Review: Shazam!
Mit Shazam! schickt DC eine seiner ältesten Comicfiguren auf die Leinwand. Eigentlich heißt Shazam nämlich Captain Marvel. Klingt komisch, ist aber so – und wird hier erklärt. Der mächtige Held war einst so erfolgreich, dass es bereits 1941 ein zwölfteiliges Schwarzweiß-Serial fürs Kino gab. Wie Superman konnte Shazam fliegen, war war stark und verfügte über eine unmenschliche Geschwindigkeit. Doch der Umstand, dass er eigentlich ein Teenager ist, macht ihn zur idealen Identifikationsfigur für die jugendlichen Leser. Nach Aquaman kommt mit Shazam! nun eine weitere DC-Verfilmung in die Kinos, die sich nicht unbedingt von der düsteren Seite zeigt.
Der 14-jährige Billy Batson (Asher Angel) hat als Kleinkind bei einem Ausflug seine Mutter verloren und lebt seit damals bei diversen Pflegefamilien. Er sucht nach seiner leiblichen Mutter und handelt sich nicht nur dadurch immer wieder Ärger mit dem Jugendamt ein. Seine letzte Chance ist eine neue Pflegefamilie. In der neuen Familie freundet er sich nach einigen Startschwierigkeitenmit dem gleichaltrigen Freddy (Jack Dylan Grazer) an. Doch dann gerät sein Leben gehörig durcheinander. Gerade noch in der U-Bahn von Philadelphia steht er plötzlich einem Magier (Djimon Hounsou) gegenüber. Dieser ist auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger, dem er all seine Kräfte übertragen kann. Die Wahl fällt auf Billy. Dieser kann sich nun durch den Ausruf “Shazam!” in einen körperlich erwachsenen Superhelden (Zachary Levi) verwandeln.
Zusammen mit dem in Superheldenfragen sehr gut bewanderten Pflegebruder und Comic-Fan Freddy macht sich Billy auf, um seine neuen Kräfte zu erforschen und einen passenden Namen für sein Alter-Ego auszudenken. Namen wie Zachary LeviThundercrack, Power Boy oder Captain Sparklefingers stehen zunächst zur Wahl. Doch schon bald erscheint auch der böse (ja, der Typ ist so richtig grimmig böse) Dr. Thaddäus Sivana (Mark Strong) auf der Bildfläche und bringt Unruhe in das schöne neue Superhelden-Leben.
Regisseur David Sandberg (Lights Out) gibt sich sichtlich jede Menge Mühe mit Shazam!, gerade für einen DC-Helden eine deutlich andere, humorvolle und fröhliche Origin-Story abzuliefern. Im Fokus stehen die Familie und das Privatleben eines Teenagers. Der Film findet auch genau in dieser Zielgruppe (und darunter) sein größtes Publikum. Der Film lebt von der sehr guten schauspielerischen Leistung der Darsteller und jeder Menge Situationskomik, die leider mit deutlich weniger Meta-Ebenen spielt wie Kollege Deadpool. Gekonnt wird auch damit gespielt, dass Shazam nicht der einzige Superheld im DC-Universum ist.
Wertung
SHAZAM!
Die Mischung aus Deadpool für Kinder, Familiendrama und Superhelden-Origin aus den 1990er Jahren hat mich überhaupt nicht abgeholt. Zu platt sind viele Witze, Gags werden über Minuten weg zelebriert. Das heißt aber nicht, dass Shazam! ein schlechter Film ist, ganz im Gegenteil. Hier gibt es Unterhaltung für die ganze Familie und vor allem auch die jüngeren Superhelden-Fans. Shazam! ist ab 12 Jahren freigegeben. Das bedeutet, dass auch Kinder ab 6 Jahren in Begleitung ihrer Eltern den Film sehen dürfen. An 10 Jahren hat man mit diesem Film so richtig seinen Spaß! Extra Lob gibt es für die durchwegs gute schauspielerische Leistung. Dies gilt für den von Mark Strong gespielten Bösewicht Dr. Thaddäus Sivana genauso wie für die Darsteller der Kinder und Jugendlichen im Film sowie Zachary Levi als Shazam.
Filmlänge: 132 Minuten
Österreichischer Filmstart: 5. April 2019