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Review: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Spoilerfrei)

Das Ende einer Ära. Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Kinostart: 18. Dezember) muss nicht nur die von Disney direkt nach Kauf der Sternensaga gestartete neue Trilogie zu Ende bringen, sondern auch die gesamte Skywalker-Geschichte würdig beenden. Und nebenbei Fans befriedigen, die mit dem Vorgänger, Die letzten Jedi, nicht zufrieden waren. J.J. Abrams sitzt nach Das Erwachen der Macht wieder im Regiesessel und versucht all das – nicht immer mit Erfolg.

Achtung: Dieser Artikel ist spoilerfrei und verrät nicht mehr als die offiziellen Trailer & Infos zum Film.

Die letzten Jedi war anders als andere Star-Wars-Filme, das gefiel vielen Fans nicht. Daher bleibt von Rian Johnsons Werk nicht mehr viel übrig – von Luke Skywalkers (Mark Hamill) Charakterentwicklung, Snokes (Andy Serkis) Tod und einigen kleinen Versatzstücken einmal abgesehen.

Stattdessen holt Abrams Imperator Palpatine (Ian McDiarmid) wieder aus der Mottenkiste. Damit die Galaxis nicht in die verschrumpelten Finger des Sith-Lords oder die Fänge von Kylo Ren (Adam Driver) – nun Supreme Leader der First Order – gelangt, machen sich die letzte Jedi Rey (Daisy Ridley), Ex-Stormtrooper Finn (John Boyega) und Piloten-Ass Poe Dameron (Oscar Isaac) zusammen mit den letzten Resten der Resistance um General Leia Organa (Carrie Fisher) auf in die letzte Schlacht.

Besonders zu Beginn will das alles nicht so recht funktionieren. Der gesamte erste Akt wirkt enorm gehetzt und führt ständig neue Informationen ein, die man bei sorgfältiger Planung vielleicht bereits in den beiden Vorgänger-Filmen platzieren hätte können. So hetzt die Crew mit Cewbacca (Joonas Suotamo) und BB-8 im Schlepptau auf der Suche nach einem Artefakt von einer Location zur nächsten. Das ist wie Indiana Jones, nur im Weltall und in überflüssig kompliziert. Wenigstens entschädigen die hervorragende Chemie zwischen den Hauptdarstellern und einige Gastauftritte. Besonders Lando Calrissian (Billy Dee Williams) hat seit Die Rückkehr der Jedi-Ritter keinen Funken seines Charmes eingebüßt.

Doch nach dem Einstieg geht es fast unaufhörlich weiter mit verkomplizierten Handlungssträngen, die in einem wirklich ungewöhnlichen Finale gipfeln, mit dessen Konzept sich Abrams etwas aus dem Fenster lehnt. Dabei vergisst er zum Glück auch nicht das, was Star Wars ausmacht: Bombastische Weltraumschlachten, emotionale Momente und eine gehörige Portion Witz. Diesmal ebenfalls dabei: ein Hauch Horror. Insbesondere einige Locations dürften Fans die Freudentränen in die Augen schießen lassen. Die Ruinen des zweiten Todessterns sind da nur der Anfang.

Zu den schwächsten Szenen zählen leider jene mit Carrie Fisher. Die Darstellerin verstarb Ende 2016, nur kurz nachdem sie ihre Dreharbeiten für Die letzten Jedi abgeschlossen hatte. Abrams bestand darauf, General Organa mittels nicht verwendeter Aufnahmen auch in Der Aufstieg Skywalkers auftreten zu lassen. Insbesondere in diesem Wissen fühlen sich diese Szenen „falsch“ an. Leia antwortet in auffällig vagen Fetzen und scheint einfach in die Luft zu schauen. Vermutlich wäre es gar nicht besser gegangen, sonderbar sind diese Momente aber allemal.

Über alle Zweifel erhaben ist einmal Mehr die Musik von Altmeister John Williams. Selbst neue Stücke klingen so, als hätten sie bereits in der Original-Trilogie erklingen können. Und alte Favoriten gehen ja sowieso immer. Rein optisch gibts auch kaum Patzer, wenn eines der perfekt durchgestylten Bilder aber mal aus der Reihe tanzt, fällt es umso mehr auf. Auch in Star Wars sind verjüngte Darsteller noch nicht perfekt.

Fazit

Wertung - 8

8

Der Aufstieg Skywalkers dürfte viel Stoff für hitzige Diskussionen liefern. J.J. Abrams tut sein Bestes, eine gewaltige Kurskorrektur nach Die letzten Jedi zu vollführen, die Saga zu Ende zu bringen und noch so viel Fanservice wie möglich in den Film zu stopfen. In der Folge liegt der Fokus oft nicht auf den Charakteren, sondern auf langatmigen Erklärungen. In den großen Hollywood-Momenten liefert der Regisseur allerdings auf ganzer Linie, auch wenn die Handlung etwas zu verworren ist. Bei einer genaueren Planung der neuen Trilogie hätte der Abschluss runder sein können. So bleibt ein Film mit tollen Momenten, der aber hinter dem Potenzial zurückbleibt, das er hätte haben können.

Kurzinformationen
Filmstart: 18. Dezember 2019
Filmlänge: 142 Minuten
Land, Jahr: USA, 2019
Genre: Star Wars
Regie: J.J. Abrams

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