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Review: Star Trek: Picard (Spoilerfrei!)

Fast auf den Tag genau 17 Jahre ist es her, dass Captain Jean-Luc Picard in Star Trek: Nemesis seinen letzten Auftritt im Kino hatte. Nun kehrt der legendäre Kapitän des Raumschiffs USS Enterprise in seiner neuen TV-Serie bei Amazon Prime Video zurück. Gerade zur rechten Zeit, denn nach dem frühen Ende von Star Trek: Enterprise steht das Sci-Fi-Franchise im Kino nach drei Reboot-Filmen in der Sackgasse und auch wenn Star Trek: Discovery viele gute Momente hat, hat man sich doch oftmals stark vom klassischen Star Trek abgewandt und so viele Fans verloren. Doch Star Trek: Picard ist nicht The Next Generation 2.0 und das ist auch gut so!

Immer noch: Tea, Earl Grey, Hot

In Star Trek: Picard erleben wir dieselbe Welt, ja dasselbe Universum wie in The Next Generation, Deep Space Nine oder auch Voyager, nur eben 20 Jahre in der Zukunft. Picard hat in den letzten beiden Jahrzehnten einiges durchgemacht und lebt auf dem Familienweingut in La Barre, Frankreich. Doch auch wenn er älter geworden ist und seine Ruhe genießt, er ist noch immer Jean-Luc Picard und vertritt noch immer mit jeder Faser seines Körpers die hohen Werte der Sternenflotte. So zögert er auch nicht, zu einem weiteren Abenteuer aufzubrechen, um genau diese Werte zu beschützen.

Evan Evagora als Elnor, Alison Pill als Dr. Jurati und Patrick Stewart als Jean-Luc Picard in „Star Trek: Picard“ Foto: CBS, Trae Patton/2019 Amazon.com Inc.. All rights reserved.

Seit die erste Folge von Star Trek 1966 ausgestrahlt wurde, hat die Serie immer dann am besten funktioniert, wenn die Story überrascht und auch aktuelle gesellschaftliche Probleme einwebt. So wird schon in den ersten Folgen der neuen Serie die Flüchtlingsthematik aufgegriffen und darüber diskutiert, ob man Fremde aufnehmen soll und eigene Ressourcen für die Hilfe verwenden soll. Auch die Macher von Star Trek: Picard haben verstanden, worum es im Franchise geht. Aufgegriffen werden auch die Ereignisse von Star Trek: Nemesis sowie die bei Star Trek (2009) angesprochene Supernova, die das romulanische Reich an den Rand der Auslöschung geführt hat. Wir erleben hier einen gealterten Picard voller Groll, Schuldgefühle und Zorn. Doch er ist auch alles andere als gebrochen.

Picard (Patrick Stewart) und Riker (Jonathan Frakes) in „Star Trek: Picard“ Foto: CBS, Trae Patton/2019 Amazon.com Inc.. All rights reserved.

Make it so!

So wird die Geschichte auch hier anders als bei Star Trek: Discovery auch deutlich langsamer erzählt, wirkt jedoch alles andere als altmodisch. Viel mehr bekommen wir hier dann doch die moderne Fortsetzung von The Next Generation, die sich viele gewünscht haben. So warten auf die Fans der Abenteuer aus den 1990er Jahren zahlreiche Anspielungen und Überraschungen, selbst wenn ihr alle Trailer gesehen habt. Die Spezialeffekte spielen in der obersten TV-Liga und auch die neuen Gesichter in der Besetzung fügen sich gut ein. So macht etwa Harry Treadaway als romulanischer Agent Narek oder Alison Pill als Doktor Agnes Jurati neben Veteranen wie Jeri Ryan (Seven of Nine), Brent Spiner (Data), Jonathan Frakes (William Riker) oder auch Jonathan Del Arco als ehemaliger Borg Hugh eine sehr gute Figur. Der Soundtrack stammt von Jeff Russo der zuletzt etwa für For All Mankind, The Umbrella Academy, Legion aber natürlich auch schon für Star Trek: Discovery verantwortlich war.

Besetzung & Charaktere

  • Patrick Stewart: Jean-Luc Picard
  • Isa Briones: Dahj (eine junge Frau, die sich Hilfe von Picard erhofft)
  • Alison Pill: Dr. Agnes Jurati
  • Santiago Cabera: Cristobal „Chris“ Rios (ein ehemaliger Sternenflottenoffizier, trickreicher Dieb und Pilot von Picards Raumschiff)
  • Michelle Hurd: Raffi Musiker (Rios‘ Partnerin, war ebenfalls bei der Sternenflotte, kämpft mit Drogenabhängigkeit)
  • Harry Treadaway: Narek (ein romulanischer Agent, der sich Picard anschließt, um herauszufinden, was mit einstigen Borg-Dronen geschieht)
  • Evan Evagora: Elnor (ein romulanischer Flüchtling und fähiger Kämpfer)
  • Brent Spiner: Data
  • Jeri Ryan: Seven of Nine (war mal eine Borg, wurde aber vom Kollektiv befreit; bekannt aus „Star Trek: Voyager“)
  • Jonathan Del Arco: Hugh (ehemaliger Borg, tauchte in zwei „Next Generation“-Folgen auf)
  • Jonathan Frakes: William Riker (Picards einstiger erster Offizier in „Star Trek: The Next Generation“)
  • Marina Sirtis: Deanna Troi (war einst Counselor in „Star Trek: The Next Generation“ und in „Star Trek: Nemesis“ mit Riker verheiratet)

Fazit

Fast schon unglaublich, obwohl doch einige Jahre vergangen sind, wirkt es, als hätte Patrick Stewart die Rolle des Sternenflotten-Captain niemals verlassen. Der 79-Jährige erfüllt den Charakter ab der ersten Szene mit neuem Leben, es ist Jean-Luc Picard! Genauso wie diese Serie Star Trek ist, Star Trek wie es von Gene Roddenberry erdacht wurde. In einer zeitgemäßen Form, die gerne die Errungenschaften des goldenen Serien-Zeitalters mitnimmt, jedoch sich angenehm nicht anbiedert, unbedingt eine Serie für alle zu sein. So gibt es, zumindest in den ersten Folgen, keine Action-Sequenzen die es nur gibt, um zu zeigen, das man Budget hat und auch ungemütliche Themen werden nicht nur angesprochen, sondern auch von mehreren Standpunkten beleuchtet.

Mehr Picard

Zur neuen TV-Serie erscheint auch der passende Comic (Leseprobe) und ein Roman. Beide Werke sind in enger Zusammenarbeit mit den Machern der Serie entstanden und sollen die Lücke schließen, die zwischen Star Trek Nemesis und Star Trek Picard entstanden ist und viele offenen Fragen beantworten. So darf das Buch Star Trek Picard: Die letzte und einzige Hoffnung auch erst nach der Ausstrahlung der dritten Folge veröffentlicht werden. Der Comic erschien bereits in den USA und setzt im Jahre 2385 an, zwei Jahre vor der Zerstörung von Romulus und 15 Jahre vor der neuen Serie.

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