Hauptstory, dürft ihr aus drei Spezialisierungen wählen, drei kommen dieses Jahr noch via DLC hinzu. Diese geben euch Zugang zu individuellen Waffen und Fertigkeiten, die euch noch flexibler im Kampf machen. So versetzt der Zerstörungsexperte mit seinem Granatwerfer feindliche Stellungen in Angst und Schrecken, während der Scharfschütze – scharf schießt. Ihr könnt mit ausreichend Zeit alle Spezialisierungen erlernen, um für das Endgame mit euren Freunden flexibler zu sein.

Nie langweilig

Auch das Clan-Feature ist neu. Im späteren Verlauf des Spiels könnt ihr so Clans gründen und eure bekannten oder neuen Freunde in einer Gruppe versammeln. Ein eigenes Rang- sowie Fortschritt-System, ein Clan-Emblem und das leichtere Verknüpfen mit Mitspielern für Missionen machen dieses Feature zu einer wahren Bereicherung für Vielspieler.

Immer wenn das Spiel beginnt einen Trott zu entwickeln, kommt entweder spielerisch oder inhaltlich eine neue Komponente hinzu. Das motiviert mehr als im Vorgänger und macht Division 2 nicht nur in diesem Punkt zu einem würdigen Nachfolger. Keine Revolution, aber eine geschickte Evolution.

Gemeinsam sind wir stark

Das Spiel macht alleine auch Spaß, etwa wenn man gerade eine Stunde totschlagen muss und einfach ein wenig in der wunderschönen Welt “grinden” will. Die Muskeln spielen lässt The Division 2 aber im Multiplayer. Wie im Vorgänger könnt ihr das ganze Spiel auch mit bis zu drei Kollegen angehen und so um einiges taktischer in Gefechte gehen. Gegner flankieren, bzw. unterschiedliche Waffen- und Gadgets-Kombinationen machen das Spiel wie bereits erwähnt nicht nur einfacher, sondern um ein Vielfaches unterhaltsamer.

Besonders herausfordernd sind erneut die Dark Zones, in denen nicht nur besserer Loot wartet, sondern auch andere Spieler, die euch angreifen können. Ebenfalls für Vielspieler und Clans sind die neuen 8-Spieler-Raids. Hier warten besonders harte Aufgaben auf die Spieler, die jedoch mit tollem Loot belohnt werden. Diese Raids werden wohl nur den besonders motivierten Teil der Community erreichen, erinnern die Aufgaben doch von der Komplexität schon an klassische MMOs.

Erst via DLC im Vorgänger nachgereicht, gibt es diesmal vom Start weg einen PvP-Modus, in dem ihr euch mit einem anderen Team matcht. Da wir in diesen Modus nicht so viel Zeit investiert haben, zu Beginn gibt es Domination und Team-Deathmatch, fließt er nicht stark in unsere Wertung mit ein. Auf diesem Feld tummeln sich aktuell so viele starke Konkurrenten, dass The Division 2 wohl vor allem für Leute spannend ist, die keine klassischen PvP-Games bzw. Battle-Royale-Games spielen wollen.

Technische Troubles

Manche Spieler klagen über spätes Laden von Texturen oder gelegentlichen Abstürzen. Das scheint vor dem Day 1 Patch ein Thema gewesen zu sein, auch wenn wir im Test nur mit gelegentlichen Rucklern zum Start des Spiels leben mussten (PS4 Pro). Xbox One X Besitzer scheinen davon gar nichts mitbekommen zu haben und wir sind zuversichtlich, dass Ubisoft diese Probleme sehr schnell für alle Spieler in den Griff bekommt. Aber ja, wenn man Leuten mit teureren Versionen früher Zugang zum Spiel gibt, dürfen sich diese schon erwarten, dass das Game auch technisch zum Start einwandfrei läuft.

Fazit

Wertung - 8.5

8.5

Entschuldigt das ausführliche Review. Man könnte noch so viel über The Division 2 schreiben, obwohl wir uns aufgrund der Aktualität hier noch wenig bis gar nicht auf den End-Content beziehen (liefern wir nach). Wer sich jetzt schon entscheiden will, ob The Division 2 für ihn das richtige Spiel ist, hat hier hoffentlich ein paar gute Argumente dafür gefunden. Das Spiel poliert definitiv die Idee von seinem drei Jahre alten Vorgänger geschickt auf. Zwar fühlt sich das Game grundsätzlich gleich an, hat aber an den wichtigen Rädchen gedreht und bietet zudem von Anfang an mehr Content und Abwechslung. Da der Vorgänger speziell mit den Add-ons eher gewonnen als verloren hat, scheint The Division 2 zudem eine gute Investition in die Gaming-Zukunft zu sein. Habt ihr ein paar Freunde mit ähnlichem Spiel-Interesse an der Hand, dann kommt ihr aktuell an The Division 2 nicht vorbei.

Genre: MMO-Shooter
Entwickler: Massive Ent.
System: PlayStation 4, Xbox One und PC
Erscheint: 15. März 2019
Preis: ca. 70 Euro

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Alexander Amon

Alexander Amon war jahrelang Chefredakteur beim Gaming-Magazin consol.AT, ist noch immer leidenschaftlicher Gamer und außerdem Ressortleiter bei Red Bull Games. Neben dieser Kolumne ist er hier auf SHOCK2 auch regelmäßig als einer der beiden Gameminds im gleichnamigen Podcast zu hören.

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