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Review: Sonic the Hedgehog

Gotta Go Fast!

Nach einigen Produktions-Troubles – der Film wurde vor über 23 Jahren das erste Mal angekündigt – und Verzögerungen durch das Redesign des Titelhelden, inklusive gepflegtem Shitstorm nach dem ersten Trailer, kommt Sonic the Hedgehog diese Woche endlich in die Kinos. Ein Grund zur Freude? Der gelernte Videospieler weiß, Videospielverfilmungen sind im besten Fall ein Abklatsch des Originals und oftmals einfach nur katastrophaler Murks. Bei Sonic ist es ja generell so eine Sache, selbst in Zeiten als Fans des blauen Igels eher mäßige Spiele vorgesetzt bekamen, konnten vor allem in den USA die Zeichentrickserien und Comic-Heftchen Millionen von Kindern begeistern. Genau auf diesen Umstand setzt nun auch die „Realverfilmung“, Paramount serviert uns eine waschechte Actionkomödie im Stile der 90er Jahre, die sich vor allem an Kinder und Familien richtet.

So bekommt man auch eine recht generische Story vorgesetzt, in der wir Sonic ohne Probleme auch gegen einen beliebigen anderen Außerirdischen austauschen könnten: Sonic (Stimme im Original Ben Schwartz, in der deutschen Fassung Julien Bam), lebt in einer anderen Dimension, die klar als Green Hill Zone zu erkennen ist. Schon als Kind muss er jedoch vor außerirdischen Verfolgern, die seine Spezialfähigkeiten für ihre Zwecke missbrauchen wollen, auf die Erde fliehen. Das Dilemma ist nur, dass es ihm auf unserem Planeten nicht anders ergeht. Auch die US-Regierung interessiert sich bald für den schnellen Igel, der bei seiner Ankunft erst einmal für einen deftigen Stromausfall sorgt. Washington beauftragt den wahnsinnigen Wissenschaftler Dr. Robotnik (Jim Carrey) damit Sonic zu fangen, ohne zu ahnen, dass der verrückte Professor die Kräfte des Igels selbst zur Erlangung der Weltherrschaft nutzen will. Der Kleinstadt-Cop Tom (James Marsden) und dessen Frau Maddie (Tika Sumpter) stehen Sonic helfend zur Seite.

Herrlich böse! Jim Carrey ist zurück!

Soweit so seicht… Ebenso verdeutlichen einige Momente, die man einfach nicht hinterfragen sollte, das die Autoren sichtlich keine Ahnung hatten, wie sie Sonic glaubhaft in die reale Umgebung einer US Kleinstadt und im Film weiter fortgeschritten auch nach San Francisco verfrachten sollten. Das man in dem Film dennoch seinen Spaß haben kann, liegt zum einen an Jim Carrey, der in diesem Film eine Rückkehr in seine besten Klamauk Jahre feiert und einfach einen herrlich diabolischen Doktor Robotnik abgibt. Zum anderen haben sich Paramount und Sega für das Redesign von Sonic nach dem bereits erwähnten Shitstorm der Fans Tyson Hesse an Bord geholt. Der Illustrator und Trickfilmzeichner hat schon für die Archie Sonic-Comics gezeichnet und war für die Zeichentrick-Sequenzen in Sonic Mania verantwortlich. Und so kommen nun auch wahre Sonic Fans auf ihre Kosten, da mitunter einige sehr nette Anspielungen in den Film eingebaut wurden.

Fazit

Wertung - 7

7

Ist das der Sonic Film, auf den wir fast ein Vierteljahrhundert gewartet haben? Nun ja, ich brauche hier gar nicht erst „Super Mario: The Movie“ aus dem Hut zaubern um zu sagen, dass es viel schlimmer hätte kommen können. Für mich ist Sonic the Hedgehog sogar eine der besseren Videospiel-Verfilmungen. Der Film macht nichts kaputt, hat einige echt witzige Moment, einen wunderbar abgedrehten Jim Carrey und wird vor allem auch jüngeren Kinogängern (der Film hat eine Freigabe ab 6 Jahren) eine schöne Zeit bereiten. Bitte erwartet euch hier nur keine irgendwie tiefer gehende oder gar logisch aufgebaute Handlung. Und ja, es erwartet euch bei Sonic eine sehr nette Post-Credit-Szene.

Kurzinformationen
Filmstart: 13. Februar 2020
Filmlänge: 100 Minuten
Land, Jahr: USA, 2020
Genre: Komödie, Action
Regie: Jeff Fowler

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