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Review: M.O.R.I.A.R.T.Y.: Das mechanische Imperium

Das Spiel beginnt. Schon wieder. Denn es hat einen Grund, dass Sherlock Holmes zu den am meisten verfilmten Literaturfiguren gehört – er ist unglaublich vielseitig. Egal ob als Actionheld, der von Robert Downey Jr. dargestellt wird, als Klassiker-Verkörperung von Jeremy Brett, als moderner Ermittler alias Benedict Cumberbatch oder sogar – zumindest in Anleihen – als grimmiger Dr. House: Holmes ist Kult. Ähnlich sieht es mit Comics aus. Im Verlag Splitter ist eine Steampunk-Interpretation erschienen.

Das Viktorianische London im Jahr 1899. Die Straßen sind dreckig, die Schlote der Fabriken stoßen schwarzen Rauch in die Luft. Hier lebt Sherlock Holmes. Sein neuestes Mysterium: In einer Spielhölle scheint ein gewisser Mr. Gibbs ein ganz besonderes Talent zu haben: Er kann beim Kartenspielen einfach nicht verlieren. Die Oberschicht verzweifelt am Spieltisch, der Mann scheint ein Betrüger zu sein.

Holmes löst das Rätsel sehr schnell: Es handelt sich um eine ausgeklügelte Maschine, daher die perfekte Erfolgsrate. Doch wer könnte ein solches Wunder der Technik erschaffen? Der Verdacht fällt schnell auf einen Mann, der eigentlich als tot gilt: Professor James Moriarty. Auf die Jagd nach dem Phantom begeben sich nicht nur Holmes und sein Kollege Dr. Watson, sondern auch der legendäre Winston Churchill höchstpersönlich. Die Autoren Fred Duval und Jean-Pierre Pécau spinnen ein feines Netz aus diversen Erzählsträngen, die wunderbar ineinander greifen.

Das Autorenduo schafft eine alternative Welt in einem unheimlichen Steampunk-Setting, in das auch klassische Horror-Romane wie Dr. Jekyll und Mr Hyde eingewoben werden. Aber es gibt auch moderne Anleihen, denn Holmes erinnert mit seiner arroganten Attitüde fast an Herrn Cumberbatch in den BBC-Filmen. Steven Subics Zeichnungen muten sehr lose, fast krakelig an. Das passt wunderbar zur düsteren Atmosphäre und wird dem Horror-Steampunk-Thema mehr als gerecht.

Fazit

Mit M.O.R.I.A.R.T.Y.: Das mechanische Imperium kann man als Holmes- und Comic-Fan eigentlich nichts falsch machen. Das Kreativteam setzt die neue Handlung wunderbar um, es gibt tolle Anleihen an klassische Literatur und die Zeichnungen sind eine Augenweide. Bonus: Es handelt sich um das Format „Splitter Double“. Das bedeutet, dass diese Ausgabe zwei komplette Comicalben mit jeweils 64 Seiten enthält.

Infos:

Verlag: Splitter Verlag
Seiten: 128
Autor: Fred Duval, Jean-Pierre Pécau
Zeichner: Stevan Subic
Preis: circa 24 Euro

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