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Review: Pokémon Quest

The Pokémon Company und Nintendo haben auf einer Pokémon-Pressekonferenz in Tokio fünf neue Spiele angekündigt. Neben den beiden Spin-offs Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Pokémon: Let’s Go, Evoli! und dem im nächsten Jahr erscheinenden Pokémon-RPG, wurde völlig überraschend ein Free2Start-Titel namens Pokémon Quest für Switch und Mobildevices präsentiert. Während das Action-RPG in Blockgrafik für Switch bereits am Tag der Präsentation im eShop erhältlich ist, müssen sich iOS und Android-Nutzer noch bis Ende Juni gedulden. Wir haben uns für euch die Switch-Version des ungewöhnlichen Pokémon-Titels näher angesehen.

Auf nach Kubo-Island!

In diesem neuen Pokémon-Spiel, das von Gamefreak entwickelt wurde, könnt ihr Kubo-Eiland mit einem Team aus knuffigen, würfelförmigen Pokémon namens Pokéxel erkunden, eure Pokémon individualisieren und durch die einfache Berührungssteuerung ist das Spiel zudem für Pokémon-Fans jeden Alters geeignet, heißt es seitens Nintendo. Doch was verbirgt sich hinter dem ungewöhnlichen Spin-off, das klar auf Mobilgamer abzielt, und macht die Umsetzung auf Nintendos neuester Konsole wirklich Spaß?

Habt ihr das kostenlose Spiel heruntergeladen, befindet ihr euch sogleich auf der Reise nach Kubo-Eiland. Dort angekommen müsst ihr euch eines aus fünf Pokémon auswählen und startet kurz darauf eure erste Erkundungstour. Dabei agiert euer Pokémon völlig eigenständig und greift nach und nach die in der Gegend herumwuselnden Pokémon automatisch an.

Die im Erkundungsmodus mögliche Interaktion beschränkt sich auf Attacken, die ihr per Berührungssteuerung auslöst. Danach müsst ihr einige Sekunden warten, die Wartezeit ist je nach Pokemon unterschiedlich, um die nächste Attacke wieder einsetzen zu können. Hier zeigt sich, dass das Gameplay klar auf eine unkomplizierte Touchsteuerung für Smartphones und Tablets ausgelegt ist. Zudem haben die Entwickler einen optionalen Automodus eingebaut, in dem eure Pokémon sogar die Attacken selbstständig ausführen.

Hm, das schmeckt!

Bei euren Erkundungen sammelt ihr auch unterschiedliche Items in Form von Früchten, Pilzen und dergleichen ein, die ihr benötigt, um euch mit weiteren Exemplaren der 150 klassischen Pokémon anzufreunden. Dazu müsst ihr die gefundenen Nahrungsmittel zu einem Gericht zusammenstellen und in einem Kochtopf zubereiten. Je nachdem, welche Kombination ihr verwendet, lockt euer Mahl ein, manchmal auch mehrere Pokémon an. Diese Neuzugänge könnt ihr dann wahlweise eurem bis zu drei Mitglieder starkem Team zuteilen, sie sammeln oder für das Aufleveln eines eurer Teammitglieder einsetzen. Allerdings verschwinden die für das Training verwendeten Pokemon wieder in die Wildnis von Kubo-Eiland.

Durch die zahlreichen Kämpfe bei euren Erkundungstouren auf der Insel steigt der Level eurer Teammitglieder automatisch. Gelegentlich auffindbare P-Steine lassen zudem die Angriff- und Verteidigungswerte eurer Pokémon anwachsen. Seltene P-Steine beeinflussen zudem die Abklingzeit, die Effektivität der Attacken und weitere Attribute der Taschenmonster. Somit erhaltet ihr mit der Zeit eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten für eure Pokémon. Ebenfalls erhältlich sind diverse Sammlerstücke in Form von Statuen und Dekorationsobjekten, die ihr in eurer Basis platzieren könnt und die unterschiedliche positive Affekte auf eure Pokémon haben.

Erstaunlich viel Free2Play

Wie für einen Free2Start-Titel üblich, lassen sich die Dekorationsobjekte auch im Pokémon-Supermarkt mit der PS genannten Ingame-Währung erkaufen. Kaufen lassen sich auch weitere freie Slots für Pokémon, zu Beginn könnt ihr lediglich 20 Taschenmonster lagern, und auch Slots für mehr P-Steine. Limitiert ist auch die Anzahl der Erkundungstouren, die ihr pro Tag absolvieren könnt, was anhand einer Batterie dargestellt wird. Zudem benötigt die Zubereitung der Gerichte einiges an Zeit, die ihr natürlich mit Währung beschleunigen könnt. Im Shop lassen sich auch Effektsteine für eure Pokémon und Erkundungspakete erstehen. In Letzteren erhaltet ihr neben unterschiedlichen Deko-Objekte auch weitere Kochtöpfe um noch mehr Taschemonster anzulocken.

Gerade zu Beginn eures Abenteuers auf Kubo-Island schaltet ihr im Minutentakt Erfolge frei, für die ihr sehr oft Währung erhaltet und somit die erste Zeit kaum in Verlegenheit kommt, echtes Geld nachwerfen zu müssen. Zudem erhaltet ihr jeden Tag im Pokemon-Supermarkt 50 PS geschenkt, wodurch sich die Erkundungs-Batterie zweimal aufladen lässt und ihr somit täglich 15 Touren bewältigen könnt. Das ist auch notwendig, denn habt ihr erst einmal das Startgebiet absolviert, zieht der Schwierigkeitsgrad an und es ist ratsam, bereits besuchte Gebiete erneut abzugrinden, um den Level eures Teams zu erhöhen. Hier kommt der automatische Kampfmodus zum Zug, der sich hervorragend dazu eignet, Gebiete, für die ihr bereits overpowerd seid, völlig autonom vom Spiel bestreiten zu lassen. Wollt ihr Gebiete erforschen, die über eurem Level liegen, solltet ihr lieber selbst Hand anlegen, da die verschiedenen Angriffe eurer Pokemon auch unterschiedliche Effekte auf eure Gegner haben und nach einem Fernangriff, der einen Gegner beispielsweise zurückwirft, ein zu früh eingesetzter Nahkampfangriff meist ins Leere läuft.

Was die Präsentation betrifft, liefert Gamefreak ein gewohnt knuffiges und liebevoll designtes Spiel ab. Natürlich muss einem auch die ungewohnte Blockoptik des Spiels liegen. Wer bereits um Minecraft und Co. einen weiten Bogen macht, sollte lieber auf Pokémon: Let’s Go, Pikachu! & Evoli! warten. Die putzige Soundkulisse und die eingängige Musikuntermalung unterstreichen das Bildschirmgeschehen und sorgen für den ein oder anderen Ohrwurm.

Fazit

Wertung - 7

7

Obwohl ich skeptisch war, hat mir das Spielen von Pokémon Quest viel Spaß gemacht. Konzept und Gameplay des Free2Play-Titels sind zwar klar auf die Mobile-Zielgruppe ausgelegt, interessierte Spieler können aufgrund des kostenlosen Spielstarts jedoch nichts falsch machen und gern einen Blick riskieren. Zugegeben, die Blockgrafik ist gewöhnungsbedürftig, weckte aber nach und nach mein Interesse, denn ich wollte unbedingt wissen, wie die unterschiedlichen Pokemon in diesem Stil aussehen. Überrascht hat mich auch, wie viel Spielzeit man im Endeffekt erhält, ohne Echtgeld einwerfen zu müssen. Wer alles im Spiel freischalten möchte, sollte allerdings Zeit und Geduld mitbringen. Im Vergleich zu vielen anderen Free2Play-Games hat Gamefreak hier ein faires Konzept entwickelt.

Genre: Action-RPG
Entwickler: Gamefreak
System: Nintendo Switch, iOS, Android
Erscheint: Erhältlich (Switch)
Preis: Free2Play

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