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Review: NHL 17

Für Eishockey-Fans ist Mitte September schon lange ein Fixtermin im jährlichen Videospielkalender. Denn kurz vor Herbstbeginn startet Electronic Arts die neue NHL-Saison und wie jedes Jahr stellt sich auch diesmal die Frage: Was gibt es Neues?

Natürlich macht ein jährlicher Veröffentlichungsrhythmus die Sache nicht einfacher. Auch der Umstand, dass es schon lange kein Konkurrenzprodukt mehrgibt, hatte in der Vergangenheit schon Einfluss und nicht immer konnte EA die Erwartungen erfüllen. Nach dem hervorragenden NHL 14 war gerade für Hardcore-Singleplayer-Fans der Sprung auf die neue Konsolengeneration sehr unbefriedigend und vor allem das Fehlen eines echten Saison-Modus einfach unverständlich. NHL 16 machte einiges wieder gut. Vor allem der Zuwachs an unterschiedlichen Modi konnte damals überzeugen. Leider trübten der verbuggte Onlinemodus, regelmäßige Framerate-Einbrüche in den Replays und die unausgewogen wirkende KI das Gesamtbild. Dementsprechend groß war nun mein Interesse am neuen Teil der Serie.

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Modus Operandi
Eines gleich vorweg: NHL 17 verbessert sich erneut im direkten Vergleich zum Vorgänger, bietet viel Abwechslung und einige Neuerungen. Was vielen Spielern bisher gefehlt hat war ein erweiterter Management-Modus. Hier wurde auf den bisherigen „Be a GM“-Modus aufgebaut und durch neue Features erweitert. Im Franchise-Modus müsst ihr euch nicht nur wie bisher um euer Team kümmern, ihr bestimmt auch die Preise für Eintrittskarten, Fast-Food und Parktickets oder starten ein Marketing-Event. Hier lassen euch die Entwickler ziemlich ins Detail gehen und eure Entscheidungen haben unmittelbaren Einfluss auf andere Bereiche. Angehende Manager können sich also austoben. Die Entwickler haben dem Ganzen auch einen umfangreichen Editor spendiert. Ihr könnt nicht nur komplette Stadien erstellen, auch euer Team lässt sich durch selbst gestaltete Teamlogos, Trikots und Merchandising-Produkte individualisieren. All dies lässt sich natürlich nur mit finanziellem Einsatz des Eigentümers verwirklichen, welcher euch im Gegenzug seine Vorgaben für die Saison stellt. Gelingt es euch etwa nicht, die gewünschte Anzahl an Heimsiegen und andere Indikatoren wie die Steigerung der Zuschauer-Zufriedenheit zu erreichen, seit ihr euren Job schnell wieder los. Einziger Wermutstropfen: Die Präsentation des Franchise Modus wirkt nicht ganz zeitgemäß, hier muss EA noch nachbessern.

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Wesentlich umfangreicher wurde auch der HUT (Hockey Ultimate Team) gestaltet. In dem Trading-Card-Game müsst ihr wieder eine Mannschaft erstellen und euch die Ranglisten hocharbeiten. Das funktioniert sowohl online als auch gehen die KI. Generell ist das System nun ausgefeilter und bietet mehr Inhalt als bisher. Wer gern mal einen Trading-Card-Modus ausprobieren möchte, aber keine Lust hat, sich lange mit den Feinheiten aufzuhalten, sollte den Draft Champions-Modus wählen. In diese Light-Variante findet man wesentlich schneller hinein und kann die Belohnungen in den HUT mitnehmen. Die Wahlmöglichkeiten für eure Spieler ist hier themenbasiert: beste kanadische Spieler, beste Jungstars, etc.

Auch die EA Sports Hockey League (EASHL) begeistert nun mehr als zuvor. Ihr beginnt mit einem Provinzstadion und müsst dieses sukzessive ausbauen. Mit eurem Online-Team von maximal sechs gegen sechs Spieler könnt ihr diverse Objekte wie bessere Stadien, größere Anzeigetafeln oder besondere Trikots freizuschalten. Der gesamte Onlineauftritt wirkt weitaus runder als im Vorgänger: Diverse Teameinstellungen könnt ihr bereits im Vorfeld vornehmen und ihr habt auch die Möglichkeit, Freundschaftsspiele zu bestreiten. Die Verbindungsprobleme der Vorgänger scheinen nun ebenfalls zum Großteil behoben worden zu sein.

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Torraumduelle
Kommen wir nun zu meinem persönliches Herzstück: dem Einzelspieler-Modus. Ganz neu ist der World Cup of Hockey. Hier handelt es sich um ein prestigeträchtiges internationales Turnier, das erst zum dritten Mal (1996, 2004 und 2016) ausgetragen wurde. Nur die sechs besten Teams der IIHF-Weltrangliste sowie zwei national gemischte Mannschaften, dem Team Europa und dem Team Nordamerika, dürfen daran teilnehmen. Bei den Ligen sind weiterhin die bekannten Lizenzen vertreten: NHL, AHL und DEL. Neu ist allerdings, dass ihr nun erstmals mit allen 27 Teams der ECHL Spiele bestreiten könnt.

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Die KI wurde ebenfalls überarbeitet und die Spiele wirken herausfordernder. Das Moveset des Keepers wurde erweitert und er regiert weitaus realistischer als noch im Vorgänger. Die Defense agiert nun weitaus aggressiver, was vermehrt zu Duellen im Torraum führt. Für ein taktisches Passspiel bleibt also noch weniger Zeit als bisher. Auffällig ist, dass der Puck an den Schlägern der KI besser zu haften scheint und das die Gegenspieler oft einen weitaus besseren Stand haben. Generell schwankt die KI mitunter recht stark und hat im Rückstand liegend oftmals unglaublich viel Glück. Im Grunde kennt ihr diese Probleme bereits aus dem Vorgängern. Dennoch habe ich den Eindruck, dass diese „unfairen“ Szenen nicht mehr ganz so oft vorkommen. Der Schwierigkeitsgrad wurde um die Stufe Halbprofi erweitert und in den Spieloptionen lässt sich so gut wie alles nach den eigenen Wünschen anpassen.

Grafisch gleicht NHL 17 dem Vorgänger wie ein Ei dem Anderen. Das ist nicht weiter schlimm, denn bereits in dieser Version konnte EAs Hockey-Sim durch realistische Animationen, enormen Detailreichtum und eine stimmungsvolle Soundkulisse überzeugen. Einzig die Präsentation wirkt in manchen Bereichen etwas fahl und sieht bei anderen Sportspielen heutzutage bereits wesentlich besser aus.

Review Overview

Wertung - 8

8

Mit NHL 17 macht EA wieder vieles richtig. Die unterschiedlichen Modi sind am Puls der Zeit und bieten für jeden Spieler etwas. Das Gameplay ist gewohnt schnell, dynamisch und taktisch. Die KI ist nicht perfekt, scheint aber besser ausbalanciert als im Vorgänger. Vor allem der Keeper hat an Grips zugelegt. Dank des sehr zugänglichen Hilfesystems, haben auch Neulingen eine Chance in den schnellsten Mannschaftssport der Welt mit einzusteigen.

Genre: Sport
Entwickler: EA Sports
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro
System: PS4, Xbox One

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