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Review: Spider-Man 2099 Nr. 1

Der Spider-Man aus dem Jahr 2099, ein Relikt der 90er, hat es in die Gegenwert des Marvel-Universums geschafft. Gestrandet in unserer Zeit muss der aus einer düsteren, von Konzernen beherrschten Zukunft stammende Miguel O’Hara im Alchemax-Konzern unterkommen, um seinen Großvater Tiberius Stone zu beschützen. Sollte diesem etwas zustoßen, könnte sich der futuristische Wandkrabbler in Luft auflösen, weil er ja folgerichtig nie geboren worden wäre. Das Sahnehäubchen obendrauf: Einer der Erfinder des Charakters, Peter David, übernimmt auch in dieser neuen Serie das Ruder.

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Die im ersten Band von Panini Comics enthaltenen US-Ausgaben 1-4 beschäftigen sich mit Miguels Bemühungen, seine wahre Identität geheim zu halten. Ein Unterfangen, das sich als schwierig erweist, wenn man von einem Terminator-ähnlichen Killer aus der Zukunft angegriffen wird oder den Spider-Man-Schurken Scorpion daran hindern muss, Zivilisten zu töten. Schnell werden Nebencharaktere eingeführt, die bereits in Dan Slotts Amazing Spider-Man-Serie zu sehen waren und somit eine kontextuelle Verortung im Marvel-Universum ermöglichen. Eine Art „Love Interest“ wird in Form von Miguels Nachbarin Tempest eingeführt, die allerdings noch nichts zur Storyentwicklung beiträgt.

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Peter Davids größte Stärke sind die locker-humorvollen Dialoge, die dank des überschaubaren Ensembles an Charakteren unaufdringlich die Beziehungen der Personen zueinander definieren. Manchmal fühlt er sich leider dazu verleitet, den aktuellen Status Quo in ausufernder Narration zu erklären, was den Fluss der Story entschleunigt. Will Slineys Zeichnungen enttäuschen leider auf mehreren Ebenen, auch wenn ihn nicht die komplette Schuld trifft, denn die langweiligen Farben mit minimalen Schattierungen und Lichteffekten verpassen seinen Bildern einen flachen Eindruck. In den zahlreichen Actionsequenzen lassen die Bildkompositionen Dynamik vermissen, was vor allem in einem Spider-Man-Comic negativ auffällt. Auch passen die oft in einem 3D-Programm generierten Hintergründe nicht zu den tatsächlich handgezeichneten Elementen im Vordergrund.

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Meinung
Peter David liefert einen starken Auftakt zur neuen Serie um den Spider-Man der Zukunft, auch wenn er den Aspekt der Zeitreisen und der daraus resultierenden Schmetterlingseffekte zugunsten einer einsteigerfreundlichen Story unter den Teppich kehrt. Visuell ist der Band kein Highlight, die Zeichnungen dienen eher dazu, die Geschichte zu erzählen, als besonders hervorzustechen. Diese Schwäche begleitet die Serie in weiterer Folge übrigens bis zur finalen US-Ausgabe 12. Im zweiten Band wartet jedoch ein Highlight für Nostalgiker: Der Originalzeichner von Spider-Man 2099 Rick Leonardi fungiert als Gastzeichner für ein enthaltenes Heft.

Lukas Urban auf Twitter

InfoSpider-Man 2099: Bd. 1: Zurück in die Zukunft
Seiten: 100
Preis: ca. 13 Euro
Autor: Peter David
Zeichner: Will Sliney
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag: Marvel
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