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Review: Superman: Pfad zur Verdammnis

Ein Knaller-Auftakt

Das Schnauben war groß, als DC im Zuge des verlagsweiten „New 52“-Reboots den neuen, jungen und coolen Superman vorstellte. Er war unerfahren, trug (anfangs) statt des kryptonischen Kostüms lediglich ein T-Shirt und ein kleines Cape. Das war im Jahr 2011. Seitdem ist viel passiert.

Der „neue“ Superman ist – wie auch die „New 52“ – tot und zu Grabe getragen. Er opferte sich, um das Universum zu retten. Die Ära von „Rebirth“, der Wiedergeburt des DC-Universums, bringt den alten, klassischen Superman zurück. Dieser hat sich noch zu Lebzeiten des „neuen“ Superman zusammen mit seiner Frau Lois Lane und seinem Sohn Jon auf einer Farm niedergelassen, nachdem er aus einer anderen Dimension in das DC-Universum kam.

Der erste Sammelband der neuen Abenteuer des alten Superman ist nun auf Deutsch erhältlich. Das Paperback mit 188 Seiten enthält die beiden Prolog-Kapitel Justice League #52 und Superman: Rebirth #1 sowie Action Comics #957 bis #962.

Ein Feind als Verbündeter

Die Handlung von Dan Jurgens, der den Helden in den 90er Jahren unter anderem mit Der Tod von Superman maßgeblich geprägt hat, ist eigentlich simpel: Ein alter Feind des Stählernen zwingt ihn, aus dem Untergrund zu kommen und sich der Bevölkerung zu zeigen. Dabei handelt es sich allerdings um kein Monster, das Metropolis angreift (keine Sorge, das kommt auch), sondern den vermeintlich geläuterten Lex Luthor. Dieser spaziert nun mit einem gewaltigen „S“ auf der Brust herum und will das Vermächtnis des verstorbenen Kryptoniers fortführen.

Was als interessanter Konflikt zweier Feinde beginnt, die augenscheinlich auf derselben Seite stehen, wird schon bald zu einer Materialschlacht, die an Zack Snyder-Filme und gewisse Episoden von Dragon Ball erinnert. Der Band ist im Wesentlichen eine einzige große Kampfszene, bei der sich Superman und Luthor gegen einen gleichermaßen ikonischen und monotonen Gegner stellen. Zwischendurch werden immer wieder interessante Aspekte wie Supermans Familie eingeflochten, doch kurz darauf startet die Prügelei von Neuem.

Dabei kann man Dan Jurgens nicht vorwerfen, dass er die Stimme von Superman nicht treffen würde. Das ist ein erfahrener und reifer Held, der noch dazu vom Zeichnerteam um Patrick Zircher gut in Szene gesetzt wird. Einzig die Zeichnerwechsel zwischen verschiedenen Heften wirken irritierend, weil teilweise doch sehr unterschiedliche Stile aufeinanderprallen.

Fazit

Die „Rebirth“-Abenteuer von Superman starten mit einem Knall, beziehungsweise ganz vielen. Doch obwohl mehrere Mysterien eingeführt werden, die durchaus Lust zum Weiterlesen machen, ist diese erste Geschichte zum Großteil eine nicht enden wollende Abfolge von Prügelszenen. Autor Dan Jurgens platziert allerdings zwischendurch immer wieder spannende Schachfiguren. Bleibt nur zu hoffen, dass diese in der Folge auch wirklich zum Zug kommen.

Info
Seiten: 188
Preis: ca. 17 Euro
Autoren: Dan Jurgens, Peter J. Tomasi, Patrick Gleason
Zeichner: Patrick Zircher, Tyler Kirkham und andere
Verlag: Panini Comics (DC)

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