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Review: ReCore

Was kann schon passieren, wenn sich die kreativen Köpfe hinter Metroid Prime und der Schaffer der Mega Man-Serie, Keiji Inafune, für einen Third Person-Plattformer zusammenfinden? Bei ReCore, dem Xbox One und Windows 10-Exklusivtitel gibt es leider einiges, das nicht so rund läuft und Vorfreude schnell in Enttäuschung wandelt.

In ReCore übernehmt ihr die Rolle der Überlebenden Joule Adams, die auf den Planeten Far Eden geschickt wird, um eine neue Heimat für die Menschheit aufzubauen. Doch als ihr aus eurem Tiefschlaf erwacht, erwarten euch feindselige Corebots und ein Planet, der einige Überraschungen für euch bereithält. An eurer Seite ist der treue Roboterhund Mack, der euch sowohl im Kampf als auch auf der Suche nach den wichtigen Energiekernen unterstützt.

Dass man zu Beginn des Spiels gleich im Dunkeln darüber gelassen wird, was man auf dem Wüstenplaneten eigentlich zu tun hat, trübt im ersten Augenblick die Stimmung ebenso wie die Präsentation des Spiels. Schon nach wenigen Metern durch die eintönige Wüstenlandschaft fühlt man sich grafisch einige Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Schatten, Texturen und Framerate sind zumindest bei der Xbox One-Version unterdurchschnittlich.

Lässt man die Optik kurz beiseite und konzentriert sich auf den Kern des Spiels, kann man ReCore durchaus etwas abgewinnen. Die Plattforming-Passagen bereiten dank einer sehr präzisen Steuerung, einer angenehmen Kameraperspektive und dem Design der Passagen viel Spaß und können gegen Ende des Spiels relativ anspruchsvoll werden. Doppelsprünge und Dashes erinnern an Klassiker des Genres ohne zu sehr abzukupfern. Anders sieht es leider schon wieder bei den Kämpfen aus. Ein Target-Lock-System lässt wenige Freiheiten und macht aus vielen Gefechten eher langweilige Baller- und Sprungeinlagen. Obwohl die Farbauswahl der Munition je nach Gegner geändert werden sollte, wird auch dieses Feature relativ schnell eintönig, die Kämpfe bleiben, bis auf wenige Endgegner, leider anspruchslos und bedürfen nur wenig Taktik. Wirklich ermüdend sind aber erst die Passagen, bei denen man auf der Suche nach Cellbots durch endlos leere Dungeons streift, die oft monoton wirken und sich wenig voneinander unterscheiden.

Trotz eines Crafting-Systems für eure Corebots, eines Semi-Open World-Ansatzes, eines stimmungsvollen Soundtracks und netten Cutscenes schwebt eine graue Wolke über dem Titel.
Die größte Schwachstelle bei ReCore ist, dass das Spiel nicht genau weiß, was es sein will. Elemente aus Shooter, Adventure, Plattformer und RPG wurden in ein Spiel gegossen. Was dabei fehlt, ist der Klebstoff, der alle Eigenschaften vereint und ein abgerundetes Spielerlebnis bietet. Zu lange Ladezeiten, Framerate-Drops, Glitches und repetitive Rätsel trüben Gesamtbild von ReCore noch weiter. Microsoft hat das Problem offenbar schon früh erkannt und den Preis des Titels zum Launch verringert. Wer seine Erwartungshaltung schmälert und weiß, was er bekommt, kann sicher einige spaßige Stunden aus ReCore ziehen. Gerade das Crossbuy-Feature zwischen Xbox One Windows 10 und der Preis können hier entscheidend sein, dem Titel eine Chance zu geben.

Review Overview

Wertung - 6.5

6.5

Harte Hülle, weicher Kern

ReCore ist ein Spiel, das nicht genau weiß, was es sein will. Anspruchsvolle und gut umgesetzte Plattforming-Passagen und ein frisches Setting täuschen nicht über die Mittelmäßigkeit und die vielen Schwächen des Spiels hinweg, die sich nicht nur in der Präsentation bemerkbar machen. Nicht immer sind große Namen ein Garant für große Spiele.

Genre: Adventure/Plattformer
Entwickler: Armature
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 40 Euro
System:  Xbox One, Windows 10
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