Review: Superman Unchained (+ 26-seitige XL PDF-Leseprobe)

Rechtzeitig bevor die Superhelden-Ikone in Batman v Superman ein weiteres Mal die Leinwand erobert, erscheint nun mit Superman Unchained eine der vielbeachtetsten Comicserien rund um den Mann aus Stahl in einem schicken Sammelband. In der ursprünglich zwischen Juni 2013 und November 2014 in den USA erschienen Heftserie hat sich DC nicht lumpen lassen und zwei ihrer Top-Kreativen an das Projekt gesetzt. Scott Snyder ist vor allem als aktueller Batman-Autor bekannt und Jim Lee ist einer der berühmtesten Comiczeichner aller Zeiten. Die Serie war Teil der großen New 52-Offensive des Verlags und sollte vor allem auch den 75. Geburtstag des Superhelden feiern. Nachdem Panini die Serie bereits kurz nach der US-Veröffentlichung in den deutschsprachigen Handel brachte, erwarten euch nun ein 320 Seiten starker Paperpack-Band mit allen neun Heften der Serie sowie einer unglaublichen Galerie mit 60 Variantcovern von diversen Künstlern.

Superman muss sich gleich an mehreren Fronten mit diversen Problemen herumschlagen. Eine neue Terrororganisation die Technologie hasst, lässt Satelliten vom Himmel stürzen, Lex Luthor scheint aus dem Hochsicherheitstrakt heraus etwas düsteres zu planen und dann ist da noch General Sam Lane, der auf einer geheimen Militärbasis Waffen und noch gefährlichere Dinge hortet, die sogar für Superman eine Gefahr darstellen.

Scott Snyder schafft eine gute Balance zwischen bombastischen Actionsequenzen und ruhigen, fast intimen Momenten.  Besonders interessant sind auch Supermans Gedankengänge während seiner Rettungsaktionen, beispielsweise wenn er in Dubai den Einsturz eines gigantischen Gebäudes verhindern muss und ihm nur wenige Sekunden Zeit bleiben. Trotz der Spannung bleibt auch noch Platz für einen Gastauftritt von Batman (inklusive Unsichtbarkeitsrüstung). Und auch Lex Luthor, wird im laufe der Handlung von Snyder gekonnt charakterisiert und darf sich entfalten.

Wenn man von Jim Lee eines erwarten kann, dann sind das toll gezeichnete Zerstörungsszenarien. Gleich zu Beginn der Story zeigt er mit der Zertrümmerung einer gigantischen Raumstation, dass er nach wie vor ein hervorragender Zeichner ist. Leider scheint Lee ein wenig im Stress gewesen zu sein. Vergleicht man Superman Unchained mit seinen früheren Arbeiten wie Batman: Hush wird deutlich, dass seine Zeichnungen heutzutage wesentlich skizzenhafter und detailärmer sind. Generell liefert der Künstler gerade im späteren Verlauf immer wieder sehr dynamische Zeichnungen wie man sie von ihm gewohnt ist, baut aber später merkbar ab. Einige Panels sind inkonsistent, Proportionen und Gesichtszüge verändern sich von Bild zu Bild und manche Panels sehen sehr gehetzt aus. Trotzdem zaubert Lee auch einige sehr beeindruckende Splaspages mit ikonischen Superman-Posen, die das Fanherz höher schlagen lassen.

Meinung:
Superman Unchained ist eine rasante Serie und macht wieder Lust auf den Mann vom Kryton. Snyder und Lee schuffen eine der besten Superman-Storys der letzten Jahre und definieren den Stählernen als intelligenten, zielstrebigen Helden. Das einzige gröbere Problem ist die offensichtliche Hast mit der Jim Lee zumindest einige der Zeichnungen produziert, was zu inkonsistenten Bildern führt. Trotzdem ist Superman Unchained ein Fest für Superman-Fans und solche, die es noch werden wollen.

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