Review: Star Wars: Das Erwachen der Macht (Spoilerfrei!)

Seit dem Start von SHOCK2 im November 2013 berichten wir laufend über die Entwicklungen rund um Star Wars nach der LucasFilm-Übernahme durch Disney. Im Zentrum des Interesses sowohl unserer Leser als auch der Redaktion stand natürlich vor allem die siebente Episode der Sternensaga. Nun hat das Warten ein Ende. Diese Woche startet Star Wars: Das Erwachen der Macht in den Kinos. Ich konnte mir den Film schon vorab für euch ansehen. Wie erwartet der beste Star Wars-Film seit 1983.

Auch 30 Jahre nach der Schlacht um Endor und dem damit verbundenen Tod des Imperators ist das ehemalig so mächtige Imperium noch nicht besiegt. Ganz im Gegenteil: die Nachfolgeorganisation mit dem Namen „First Order“ schöpft neue Kraft und errichtet eine neue Waffe, die die beiden Todessterne deutlich in den Schatten stellt. Doch General Leia Organa (Carrie Fisher) hat den Kampf nie aufgegeben. Unter ihrem Kommando kämpft die Resistance (vormals „die Rebellion“) für die Befreiung der noch unterjochten Sternenwelten und den erfolgreichen Aufbau der neuen Republik. Doch sie sucht auch nach ihrem Bruder Luke Skywalker (Mark Hamill), der seit Jahren verschwunden ist. Er gilt für viele nur noch als Mythos aus einer alten Zeit. Die eigentlichen Helden dieses ersten neuen Star Wars-Films sind jedoch der desertierte Sturmtruppler Finn (John Boyega) und die junge als Einsiedlerin auf dem Wüstenplaneten Jakku lebende Rey (Daisy Ridley). Ähnlich wie schon Luke im ersten Film werden sie durch eine Verkettung von Ereignissen in ein galaktisches Abenteuer gezogen, das schließlich jedoch von Anfang an ihr Schicksal war… Und dann gibt es da noch den dunklen Kylo Ren, ein vielschichtigerer Schurke im Dienst der „First Order“, als man es im ersten Augenblick vermuten könnte.

Viel mehr möchte ich an dieser Stelle wirklich nicht über die Handlung des Films verraten, da man schon aus Kleinigkeiten größere Storyfäden herbeileiten könnte. Als ich 1999 am Premierentag in Los Angeles aus Episode 1 ging fühlte ich mich ein wenig meiner Kindheit beraubt … Das Erwachen der Macht bringt diese nicht mehr zurück, sondern raubt mir sogar das alte „erweiterte Star Wars-Universum“ aus Comics, Romanen und Videospielen, die für mich über zwei Jahrzehnte lang die Saga ausmachten! Dennoch schafft es Episode 7 viele Wunden zu heilen, der Film atmet in jeder Sekunde die Atmosphäre der alten Teile: die Musik, die Spezialeffekte, die Schauspieler, die Dialoge … eigentlich müsste Disney jetzt Episode 1-3 überarbeiten, damit sie zu den alten und neuen Filmen passen. Der Einsatz von klassischen Tricks und echten Kulissen in Kombination mit modernsten Computereffekten zaubert beeindruckende Bilder auf die Leinwand.

Das Erwachen der Macht richtet sich in erster Linie an die Fans der Originaltrilogie, ist aber dank der neuen jungen Charaktere und dem ungemein liebenswerten Droiden BB-8 ein Film für drei Generationen von Star Wars-Fans. Das tröstet auch über den größten Schwachpunkt des Films hinweg: Die Handlung. Auch ohne nur einen Spoiler gelesen zu haben werdet ihr – etwas Star Wars- und Kino-Erfahrung vorausgesetzt – kaum überrascht. Es passiert in der nächsten Szene eigentlich immer genau das was man auch erwartet hat und stellenweise wird mit Anspielungen und Zitaten an die klassischen Filme auch etwas übertrieben.