ArtikelComic-ReviewComicsHighlightNews

Review: Miracleman Band 1: Der Traum vom Fliegen

Zur Zeit seiner Entstehung war Miracleman noch weit vom legendären Charaker entfernt als der er heute angesehen wird. 1954 wurde der damals noch Marvelman genannte Held von Mick Anglo als britische Antwort auf Captain Marvel (heute Shazam) geschaffen. Die erste Serie lief bis 1963 und erzählte typische Silver Age-Comicstorys. Die Figur wurde schließlich im Jahr 1982 von Comiclegende Alan Moore wiederbelebt und in eine düstere und sehr ernste Richtung geführt. Obwohl seine Version von Miracleman noch immer gefeiert wird, distanziert sich Moore von der Serie und möchte auch nicht als Beteiligter genannt werden. Deswegen wird er nur als „Der Originalautor“ aufgeführt. Miracleman wurde übrigens nie richtig beendet, denn nach Moores Ausstieg übernahm zwar Neil Gaiman die Position des Autors, konnte Miracleman durch eine Verlagspleite aber nie zu einem befriedigenden Ende führen. Nun entschied sich Marvel dazu, die alten Geschichten von Moore und Gaiman zu restaurieren und neu aufzulegen.

Miracleman 1 1

Michael Moran ist ein normaler Typ mit einem normalen Beruf als Journalist und einer normalen Ehefrau. All das ändert sich eines Tages, als er in einen Ãœberfall gerät und das Wort „Kimota“ ausspricht, das ihm aus irgendeinem Grund in den Sinn kommt. Daraufhin verwandelt er sich in den Superhelden Miracleman, der in jeder Hinsicht einem normalen Menschen überlegen ist. Er kann fliegen, ist beinahe unverwundbar und weit intelligenter als andere seine andere Erscheinung Michael. Der Grund aus dem er sich so lange nicht an sein Superheldendasein erinnern konnte ist, dass er zusammen mit seinen Sidekicks Young Miracleman und Kid Miracleman in eine Atomexplosion geriet, die Young Miracleman tötete und Michael alles vergessen ließ. Kid Miracleman erlitt aber keine bleibenden Schäden und gründete ein erfolgreiches Unternehmen. Als sich die zwei Supermanschen wiederbegegnen wird Michael das Gefühl nicht los, dass etwas mit seinem alten Freund einfach nicht zu stimmen scheint.

Miracleman 1 2

Alan Moore rechnet hier gnadenlos mit den klassischen Superheldengeschichten der 50er Jahre ab und verwandelt einen grundsätzlich flachen Charakter in eine komplexe Figur mit interessanten inneren und äußeren Konflikten. Auch integriert er die Originalgeschichten von Mick Anglo in den Mythos, allerdings mit einem interessanten Twist, der sie in der Narrative sinnvoll macht und nicht den düsteren Ton der Serie zerstört. Die Zeichnungen von Garry Leach und Alan Davis wurden für diese Neuauflage restauriert und neu koloriert, ohne jedoch den Charme des Originals zu verfälschen.

Miracleman 1 3

Meinung:

Miracleman sollte man gelesen haben. Aber nicht weil es den Status eines Klassikers hat, sondern vielmehr weil es sich hier um einen großartigen Comic handelt, der abseits der ausgetreten Pfade Wege findet, den Leser zu fesseln und seinen Figuren echtes Leben einzuhauchen. Im Herbst erscheint auch eine Softcover-Version des Bandes auf Deutsch, also spätestens dann sollte Miracleman im Regal eines jeden Comicsammlers stehen.

Info
Seiten: 148
Preis: 29 Euro
Autor: Der Originalautor, Mick Anglo
Zeichner: Garry Leach, Steve Dillon, Alan Davis, Don Lawrence, Paul Neary
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag:  Marvel

Amazon Partnerlink:

[amazonjs asin=“3862019934″ locale=“DE“ title=“Miracleman Hardcover-Edition: Bd. 1: Der Traum vom Fliegen“]

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"