Review: Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2

Hörer des SHOCK2 Podcast wissen es: Ich bin ein eingefleischter Plants vs. Zombies: Garden Warfare-Spieler! Ich mochte schon den witzigen Tower Defense-Klassiker und der 3rd Person-Multiplayer-Shooter ist sicher eines jenes Games in die ich in den letzten zwei Jahren die meiste Zeit investiert habe. Natürlich freute ich mich auf den Nachfolger, jedoch nicht ohne mulmiges Gefühl. Mehr Klassen, Mehr Modi, alles besser und größer? Nicht weniger großartige Spiele sind mit ihrem Nachfolger auch schon wieder untergegangen. Und auch Gefahren wie „Pay2Win“ stehen bei Multiplayer-Spielen in diesen Tagen immer im Raum…

Schon nach dem Starten des Spiesl werdet ihr im wahrsten Sinn des Wortes in die größte Neuerung geworfen, denn statt eines einfachen Hauptmenüs erwartet euch bei Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 mit dem sogenannten „Hinterhof-Kampfplatz“ eine liebevoll gestaltete Hub-Welt, in der ihr euch frei bewegen könnt. Neben den jeweiligen Basen in denen ihr als Zombie oder Pflanze verschiedene Dinge wie die Charakterauswahl, Spielmodi, Statistiken und Minispiele (zum Beispiel ein Schießstand in der Kanalisation) auswählen könnt, gibt es bereits hier direkt im Gebiet zwischen den Basen die Möglichkeit, verbissen gegen die andere Partei zu kämpfen. Ihr könnt euch hier wie in einer Lobby auch mit Freunden treffen und auf Spiele verabreden. So könnt ihr auch endlich private Matches anlegen. Für zusätzliche Abwechslung sorgen abgedrehte Aufträge, die ihr auf beiden Seiten annehmen könnt. Meist sind dies recht simple Missionen, wie einen bestimmten Charakter heil, durch ein gegnerverseuchtes Gebiet zu eskortieren. Aber es gibt auch Abschnitte wo ihr etwa, in beider Call of Duty Manier, aus einem Flugzeug euren Verbündeten Feuerschutz geben könnt.

Alleine oder mit einem Freund im Koop-Modus, der übrigens nicht nur online sondern auch im lokalen Splitscreen funktioniert, könnt ihr euch wie schon im Vorgänger im Gartenkommando gegen Wellen von Zombies stellen bzw. nun auch gegen Pflanzen im entsprechenden Friedhofskommando. Wer alleine spielt, kann jetzt auch wenn er möchte zwischen drei verschiedenen Charakteren hin- und herwechseln. Wieder mit dabei ist auch die Möglichkeit, unterstützende Pflanzen bzw. Bots zu platzieren, dies ist natürlich auch eine schöne Hommage an das Originalspiel. Nach zehn Wellen ist Schluss und ihr tretet gegen einen der Bosse an, etwa eine gigantische Sonnenblume, einen Yetizombie und ähnliches.

Den Kern des Spiels bilden natürlich wieder die Multiplayerschlachten, in denen ihr in einer der unterschiedlichen Charakter-Klassen mit bis zu 23 anderen Spielern antretet. Waren es im ersten Teil auf jeder Seite vier verschieden Klassen (bei den Zombies: Fußsoldat, All-Star, Wissenschaftler und Ingenieur sowie Erbsenkanone, Sonnenblume, Schnapper und Kaktee bei den Pflanzen), so bekommt jede Seite nun drei weitere Charaktere spendiert. Dabei hat jede Spielfigur drei einzigartige Fähigkeiten, die es gut zu nutzen gilt, denn auch diesmal ist das „Stein-Schere-Papier“-Prinzip der eigentliche Motor des Ganzen der, wenn taktisch gut genutzt, dem Spiel ungemeinen Tiefgang verleiht. Dabei fügen sich die Neuzugänge homogen in das Spiel ein. Die futuristische Orange Zitron hat etwa ein Engergieschild oder kann sich in eine blitzschnelle Kugel verwandeln und ist damit auch ein ausgezeichneter Nahkämpfer. Der untote Pirat Käptn Totbart ist hingegen der neue Scharfschütze im Lager der Zombies und dürfte das perfekte Gegenstück zum Kaktus werden. Sehr mächtig ist etwa auch die Rose Rosie, die mit magischen Fähigkeiten für Verwirrung auf dem Schlachtfeld sorgen kann. Unser neuerer Liebling ist aber auch der Wicht. Er ist auf dem ersten Blick schwach und flink, kann jedoch einen extrem starken Mech herbeirufen.

Als Spielmodi sind sämtliche Spielarten des ersten Teils dabei inkl. Team-Deathmatch, Gartenzwergbombe und Abschuss. Neuerungen sucht man hier noch vergeblich, hier sollte noch das eine oder andere in den nächsten Wochen und Monaten nachgereicht werden, der Umstand stört im Moment jedoch nicht weiter, denn es gibt reichlich zu tun. Und vor allem gibt es ständig Münzen oder XP-Punkte, mit dem ihr eure Charaktere aufleveln, verbessern oder mit diversen Kostümen, Gadgets oder Accessoires ausstatten könnt. Das ist ein extrem motivierender Faktor und so holt man sich auch gern noch einen zusätzlichen Auftrag vom integrierten schwarzen Brett ab, um einen hohen Multiplikator erspielen zu können.

Pay2Win?

Viele Titel des Multiplayer-Shooter-Genres erscheinen mit Pay2Win-Zusätzen oder gar als Free2Play-Spiele. Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 erscheint als Vollpreisspiel und verzichtet zumindest zum Start auf jegliche Mikrotransaktionen. Ihr könnt also alle Kostüme, Extras und vor allem auch die beliebten Stickerpakete wieder mit der reichlich vorhandenen Ingamewährung kaufen. Beim ersten Teil wurde später die Möglichkeit eingeführt, diese Sticker auch mit Echtgeld zu kaufen, dies hatte aber zu keiner Zeit negative Einflüsse auf das Spiel und wir gehen davon aus, dass EA diese Starategie auch hier so beibehalten wird. Die Entwickler versprechen im Gegenteil, das Spiel wieder über eine lange Zeit mit kostenlosen neuem Content zu versorgen.

Technisch wurde gegenüber dem Vorgänger an allen Ecken und Enden poliert und man merkt dem Spiel an, das ess nicht mehr auch auf der PS3 und Xbox 360 laufen muss. Die witzigen Animationen der Charaktere sind nun deutlich flüssiger und die Modelle wirken detailverliebter. Das gilt genauso für die zwölf verschiedenen Maps und die Hub-Welt, die nun noch deutlich abwechslungsreicher ausgefallen sind. Ein Freizeitpark ist hier genauso vorhanden wie eine Mechfabrik, ein verschneites Alpendorf oder ein gar nicht friedlicher japanischer Zen-Garten. Ein Kompliment gibt es auch für das komplette Sounddesign des Spiels, Musik und Soundeffekte passen wie die sprichwörtliche Brokkoli-Faust in die Zombieaugenhöhle .

 

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