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Review: Prison Architect

Großes Management auf der kleinen Switch

Rollenspiele, Roguelikes und Plattformer; davon gibt es auf der Switch einige zu spielen. Was bisher aber noch ziemlich rar ist, sind Aufbausimulationen. Nun baut sich einer der beliebtesten Aufbausimulation der letzten Jahre auf die Switch: Prison Architect.

Baue dein Gefängnis

Wie man es vom Genre erwarten kann, muss hier gebaut werden. Ein privat geführtes Gefängnis, um genau zu sein. Grundstein, Boden, Wände, Objekte, Türen und Anschluss zum Wasser und Strom. Fertig ist das Gebäude. Das funktioniert relativ gut, auch auf dem kleinen Bildschirm der Switch. Allerdings gibt es so einige Menüs und Optionen, die man erst erlernen muss. Gerade am Anfang kann man hier ein paar Fehler machen. Touch gibt es nicht, diese Option haben die Entwickler auch kategorisch ausgeschlossen. Verständlich, da es unglaublich viele Objekte gibt, die miteinander interagieren können. Das Bauen von Gebäuden geht aber leicht von der Hand, wenn man sich erstmal reingefuchst hat.

Das ist gut, denn für so ein Gefängnis werden einige Gebäude benötigt. Gebäude für die Zellen der Insassen, Duschen, Büros der Mitarbeiter, Müllabholort, Duschen, Unterhaltungsrräume. Und auch Räume für Hinrichtungen.

Wusel-Charme und harter Tobak

Bei Aufbausimulation denken die meisten sicherlich sofort an Sim City oder Theme Park. In Prison Architect werden aber keine Städte oder vergnügliche Freizeitparks gebaut, sondern Gefängnisse. Entsprechend düster ist der generelle Ton des Spiels. Auch hier gilt es, Menschen zufriedenzustellen. Auch die Insassen haben Bedürfnisse, die gestillt werden müssen. Hunger, Hygiene und Unterhaltung müssen erfüllt werden. Andernfalls drehen sie durch und zetteln eine blutige Revolte mit Todesopfern an. Hier greifen dann auch die moralischen Fragen, die das Spiel sehr gekonnt stellt. Wie zufrieden ist zufrieden genug? Wie viel Unterhaltung und “Luxus” haben diese Insassen überhaupt verdient? Nicht umsonst sind sie im Gefängnis. Und das Bauen von Unterhaltungsräumen mit Billardtischen, das Kaufen eines Fernsehers für jede einzelne Zelle, Kameras überall für Sicherheit, Personal, das kostet Geld.

Nach dem Start des Spiels beginnt Prison Architect mit dem Tutorial. Dieses ist in mehrere Kapitel unterteilt und ist teilweise zu langatmig, doch geht es einmal sämtliche Aspekte des Spiels durch, bevor man sich auf den Sandbox-Modus stürzt. Hier wird dann auch sofort der düstere Ton deutlich. Die erste Aufgabe: Einen Raum für den elektrischen Stuhl bauen und einen verurteilten Mörder in den Tod schicken.

Kleine Details in der großen Sandbox

Fernab des Gefängnis-Themas ist Prison Architect eine sehr tiefe Simulation, die den Spielern viel abverlangt. Räume bauen sich nicht von alleine und selbst Strom und Wasser muss manuell verlegt werden. Es lassen sich eigene Routen des Wachpersonals einstellen. Krankheiten können ausbrechen, kranke Insassen müssen dann in Quarantäne gesteckt werden. Kämpfe können ausbrechen. Einzelne Insassen können Teile eines Mordkomplotts sein. Andere könnten an einem Tunnel bauen, um zu fliehen. Es gibt also sehr viel, auf das man achten muss. Alles mit dem Ziel, Geld zu verdienen. Das kann überwältigen und sogar frustrieren. Wenn man sich aber reinbeißt und auf Prison Architect einlässt, kann man das Leben der Insassen viele Stunden lang besser – oder schlechter – machen.

Fazit

Wertung - 8

8

Ist Prison Architect ein gutes Spiel? Ja. Das ist es schon vor Jahren gewesen, als es auf dem PC erschien. Ist die Switch-Edition gut gelungen? Ja. Die Steuerung ist logischerweise überladen, aber den Trade-Off muss man eingehen, wenn man eine derart tiefe Simulation auf einem Handheld spielen möchte. Ist es der optimale Weg, Prison Architect zu spielen? Nein. Es mag der einzige Weg sein, das Spiel unterwegs zu spielen, aber optimal ist es nicht. Keine Knopfsteuerung der Welt kann bei einer Aufbausimulation mit Maus und Tastatur mithalten. Aber das sollte nicht wirklich überraschen. Prison Architect auf Switch bringt das gewohnt gute Spiel mit dem DLC (der für die Konsolen neue Escape Mode kommt per Update nach) auf den kleinen Handheld. Wer sich reinfuchsen mag und mit dem harten Tobak zurechtkommt, bekommt eine der besten Aufbausimulationen der letzten Jahre und die bis dato beste Aufbausimulation der Switch.

Genre: Aufbaustrategie
Entwickler:  Double Eleven
System: PS4, Xbox One, Nintendo Switch, PC, iOS, Android, Mac, Linux
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 20 Euro

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