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Review: Riot Nr. 1

Mit Riot erscheint das erste Spin-Off aus dem Metaverse von Gerald Seufert und Marc Blinn. Doch während das Metaverse und vor allem die Metahuman$ ein Gemeinschaftsprojekt waren und auch sind, ist Riot vor allem Marc Blinns Kreation. Hier stelle ich euch heute also nicht nur Marcs ersten Alleingang vor, sondern auch den von Riot, und wie er überhaupt zu diesem Namen kam …

Riot Nr. 1

1976. Ein Experiment gerät aus dem Ruder. Gewalt und Hass bestimmen die Situation. 15 Jahre später, 1991. Riot wacht morgens auf, und nachdem er seine Bruchbude verlässt, entdeckt er auf einer Werbetafel ein bekanntes Gesicht. Ziemlich überrascht macht er sich auf den Weg Rache zu üben. Zurück im Jahr 1976, schlägt sich der noch junge Riot den Weg frei. Ohne Erinnerungen, ohne zu wissen, was ihn da draußen erwartet und ohne einen Namen. Auf seinem Weg findet er jedoch Gleichgesinnte. Die junge Dame, die ebenfalls das Opfer eines Experimentes zu sein scheint, hört auf den Namen Mary. Gemeinsam machen sie sich auf die Flucht vor den miesen Machenschaften von Professor Belmont. Doch der will seine Versuchskaninchen nicht einfach so fliehen lassen. 1991, die Ereignisse von vor 15 Jahren haben bei Riot Spuren hinterlassen. Er will Rache an Belmont für den Tod von Mary, deren voller Name Bloody Mary lautet, und der er seinen Namen, Riot verdankt …

Einmal Riot aus dem Reagenzglas zum Mitnehmen bitte.

Riot Nummer 1 ist nicht nur ein Alleingang von Marc Blinn, sondern auch ziemlich brutal und blutig. Sicher ist die Figur von Riot kein Unschuldsengel, das hat sich ja bereits in Metahuman$ sehr überdeutlich gezeigt. Doch was Blinn hier auffährt, das kann schon locker mit Genregrößen wie Wolverine oder Deadpool mithalten. Diese beiden scheinen auch einen großen Einfluss auf Riot gehabt zu haben. Beide sind „Opfer“ von Experimenten, und beide sind auch relativ locker im Umgang mit Waffen, Gewalt und flotten Sprüchen. Was bei Marvels Bad Boys funktioniert, kann doch ebenso bei Plem Plem Productions und den Metahuman$ klappen, dachte sich wohl Marc Blinn und spendierte seinem „Anti“-Helden eine blutige, gewalttätige und ebenso sarkastische Origin.
Sowohl inhaltlich, als auch visuell ist aber trotzdem noch eine Menge Luft nach oben, auch wenn Riot schon um Längen besser aussieht als Metahuman$. Doch man muss zur Ehrenrettung anerkennen, dass Metahuman$ das erste richtige Projekt war, und auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, wogegen Riot relativ neu ist. Dennoch muss sich Marc Blinn die Kritik über anatomische und perspektivische Fehler gefallen lassen, die sich nicht immer mit dem Blickwinkel des Betrachters erklären lassen. Ebenfalls ein Manko, wenn auch ein kleineres, ist die doch größtenteils dunkle Farbgebung. Hier gehen oftmals Details verloren, die sich nur bei genaustem Hinsehen entdecken lassen.

Tragische Ereignisse formen Helden und Superhero-Origins.

FAZIT:

Grundsätzlich jedoch spricht mich Riot weitaus mehr an, als es Metahuman$ schon getan hat und nach dem doch relativ offenen Ende wächst die Vorfreude auf das nächste Heft. Die gereifteren Zeichnungen, die knackige und witzige Geschichte, die gerade wegen der absichtlich überspitzten Gewalt, als Stilmittel, überzeugen kann, sind es auf jeden Fall wert, dass jeder Wolverine- oder Deadpool-Fan mal einen Blick riskiert. Hier könnte Plem Plems Antwort auf die beiden übermächtigen Comic-Gegner warten.

Mit dem Kopf im Arsch voran auf den Asphalt. Das hätte auch eine Idee von Deadpool sein können.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2014 Plem Plem Productions

INFO:

Titel: Riot Nr. 1
Verlag: Plem Plem Productions
Autor: Marc Blinn
Zeichner: Marc Blinn
Inker: Marc Blinn
Koloration: Marc Blinn & Krishaun J Padaguan
Format: Heft
Umfang: 26 Seiten
Preis: 4,90 Euro

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