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Review: Plants vs. Zombies: Garden Warfare

Im Juli 2011 überraschte Electronic Arts mit der Ankündigung, PopCap Games für rund 750 Mio Dollar zu kaufen. Das Studio war zuvor für Casual-Hits wie Bejeweled, Peggle oder Zuma bekannt. Nach der Übernahme wurde es eher ruhig, das Studio in Dublin gar geschlossen. Zudem verärgerte man die Fangemeinde mit dem zweiten Teil des Zombie-Defense Hits „Plants vs. Zombies“ der nun als „Free2Play“ Titel erschien. Mit Plants vs. Zombies: Garden Warfare meldet man sich nun jedoch eindrucksvoll zurück. Doch wie gut ist der erste Shooter von den Puzzle-Meistern?

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In den letzten Jahren wurde es immer mehr zum Trend, jedes größere Action-Game mit einem eigenen Multiplayer-Modus auszustatten, oft eher halbherzig umgesetzt und wenig bis kaum mit dem Hauptspiel verknüpft bot er nur wenig zusätzlich Spielspaß und diente wohl eher als ein „das haben wir natürlich auch“ in Feature-Aufzählungen.  Plants vs. Zombies: Garden Warfare konzentriert sich 100 Prozent auf den Mehrspielermodus und bietet kurzerhand keinen Offline-Modus. Ja, nicht einmal zum trainieren. Stattdessen darf man hemmungslos mit- und gegeneinander in die quietschbunte Cartoonschlacht ziehen.

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Im Garten ist die Hölle los!
Die Idee, das idyllische Vorstadtsetting der Plants vs. Zombies Mobile- bzw. Casualgames in einen Shooter zu verfrachten, ist wohl genauso verrückt wir die Charaktere auf den beiden Seiten. So treten im Versus-Modus, im besten Fall zwölf von Spielern gesteuerte Zombies gegen die gleiche Anzahl von ebensolchen Pflanzen an.  Dabei stehen euch auf beiden Seiten je vier Klassen zu Auswahl, die sich in ihrem Aussehen, Fähigkeiten und Eigenschaften stark unterscheiden. Da gibt es die „einfache“ Erbsenkanone, den Kaktus Sniper, den im Nahkampf extrem effektiven fleischfressenden Schnapper oder die heilende Sonnenblume auf der Seite der Pflanzen, während bei den Zombies der Fußsoldat, der Ingenieur der eine Drohne starten kann, der verrückte Wissenschaftler und der mit einem Granatenwerfer bestückte Quarterback All-Star zu Verfügung stehen. Für noch mehr Ausgewogenheit sorgt das aufleveln und erlernen neuer Fähigkeiten. So kann die Erbsenkanonne nach einigen Levelaufstiegen etwa für kurze Zeit in einen Maschinengewehr-Modus umschalten, sich schneller durch das Level bewegen oder effektive Granaten werfen. Neue Waffen oder ähnliches gibt es nicht, jeder Charakter hat seine Waffe und seine vorbestimmten Fähigkeiten die er verbessern kann. Außerdem könnt ihr euch sogenannte Boosterpacks im Shop kaufen. Diese enthalten weitere optische Extras für eure individuellen Charaktere sowie Tower-Defense KI-Einheiten, die ihr im Gartenkommando-Modus einsetzen könnt. Hier könnt ihr mit bis zu vier Pflanzen-Spielern gegen immer neue Zombie-Wellen antreten und dank der Möglichkeit auch KI-Towerdefense-Pflanzen zu setzen, ist das mit den passenden Mitspielern schnell eine witzige taktische Hatz. Gepflanzt werden können heilende Sonnenblumen genauso wie schnellfeuernde Erbsenwerfer oder boxende Nahkämpfer.  Alle paar Runden gibt es einen fordernden Bossfight. Xbox One-Besitzer freuen sich zudem auf die Möglichkeit, zu zweit vor der Konsole im Splitscreenmodus gegen die faulenden Gegnerwellen antreten zu können. Natürlich lässt sich in den Modi auch einstellen, dass ihr ohne die freigespielten Erweiterungen antreten wollt. Außerdem wurde für fortgeschrittene Spieler auch ein „Boss“ Modus integriert, bei dem ihr ähnlich dem Commander-Modus aus Battlefield von „oben“ in das Geschehen eingreifen könnt und die Schlacht koordiniert.

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Auch die Steuerung ist einfach gehalten, nicht überladen und geht dadurch auch in großen Gefechten schnell von der Hand. Gerade diese reduzierte Einfachheit ist einer der größten Pluspunkte des Spiels, da ein Einstieg sehr einfach möglich ist. Und nicht zuletzt dank des skurrilen Szenario und der guten Umsetzung des Themas werdet ihr nicht selten einfach in aberwitzige Situationen kommen. Ein dicker Ingenieur-Zombie, der auf seinem Presslufthammer „vorbeireitet“ und panisch vor einer Fleischfressenden Pflanze flieht, die kurz darauf von einem Zombie-Footballspieler ins Visier genommen wird. Solche Situationen werden ihr im nächsten Call of Duty oder Battlefield lange suchen.

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Technisch setzt das Spiel auf die von die aktuelle Frostbite 3 (Battlefield) Engine von Dice, was sowohl auf der Xbox 360 als natürlich auch auf der neuen Xbox One zu einem ansehnlichen Ergebnis führt. Auf der Xbox One wirkt das Spiel durch die höhere Auflösung natürlich deutlich schärfer sowie flüssiger, zudem fällt das bei der XB360 vorhandene Nachladen der Texturen praktisch vollständig weg. Das heißt jedoch nicht, dass man auf der XB360 weniger Spaß hat, der Titel macht auch dort eine gute Figur. Auf beiden Konsolen kann die Soundkulisse überzeugen, das fängt bei den passenden Melodien an, von denen einige den Spielern der „Tower Defense“-Originale sicher bekannt vorkommen werden und endet bei den knackigen Soundeffekten, die genauso witzig sind wie die Sprüche & Geräusche der knuffigen Zombies & Pflanzen.

Review Overview

Wertung - 8

8

Humorvolle Shooter-Action!

Da erwartet man im besten Fall ein Casual-Battlefield mit witziger Tower Defense Lizenz und bekommt einen rundum gelungenen Multiplayer-Shooter, der vieles richtig macht und obendrein auch noch ein paar gute eigene Ideen mitbringt. Es ist fast schon unheimlich, aber PopCap liefert mit Plants vs. Zombies: Garden Warfare ein Spiel ab, das ähnlich gut durchdesignt ist wie ein ein Peggle, Zuma, Bejeweled oder natürlich das original-Plants vs. Zombies in ihren Genre. Ich hätte mir vielleicht noch einen Storymodus gewünscht, allerdings bin ich auch froh, dass sich die Entwickler hier getraut haben, sich voll und ganz auf das Multiplayer-Erlebnis zu konzentrieren. Es hat sich gelohnt. Ein Extralob gibt’s für Electronic Arts, da man sich wohl überwunden hat und im Spiel keinerlei Echtgeld-Einkäufe integriert hat. Es gibt zwar die typischen „Free2Play“-Elemente, diese sind jedoch zum Glück nur mit der Spielwährung zu kaufen. Für 30 € (XB360) bzw. 40 € (XB One) bekommt man jede Menge, erstaunlich abwechslungsreichen, Multiplayerspaß. Einzig der Umfang des Spiel hätte dann doch etwas üppiger ausfallen können, muss man doch auch gegen Shooter wie das zumindest am PC kostenlos spielbare Team Fortress 2 antreten. Aber gerade, dass dieser Shooter nicht „Free2Play“ ist, gehört belohnt! (Michael Furtenbach)

Hier gibt’s die Story!pvz comic cover

Für alle, denen bei Plants vs. Zombies: Garden Warfare zu wenig richtige Handlung vorhanden ist, haben wir einen coolen Comic-Tipp aus dem Cross-Cult Verlag! Dort ist nämlich vor kurzem das erste Plants vs. Zombies Comic auf deutsch erschienen. Die coolen Vorstadtpflanzen stellen sich nun auch in einem witzigen Comic-Band der großen Zombie-Invasion! An ihrer Seite stehen die beiden jungen Abenteurer Patrice Blazing und Nate Timely und der aus den Spielen bekannte Crazy Dave. Das ist auch bitter notwendig, denn der verrückte Anführer der Zombies, Dr. Edgar Zomboss, hat geplant, die Sonne mit einer rauchspeienden Maschine zu verdecken. Ohne Sonnenlicht haben die tapferen Pflanzen nicht genug Energie, um den Kampf zu bestehen. Autor Paul Tobin und Zeichner Ron Chan ist es gelungen, den Charme der Games perfekt einzufangen, neue Hintergrundinfos zu liefern und vor allem einen unterhaltsamen Comic abzuliefern, der viel Spaß beim Lesen macht und die ideale Ergänzung zu Plants vs. Zombies: Garden Warfare darstellt.

ENTWICKLER: PopCapPVZGW COVER
SPIELER: 1-24
ERSCHEINT: erhältlich
SYSTEM:  XB360, Xbox One, PC
PREIS: ab ca. 30 Euro

 

 

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