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Review: Rayman Legends: Definitive Edition

Mit Bezeichnungen ist es in der Videospielindustrie so eine Sache. Nehmen wir zum Beispiel „Game of the Year Edition“. Allgemein heißt das nur, dass man das Grundspiel zusammen mit DLCs zusammenschnürt und als Komplettpaket verkauft. Sogar „Komplettpaket“ kann in Frage gestellt werden, denn es steht ja nirgends geschrieben, dass die Publisher dieser Welt nicht nachträglich nochmal Downloadinhalte anbieten können. Aktuell führt uns ein weiterer Titel die schwammige Natur von gängigen Bezeichnungen vor Augen. Ubisofts Rayman Legends: Definitive Edition für Nintendo Switch ist ein herausragendes Spiel, hat das Prädikat „Definitive Edition“ aber auf keinen Fall verdient.

Rayman Legends: Definitive Edition Nintendo Switch Review Test

Lauf Rayman, lauf!

Die gute Nachricht zuerst: Rayman Legends ist nach wie vor ein fantastisches Spiel, das sogar einige Abenteuer eines gewissen italienischen Klempners in den Schatten stellt. Es wird gerannt, gehüpft, auf Bösewichte eingeprügelt, beherzt eine Stampfattacke absolviert, durch ein erneutes Betätigen des Sprungknopfes geglitten und vieles mehr. In den unterschiedlichen Welten müsst ihr durch die Fluten in ein U-Boot tauchen, dabei Scheinwerfern ausweichen, Wandsprünge absolvieren, euch an den Zungen gefräßiger Pflanzen hochziehen lassen, verzaubert in eine Ente durch ein Kuchenlabyrinth flattern, und, und, und.

Während manche der Areale darauf ausgelegt sind, dass ihr möglichst schnell durcheilt, weil euch Gefahren – wie z.B. eine Lavaflut oder zusammenbrechende Bauwerke – im Nacken sitzen, dürft ihr andere relaxt erkunden. Das lohnt sich, denn überall schwirren Lums, kleine Lichtwesen herum, mit denen ihr neue Charaktere für den Single- und Multiplayer freispielen könnt. Die Zahl der befreiten Kleinlinge wiederum ist dafür verantwortlich, dass ihr Zugang zu neuen Welten erhaltet.

Rayman Legends: Definitive Edition Nintendo Switch Review Test

Murfys Gesetz

Der kleine Flattermann Murfy war ursprünglich das Killerfeature, als Rayman Legends noch exklusiv für die Wii U erscheinen hätte sollen. Via Touchscreen ist es daher auch auf der neuen Nintendo-Konsole möglich, Seile zu kappen, Gegner zu kitzeln, damit diese leichter erledigt werden können, oder Objekte zu bewegen. Hin und wieder lässt sich per Bewegungssensor sogar das ganze Bild drehen, um Plattformen oder Labyrinthe zu rotieren. Diese Funktionen kommen aber mit der Einschränkung, dass entsprechende Levels nur im Handheld-Modus gespielt werden können. Unschön: diese Levels können nicht mehr im Koop gespielt werden, Rayman wird hier immer von der KI gesteuert.

Während man im Solospiel bloß ein bis zwei Mal von einem Gegner berührt werden kann, bevor man erneut beim Rücksetzpunkt startet, geht das Game im Drop-in-drop-out-Multiplayer so lange weiter, bis alle Mitspieler versagen. Besiegte Kumpanen schweben sofort wieder als Blasen über den Schirm, können durch Schläge befreit und flugs wieder aktiv werden. Wer sich im Multiplayer gut abspricht, hat daher im wahrsten Sinne des Wortes ein leichteres Spiel.

Rayman Legends: Definitive Edition Nintendo Switch Review Test

Malerisch & umfangreich

So schön hat man ein 2D-Jump’n’Run noch nicht oft gesehen. Die gemalten Elemente strotzen vor Details, die Animationen sind flüssig und jedes der Levels, die in Wäldern, Burgen, der Tiefsee, in Wüsten etc. angesiedelt sind, hat seinen eigenen Charme. Blöd nur, dass die Ladezeiten der Nintendo Switch-Version deutlich länger sind, als in allen anderen Fassungen des Spiels. Sogar die Wii U und PlayStation Vita bringen euch schneller ins ausgewählte Level. Auf PS4 und Xbox One wurden die Ladezeiten sogar komplett eliminiert.

Die Hintergrundmusik wiederholt sich ab und an, das könnte man als Minuspunkt anführen, allerdings sind die Tracks so gut gelungen, dass man ihnen gerne lauscht. In einigen Sonderlevels müsst ihr sogar punktgenau zum Takt eure Aktionen setzen – und das Beste daran ist, dass es sich um Remixe bekannter Chartstürmer handelt.

Rayman Legends: Definitive Edition Nintendo Switch Review Test

Es gibt zahlreiche Charaktere freizuspielen, erstmals alle exklusiven der verschiedenen Fassungen vereint. Mario- und Luigi-Kostüme gesellen sich also zu Looks, die auf Ubisofts Assassin’s Creed- und Splinter-Cell-Serien basieren. Außerdem bekommt ihr – sofern ihr genug Lums aus einem Level mitnehmt – Rubbellose spendiert, die euch z.B. kleine Monster für eine Galerie bescheren oder alte Levels aus Rayman Origins zugänglich machen. Zu tun gibt es in Ubisofts Legende also einiges, überhaupt, weil ihr via Online-Challenges auch noch euer Können mit dem der weltweiten Rayman-Fanbase messen könnt.

Rayman Legends: Definitive Edition Nintendo Switch Review Test

Maue Neuerung

Die einzige tatsächliche Neuerung in Rayman Legends: Definitive Edition ist ein Turniermodus für das Kung Foot-Minispiel. Dieser ist noch dazu sehr, sehr simpel gehalten und eigentlich nicht der Rede wert. Kung Foot, eine spaßige Nebenbeschäftigung, bei der ein Fußball ins gegnerische Tor befördert werden muss, ist ein nettes Extra. Die Entscheidung, den einzigen exklusiven Inhalt dieser Fassung um ein Minispiel zu konstruieren, ist aber mehr als seltsam.

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Unpassender Name, fantastisches Spiel

Die beste Version dieses Spiels ist auf PS4 und Xbox One zu finden, doch selbst mit längeren Ladezeiten und einer einzigen lächerlichen Neuerung ist Rayman Legends ein spektakulär gutes Spiel. Es ist bildhübsch, spielerisch enorm umfang- sowie abwechslungsreich und versprüht so viel Liebe zum Gaming, dass man nach ein paar Levels unweigerlich gut gelaunt ist.

Genre: Jump ’n Run
System: Nintendo Switch
Entwickler: Ubisoft
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 40 Euro

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