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Review: Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu

Viele haben nicht schlecht gestaunt, als sie gehört haben, woran Warner Bros. zusammen mit Legendary Pictures und The Pokémon Company arbeitet: Eine Verfilmung von Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu mit Ryan Reynolds, Mr. Deadpool himself, in der Hauptrolle – ob das gut gehen kann?

Copyright by Warner Bros. Pictures

Daddy Issues

Tim Goodman ist einsam. Er versucht es zu verbergen, es gelingt ihm nur nicht wirklich. Seine Freunde sind weggezogen oder werden dies bald tun. Und nun erfährt er zu allem Überdruss auch noch, dass sein Vater, Harry Goodman, und sein Pokémon bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind.

Ja, in dieser Welt sind Pokémon real und ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Bereits die frühen Hochkulturen sollen angeblich Pokémon-Kämpfe ausgetragen haben. Tim hält hingegen nichts von den süßen Begleitern. Er möchte auch keinen haben, sondern lediglich die Formalitäten, die der Tod seines Vaters verursacht, hinter sich bringen. Um dies aber tun zu können, muss er nach Ryme City reisen, einer Großstadt, in der Menschen und Pokémon Seite an Seite in Eintracht miteinander leben.

In der Stadt angekommen, mischen sich Lucy, eine Nachwuchsreporterin, und ein sprechendes Pikachu mit Detektiv-Mütze ins Geschehen ein und hinterfragen plötzlich die Todesursache von Tims Vater. Könnte es gar kein Unfall gewesen sein?

Copyright by Warner Bros. Pictures

Hit or Miss

Pokémon-Fans werden mit diesem Film ihre Freude haben. Beinahe alle Lebensbereiche sind in dieser Welt mit Pokémon durchdrungen (beispielsweise helfen Schiggys bei der örtlichen Feuerwehr mit). Diese sind nur nicht immer treffend animiert worden. Hier gilt leider das Prinzip: Hit or Miss.

Manche Pokémon, wie das titelgebende Pikachu, sehen großartig und wirklich süß aus. Andere wiederum profitieren nicht von dem Live-Action-Setting – vor allem aber deshalb nicht, weil sie schlicht und ergreifend nicht gut animiert worden sind (ja, ich zeige auf euch, Greyninjas). Das CGI wirkt, wie aus den 90er-Jahren und die Pokémon dadurch leider deplatziert. Dies ist schade, geht doch durch diese schwankende Qualität in den Animationen die Immersion etwas verloren.

Copyright by Warner Bros. Pictures

Ryan Reynolds ist Deadpool ist Pikachu

Mit der Verpflichtung von Ryan Reynolds als Synchronstimme von Meisterdetektiv Pikachu ist ein wahrer Coup gelungen. Reynolds darf hier zwar nicht annähernd so beißend-zynisch agieren, wie als „Merc with a Mouth“, trägt aber ob seiner (fast immer) lustigen Sprüche und seines unverwechselbaren Charmes den Plot auf Schultern. Alleine aus diesem Grund ist es vermutlich ratsam, den Film im Original in englischer Sprache anzusehen.

Aber auch der restliche Cast – darunter Bill Nighy – macht seine Sache ordentlich. Etwas, was über die Handlung nicht immer gesagt werden kann. Der Film startet zwar einigermaßen stark, nur verliert er gegen Ende an Luft und wird vorhersehbar. Dies war auch jener Zeitpunkt, an dem wir nicht mehr die Motivation einzelner Charaktere nachvollziehen konnten. Dies ist schade.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu ist gute Popcorn-Unterhaltung für Pokémon-Fans und für alle, die es noch werden wollen. Der Film erfindet das Rad zwar nicht neu und hat auch altbekannte Blockbuster-Krankheiten, wie einen Qualitätsabfall im letzten Akt - und trotzdem möchte man ihm nicht böse sein, sind doch etliche Ideen gut gelungen. Und eines steht fest: Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu ist wohl eine der besten Videospiel-Verfilmungen aller Zeiten geworden!

Kurzinformationen
Filmstart: 09. Mai 2019
Land, Jahr: USA & Japan, 2019
Genre: Action, Mystery, Fantasy, Videospielverfilmung
Regie: Rob Letterman

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