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Review: The Star Wars – Die Urfassung (+ PDF Leseprobe)

Michael Furtenbach28. Oktober 2014

2 Minuten gelesen

Für die letzten Monate bevor die Star Wars Comic-Lizenz an Marvel geht hat man sich bei Dark Horse Comics einige spannende Projekte überlegt. Ging man schon mit den ausgezeichneten Storys von Autor Brian Wood an die Anfänge der Original-Kinotrilogie zurück, so wagte man vor rund einem Jahr in den USA ein ganz besonderes Experiment. Mit der Zustimmung von George Lucas erschien eine achteilige Comicreihe auf Grundlage eines frühen Drehbuchentwurfs…

Das ursprüngliche Drehbuch wurde ab 1973 immer wieder überarbeitet und bis aus “Adventures of the Starkiller, Episode I: The Star Wars” später dann der Film werden sollte, der nun seit bald vier Jahrzehnten Generationen von Science-Fiction-Fans begeistert, waren viele Änderungen nötig. Genau auf diese erste Version von 1973 wurde dem renommierten Autor J. W. Rinzler Zugriff gewährt, der diese in den vorliegenden Comicband umwandelte.

Man muss schon alles beiseite schieben was man über Star Wars weiß, um nicht ständig auf die falsche Fährte gelockt zu werden. Einer der letzten noch überlebenden Jedi ist der in die Jahre gekommene General Luke Skywalker, der hier eher die Rolle von Obi-Wan Kenobi einnimmt. Auch ein Jedi namens Kane Starkiller (ein Name, der im Videospiel The Force Unleashed wiederverwendet wurde) hat die “große Rebellion” überlebt. Er hat zwei Söhne, Deak und Anakin. Letzterer ist auch gleich der jugendliche Held, der zusammen mit Luke Skywalker in den Kampf ziehen wird. Für jedes bekannte Puzzlestück wirft euch die Geschichte mindestens drei komplett fremde Teile vor die Füße. Han Solo ist zum Beispiel vorhanden, sieht aber eher dem Hulk ähnlich als Harrison Ford und er gute R2-D2 darf nun für jedermann verständlich sprechen. Ach ja, und dann gibt es natürlich auch noch die Sith, den nur teilweise vermummten aber nicht minder fiesen General Darth Vader, die wunderschöne Prinzessin Leia und viele mehr! Man merkt der Geschichte aber klar an, dass es sich um eine frühe Version der Saga handelt, die noch stark verfeinert wurde.Teilweise wirkt sie überladen, stellenweise lückenhaft und in wieder anderen Momenten erinnert die Geschichte mehr an frühere Science Fiction wie Flash Gordon.

Ein wahrer Genuss sind die Zeichnungen von Mike Mayhew. Mit vielen Details schafft er den Spagat, bekanntes und exotisches neu auf den Punkt zu bringen. Die alternativen Designs von Planeten, Raumschiffen oder Außerirdischen haben ihren ganz besonderen Reiz! Auch Mayhew hatte Zugriff auf frühe Skizzen und Konzeptbilder von Ralph McQuarrie aus den 1970er Jahren, vieles musste aber neue erdacht und hinzugefügt werden, da diese Elemente nur schriftlich festgehalten wurden.

Mit der deutschen Fassung hat sich Panini ordentlich Mühe gegeben. Euch erwartet ein schicker Hardcover-Band der zusätzlich zu den Heften #0-8 der US-Serie auch das Handbuch zu “The Star Wars” enthält. Neben jeder Menge Hintergrundinfos, Charakterbeschreibungen, Artworks, Covern und Skizzen sind auch die Seiten von Zeichner Scott Kolins abgedruckt, mit denen Dark Horse bei George Lucas ursprünglich für das Projekt warb.

Meinung:
Habt ihr euch nicht schon immer mal gewünscht, Star Wars noch einmal neu entdecken zu können wie damals als Kind? Dieser Band kommt dieser Erfahrung wahrscheinlich ziemlich nahe! Mit “The Star Wars” macht uns Dark Horse Comics kurz vor dem Verlust der Lizenz noch ein großartiges Abschiedsgeschenk. Nein, die Story kommt nicht an “Eine neue Hoffnung” heran wie wir es im Kino zu sehen bekommen haben, aber es ist ungemein spannend die Urfassung zu lesen, bekanntes zu entdecken und komplett unbekannte und später verworfene oder sehr stark veränderte Elemente zu bestaunen. Der Band lässt euch eintauchen in eine sehr bekannte und zugleich völlig unbekannte Sternensaga und gehört aus meiner Sicht in das Regal jedes Star Wars-Fans!