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Review: Star Wars: Der letzte Flug der Harbinger

Rechtzeitig um die Wartezeit auf Star Wars: Die letzten Jedi zu verkürzen, erschien bereits Ende November mit Der letzte Flug der Harbinger der nächste Handlungsbogen der aktuellen Star Wars-Comicserie von Marvel als Sammelband. Dabei startet die Story nicht sofort, zunächst gibt es ein weiteres Kapitel aus dem dem Tagebuch von Obi-Wan Kenobi, das er im Exil auf Tatooine niedergeschrieben hat. Hier erfahren wir, wie Obi-Wan auf den bereits aus Comics bekannten Wookiee und Kopfgeldjäger Black Karrsantan getroffen ist.

Und auch die ursprünglich in den US-Heften Star Wars #21-25 erzählte Handlung startet nicht sofort mit Luke, Han und Freunden, sondern behandelt im ersten Kapitel die Hintergründe des neuen Antagonisten Sergeant Kreel. Der skrupellose Anführer einer Eliteeinheit der Sturmtruppen ist nicht nur Darth Vader persönlich unterstellt, sondern beherrscht auch eine außergewöhnliche Waffe: Das Lichtschwert eines Jedi. Erst im dritten Kapitel beginnt das Abenteuer actionreich inmitten einer Schlacht zwischen Truppen der Rebellenallianz und eines imperialen Sternenzerstörers. Obwohl es zunächst so aussieht, als ob die Rebellen den Sternenzerstörer vernichten wollen, ist der wahre Grund eine raffinierte Finte die das Imperium dazu bringen soll, das Schiff zu evakuieren, damit eine Ersatzbesatzung der Rebellen das Schiff stehlen kann, um noch ein weitaus größeres Vorhaben zu meistern, die Rettung einer vom Imperium belagerten Welt.

Autor Jason Aaron versteht es ein weiteres Mal, die Charakterisierung der ikonischen Figuren genau auf den Punkt der Ereignisse zwischen Episode IV und V zu treffen. Das hat auch eine Schattenseite, denn neue Charakterentwicklungen sind genau nicht vorhanden wie neue Erkenntnisse oder tiefgreifende Einsichten auf die gesamte Saga. Insgesamt bleiben sie allesamt in bekannten Mustern gefangen. Luke ist der junge, stets positiv eingestellt Ausnahmepilot und Leia die unbeirrte Idealistin, die sich ständig mit dem mürrischen Han Solo streitet und sich dennoch bereits zu ihm hingezogen fühlt. Die Protagonisten bleiben meist auf ihre stereotypen Darstellungen begrenzt.

Auch bei den Illustrationen wird einiges geboten. So bestechen die Zeichnungen von Mike Mayhew in der kurzen Kenobi-Geschichte durch fast fotorealistische Optik. Der letzte Flug der Harbinger wurde von Jorge Molina und Matt Milla illustriert. Die Bilder sind zwar gelungen und können gerade die Raumschlachten dynamisch einfangen, fallen jedoch insgesamt gegen Mike Mayhews Werk deutlich ab.

Als Bonus gibt es in diesem Band noch die witzige Cartoon-Story Droiden-Dilemma von Chris Eliopoulos und Jordie Bellaire, die auch einen Tribut an den verstorbenen R2-D2-Darsteller Kenny Baker darstellt. Die fast schon obligatorische Cover-Galerie der Originalhefte rundet den Sammelband gelungen ab.

Fazit

Der letzte Flug der Harbinger und die beiden Bonus-Geschichten haben mich sehr gut unterhalten und das Star Wars-Fieber bei mir ein weiteres Mal so richtig entfacht. Man merkt zwar, dass Autor Jason Aaron mit den starren Grenzen zwischen den Filmen zu kämpfen hat, er umschifft das aber mit einigen neuen Nebenfiguren und deren Hintergründen. Keine neue Star Wars Comic-Perle, aber ein tolles klassisches Star Wars-Abenteuer.

Seiten: 136
Preis: ca. 15 Euro
Autor: Jason Aaron
Zeichner: Mike Mayhew/Jorge Molina/Matt Milla
Verlag: Panini

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