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Review: Strike Suit Zero: Directors Cut (Switch)

Der Mech-Space-Shooter gehört leider zu den chronisch unterbesetzten Genres der aktuellen Konsolengeneration – vor allem auf Nintendo Switch. Das wollen die Entwickler von Born Ready Games ändern und veröffentlichen mit Strike Suit Zero: Directors Cut die überarbeitete Version des bereits im Jahr 2013 für PC veröffentlichten Spiels für die Nintendo-Konsole.

Überarbeitete Space-Action

Das ursprünglich via Kickstarter finanzierte PC-Spiel entpuppte sich als solide aber eher mittelmäßige Weltraumballerei. Der stark erweiterte und überarbeitet Directors Cut konnte jedoch eine Vielzahl der Schwächen ausmerzen. Ein grafisches Update, die überarbeitet Kampagne, neue Schiffe und Waffen sowie der beigepackte “Heroes of Fleet”-DLC machten aus Strike Suit Zero ein weitaus runderes Gesamtpaket.

Anime-Story

Strike Suit Zero: Directors Cut bietet arcadige Weltraum-Action im Stil von Free Space oder X-Wing vs. Tie-Fighter-Reihe. Die 15 Missionen der Kampagne erzählen die Geschichte eines Bürgerkriegs, in dem die “Neuen Kolonien” gegen die Erde rebellieren. Jede der 15- bis 30-minütigen Missionen repräsentiert dabei einen der Schlüsselmomente in diesem Konflikt.

Story und Design des Spiels erinnern dabei an Anime-Klassiker wie Gundam oder Macross, erreichen allerdings nicht deren narrative Qualität. Ihr schlüpft in die Rolle des Piloten Adam, der auf der Seite der Erde mitten im Kampf gegen die Kolonien steht und mehr durch Zufall hinter das Steuer eines Strike Suits gerät.

Geballte Mech-Feuerkraft

Die Strike Suits haben die Fähigkeit, sich vom Raumjäger in einen humanoiden Mech-Roboter zu verwandeln. Dazu müsst ihr die spezielle Energiequelle eures Mechs, Flux genannt, aufladen, was automatisch geschieht, sobald ihr Gegner mit euren Standartwaffen in Raumjägerform eliminiert. Sobald ihr euch im Srike Suit-Modus befindet, könnt ihr die Gegner mit mächtigen Kanonen oder einem Schwarm von Flux-Missiles ins Nirvana befördern.

Die geballte Feuerkraft der Strike Suits ist aber nicht der einzige Unterschied zu den Standard-Raumjägern, hinter deren Steuer ihr in einigen wenigen Missionen ebenfalls Platz nehmt. Auch das Flugverhalten respektive die Steuerung im Strike-Modus unterscheidet sich von der eines Raumjägers, die man ganz klassisch mithilfe der beiden Analog-Sticks und wahlweise in der Cockpit- oder Außenansicht, durch den Weltraum manövriert.

Volle Kontrolle

Befindet ihr euch im Strike-Modus kontrolliert ihr mit dem rechten Stick die Kamera und weicht mit dem linken Stick feindlichem Beschuss aus. Für ein schnelles Ausweichmanöver müsst ihr den Stick zweimal hintereinander in eine Richtung drücken. Die Umsetzung der arcadigen Steuerung ist gut gelungen und lässt sich rasch verinnerlichen. Ebenso die Steuerung der Standard-Raumjäger, Bomber und Interceptor, die sich genauso gestaltet wie die des Flight-Modus der Strike Suits. Im Gegensatz zu den Raumjägern verfügen die Strike Suits über keinen EMP, mit dem sich feindliche Missiles ausschalten lassen, machen diesen Nachteil aber durch ihre Agilität wieder wett.

Verbesserte KI & Balancing

Im Vergleich zur unausgewogenen Originalversion wurden Schwierigkeitsgrad und Gegnerverhalten im Directors Cut verbessert. Zwar sind manche Missionen auf normalem Schwierigkeit immer noch fordernd, wirken jetzt aber weitaus homogener. Gegnerverhalten und die KI verbündeter Einheiten arbeiten nun ebenfalls runder und eigenständiger. Raumjäger bilden Geschwader im Dogfight und zerstören ihre Ziele – auch die großen Raumkreuzer mischen nun ordentlich mit.

Stimmige Welt & coole Tracks

Auch wenn Strike Suit Zero nicht mit opulenten Big-Budget-Spielen mithalten kann, hat uns das Geschehen auf dem Bildschirm gut gefallen. Vor allem das Design der Raumjäger, Fregatten und Kreuzer, hebt sich von anderen Space-Shootern ab und erinnert Anime-Klassiker. Einziger Wermutstropfen: Das Cockpit-Design ist stets dasselbe, egal in welchem Raumjäger oder Strike Suit ihr euch befindet – kann aber in den Optionen auf Wunsch auch deaktiviert werden, wodurch ihr dann lediglich das HUD zu sehen bekommt.

Die Hintergründe sowie die effektgeladenen Raumschlachten sind schön in Szene gesetzt und das Spielgeschehen ist auf Nintendos Hybrid-Konsole sowohl im Handhelmodus als auch auf dem großen TV immer flüssig. Eines der Highlights des Spiels ist der Soundtrack. Stimmige Chorgesänge und rhythmische Beats wechseln sich ab und erinnern ein wenig an den Soundtrack von Luc Bessons Sci-Fi-Klassiker Das Fünfte Element. Die gelungenen Soundeffekte und solide Sprecher runden das Gesamtpaket ab.

Fazit

Wertung - 7

7

Mech-Space-Action

Als Sci-Fi-Fan habe ich eine große Schwäche für Weltraum-Shooter und freue mich über jeden Nachschub. Glücklicherweise haben die Entwickler von Born Ready Games mit dem Directors Cut einen grundsoliden Vertreter des Genres nun auch für Switch veröffentlicht. Zugegeben, die Story ist im Grunde vernachlässigbar, dafür überzeugen Soundtrack und Artdesign. Das Gameplay macht sowohl im Flight- wie auch im Strike-Modus Spaß und die spannenden Dogfights unterhalten. Wer über die minimalistische Präsentation und die leicht angestaubte Grafik hinwegsehen kann, bekommt zum Budget-Preis das unterhaltsame Mech-Abenteuer im Weltraum nun auch für unterwegs.

Genre: Action
Entwickler: Born Ready Games
System: PC, PS4, Xbox One, Android, Nintendo Switch
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 20 Euro

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